So kam es beim FC Bayern zur Kehrtwende bei Kimmich - Bericht

Eine gemeinsame Zukunft von Joshua Kimmich und dem FC Bayern scheint wieder vorstellbar zu sein. Max Eberl hat dafür früh den Grundstein gelegt, indem er gemeinsam den "alten Kimmich" wiederherstellen wollte.
Joshua Kimmich nach dem Bayern-Sieg über den VfL Wolfsburg
Joshua Kimmich nach dem Bayern-Sieg über den VfL Wolfsburg / Luciano Lima/GettyImages
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Das Ende der vergangenen Saison mutete auch wie ein mögliches Ende von Joshua Kimmich beim FC Bayern an. Es lag das Gefühl in der Luft, dass sich der 29-Jährige an der Säbener Straße nicht mehr so wirklich wohlfühlen würde und dass der Klub auch nicht mehr allzu sehr an ihm hängt. Sein zum Sommer 2025 auslaufender Vertrag, der übrigens noch immer nicht verlängert wurde, tat sein Übriges. Die Zeichen schienen recht deutlich auf Abschied zu stehen.

Doch inzwischen sieht die Ausgangslage wieder anders aus. Von einer "Kimmich-Wende" spricht etwa die Sportbild. Das Blatt nennt dabei ein Telefonat zwischen dem Nationalspieler und Max Eberl als Ursprung.

Noch vor dem neuen Coach: Eberl legte einen Fokus auf Kimmich

Demnach hat sich Eberl bereits zu einem Zeitpunkt bei Kimmich gemeldet, als mit Vincent Kompany der neue Cheftrainer der Münchener noch gar nicht feststand. Zur Überraschung des Mittelfeldspielers ging es bei dem Anruf des Sportvorstands aber gar nicht so sehr um seinen Vertrag, sondern schlichtweg um seine Rolle und um die dazugehörige Wertschätzung.

Eberl habe Kimmich dabei klargemacht, dass er für ihn einen Neustart anvisieren möchte. Zusammen wolle man die letzten ein, zwei Jahre abhaken und wieder den "alten Kimmich" reaktivieren. Also den Kimmich, der sich beim FCB heimisch fühlt, der das Vertrauen aller Verantwortlichen spürt und der als Leistungsträger sowie als Führungsspieler vorweg gehen kann. Damit ermöglichte er ihm auch die Chance, die für ihn als Enttäuschungen wahrgenommenen Vertrauensverluste rund um seine Haltung in der Corona-Pandemie und der eher ungeliebten Rechtsverteidiger-Rolle zu vergessen.

Dazu passte auch die Ansicht von Kompany: Der neue Cheftrainer habe frühzeitig gegenüber Eberl und Christoph Freund erklärt, dass er Kimmich nicht als klassischen Sechser sieht, ihn aber auch nicht per se als Rechtsverteidiger einsetzen möchte. Stattdessen solle ein Abräumer-Typ auf der Sechs spielen, sodass Kimmich wieder als Achter im zentralen Mittelfeld aufspielen kann. Dieser Plan kann nun etwa mit Joao Palhinha umgesetzt werden. Beim 3:2-Sieg über den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag übernahm Aleksandar Pavlovic die eher defensive Rolle.

Vertragsverlängerung weiter nur bei Gehaltsverzicht

So wurde zumindest der Grundstein für diese "Kimmich-Wende" gelegt. Die gegenseitige Wertschätzung ist zumindest teilweise wiederhergestellt und eine weitere gemeinsame Zukunft wieder denkbar und wahrscheinlicher geworden. Laut der Sportbild sollen die Vertragsgespräche auch zeitnah anlaufen. Solange diese aber nicht erfolgreich abgeschlossen sind, droht trotzdem ein zur nächsten Saison ablösefreier Abgang. Zumal die Bayern-Bosse weiterhin die Haltung vertreten, dass Kimmich für eine Verlängerung Gehaltseinbußen in Kauf nehmen müsste. Sein aktuelles Salär soll bei 15 Millionen Euro plus bis zu fünf Millionen Euro Boni im Jahr liegen.


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