So ist der VAR-Twitter-Kanal des DFB unbrauchbar!

Der Twitter-Kanal des DFB zum VAR hilft wenig, um Transparenz und Akzeptanz zu steigern.
Der Twitter-Kanal des DFB zum VAR hilft wenig, um Transparenz und Akzeptanz zu steigern. / DeFodi Images/Getty Images
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Vor kurzem hat der DFB einen Twitter-Kanal ins Leben gerufen, der über die Eingriffe des VAR aufklären sollte. Bislang finden sich dort aber kaum brauchbare Erklärungen, weswegen der Kanal leider keinerlei Mehrwert bietet.

Transparenz ist eines der größten Probleme, wenn nicht das größte Problem, das der Video Assistant Referee im Fußball hat. Dementsprechend schien es im ersten Moment eine sehr gute Sache zu sein, dass sich der DFB dazu entschloss, einen Twitter-Kanal zu eröffnen, bei dem er die VAR-Entscheidungen in der Bundesliga und der 2. Bundesliga öffentlich erklärt.

Wie oft saß man schon vorm Fernseher und rätselte gemeinsam mit dem Kommentator, was da jetzt eigentlich überprüft wird? Vom Stadionbesuch ganz zu schweigen. Die Hoffnung war also da, dass dieser Twitter-Kanal mit einer kurzen Ansage, was genau gecheckt wurde und warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde, in solchen Fällen Licht ins Dunkel bringen würde.

Die Befürchtung war aber gleichzeitig, dass dort einfach nüchtern ein Grund für die Prüfung und dann das Ergebnis eben dieser aufgezählt würde. Das hilft zwar manchmal, doch in den allermeisten Fällen ist das ohnehin klar und ohne weitere Erklärung unbrauchbar. Nach mittlerweile zwei Wochenenden in der Bundesliga muss man leider sagen: Der Worst Case ist eingetreten.

27 Mal hat der Twitter-Kanal des DFB mittlerweile einen Tweet zu einer VAR-Prüfung abgesetzt. Jedes Mal standen dort lediglich die Entscheidung des Schiedsrichters, der Grund der Prüfung und die Entscheidung aufgelistet. In lediglich zwei Fällen gab es eine kurze Erklärung (die einige Stunden später hinzugefügt wurde), wieso eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde. Ein guter Ansatz, der leider viel zu selten genutzt wurde.

Mehr Transparenz und Verständnis? So nicht

Zur Verteidigung muss man sagen, dass derjenige, der da schreibt, sicher keinen uneingeschränkten Einblick in das hat, was da auf dem Spielfeld vor sich geht. Dementsprechend ist eine sofortige Erklärung wohl schlicht nicht umsetzbar und die kurze Auflistung für den Anfang okay. Dass danach aber meistens nichts mehr kommt, ist einfach schade.

Denn so, wie der Kanal derzeit genutzt wird, bringt er niemanden wirklich weiter und sorgt eben nicht für mehr Transparenz und Verständnis, was er eigentlich bewirken sollte. Es sind dann eben doch andere Stellen, die die Erklärungen liefern oder zumindest anhand des Regelwerks spekulieren, warum in bestimmten Situationen entsprechend entschieden wurde. Es ist eine nette Idee des DFB, die bislang keinen wirklichen Mehrwert bietet.

Dabei waren die beiden Erklärungen, die es dann gab, durchaus brauchbar, wie das Beispiel aus dem Spiel Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Nürnberg zeigt:

Der VAR machte den Schiedsrichter darauf aufmerksam, dass es eventuell eben kein Foul war. Der sah sich die Bilder an und kam zu dem Entschluss, dass es einen entscheidenden Kontakt hab. Man kann jetzt weiter diskutieren, ob das so ist oder nicht - trotz VAR passieren schließlich Fehler. Zumindest weiß aber jeder, wie und warum es zu der Entscheidung kam, was zu häufig schlicht nicht der Fall ist. Es wäre schön, wenn es derartige Erklärungen häufiger geben würde.