Skandalöse Rote Karte: Schiedsrichter Jablonski und Karazor äußern sich und fordern VAR-Revolution

Beim Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem VfB Stuttgart ist es zu einer krassen Fehlentscheidung gekommen. Schiedsrichter Sven Jablonski äußerte sich nach dem Spiel deutlich zum Platzverweis für Atakan Karazor.
Atakan Karazor
Atakan Karazor / Selim Sudheimer/GettyImages
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Der VfB Stuttgart war drauf und dran, auswärts beim VfL Wolfsburg drei Punkte zu entführen. Beim Stand von 1:1 waren die Schwaben am Drücker, bis Schiedsrichter Sven Jablonski in der 63. Minute Atakan Karazor mit seiner zweiten gelben Karte früher duschen schickte. Eine klare Fehlentscheidung, da beim Zweiampf mit Maximilian Arnold nicht Karazor den Wolfsburger traf, sondern andersrum. Da Arnold ebenfalls bereits verwarnt war, hätte der Wolfsburger vom Platz gehen müssen.

Da der VAR bei gelb-roten Karten nicht eingreift, blieb die Feldentscheidung von Jablonski bestehen. In Überzahl erzielte Wolfsburg die 2:1-Führung, erst in der Nachspielzeit konnte Stuttgart noch den Ausgleich erzielen. Ohne den Platzverweis hätten die Schwaben das Spiel mutmaßlich gezogen.

Schiedsrichter Jablonski äußerte sich nach dem Spiel in der Mixed Zone zu der Szene - und gab geradeheraus seinen Fehler zu.

"Die gelb-rote Karte ist falsch. Das ärgert mich sehr", erklärte Jablonksi. Und äußerte zudem den Wunsch, dass das Protokoll des VAR geändert und die Schiedsrichter auch bei gelb-roten Karten an den Monitor gehen dürfen: "Ich würde mir wünschen, die Chance zu haben, rauszugehen. Denn da hätte ich schnell festgestellt, dass die Entscheidung falsch war."

Stuttgarts Cheftrainer Sebastian Hoeneß äußerte sich nach dem Spiel besonnen zu Jablonskis Fehler. "Der Platzverweis für Atakan Karazor ist aus unserer Sicht extrem bitter, weil wir das Spiel nach einer klaren Fehlentscheidung in Unterzahl beenden müssen", wird Hoeneß auf der vereinseigenen Homepage zitiert.

Deutlichere Worte fand da Torwart Alexander Nübel: "Der Anteil des Schiedsrichters auf das Spiel war leider riesengroß", schimpfte der Keeper bei Sky. "Vielleicht sollte man den VAR dort nochmal überdenken. Klar wird sich bei gelben Karten nichts angeschaut und zurückgenommen, aber das hatte einen großen Einfluss auf unser Spiel und war sehr bitter."

Auch Pechvogel Karazor äußerte sich zu seinem Platzverweis. "Ich merke im Zweikampf mit Maximilian Arnold, dass ich einen Tritt abbekomme. Das werde ich auch noch ein paar Tage spüren. Ich dachte, wir bekommen den Einwurf. Als ich mich umdrehe, sehe ich die Gelb-Rote Karte in meine Richtung. Durch eine solche Situation kann ein Spiel kippen. Heute lief es extrem unglücklich für uns. Dass wir am Ende den Ausgleich erzielen, war absolut verdient. In der Nachspielzeit eine solche Moral zu zeigen, macht deutlich, was für eine geniale Mannschaft wir haben", sagte der Stuttgarter Kapitän.


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