Skandal vor WM-Start: Botschafter bezeichnet Homesexualität als "geistigen Schaden"

WM-Botschaftler Salman hat in einem ZDF-Interview für einen Skandal gesorgt
WM-Botschaftler Salman hat in einem ZDF-Interview für einen Skandal gesorgt / Christopher Pike/GettyImages
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Man sagt ja gerne, dass Leute, die bei jedem einen Dachschaden sehen, häufig selbst den größten an der Klatsche haben. Auf WM-Botschafter Khalid Salman trifft das schon mal eindrucksvoll zu. Dieser hat in einem Interview für die ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" wieder mal bewiesen, wie wenig fortschrittlich einige Kataris zum Thema Homosexualität stehen.


Es ist natürlich hinlänglich bekannt, dass im WM-Gastgeberland Dinge wie Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Toleranz häufig Fremdworte sind. Zwar möchte einem die FIFA das Bild einer inzwischen offenen und gastfreundlichen Nation vorgaukeln, jedoch bekommt man immer wieder Beweise für das Gegenteil serviert.

So bezeichnete WM-Botschafter Khalid Salman Homosexualität als "geistigen Schaden". Zunächst möchte man dem werten Herrn Salman nahelegen, sich selbst mal auf mögliche Schäden untersuchen zu lassen. Irgendwas muss ja gehörig schieflaufen, wenn man zu solchen menschenverachtenden Aussagen greift.

"Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns zum Beispiel über Schwule reden. Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen", schilderte er seine Sichtweise gegenüber dem ZDF. Na da dürften sich die betroffenen Personen doch mal herzlich eingeladen fühlen.

"Homosexualität eine Sünde" - Pressesprecher bricht Interview ab

Salman bezeichnet die Homosexualität als "haram" - eine Sünde, und hat insbesondere ein Problem damit, wenn Kinder Schwule sähen. Dabei würden sie schließlich etwas lernen, was nicht gut sei.

Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hat kürzlich die Kritik an Katar vor allem aus Europa als "sehr arrogant und sehr rassistisch" bezeichnet. Der Bundesregierung warf er "Doppelmoral" vor. Vielleicht sollte er diesbezüglich lieber vor der eigenen Haustür kehren. Um damit bis zum WM-Start fertig zu werden, müsste er vielleicht auch mal so hart arbeiten, wie das Land Gastarbeiter für sich schuften lässt. Bei Leuten wie Khalid Salman nützt das aber wahrscheinlich auch nichts mehr. Umso schlimmer, dass so jemand WM-Botschaftler werden kann und sich dadurch ja zu den angeblichen Werten der FIFA bekennen müsste. Unglücklich nur, dass es gerade bei der FIFA auch nur so von Doppelmoral strotzt.

Das ZDF-Interview mit Salman wurde im Übrigen unmittelbar durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen. Letztlich haben wir von diesem aber ohnehin schon genug gehört.