Skandal in der Süper Lig: Wilde Prügelszenen zwischen Fans und Spieler bei Fenerbahce-Spiel

Fenerbahce gewann am Sonntagabend das Topspiel gegen Trabzonsport mit 3:2. Was im Anschluss passierte, rückte das sportliche Geschehen aber weit in den Hintergrund. Zuschauer stürmten den Rasen, es kam zu wilden Prügelszenen. Der nächste große Skandal im türkischen Fußball!
Prügelszenen bei Trabzonspor gegen Fenerbahce
Prügelszenen bei Trabzonspor gegen Fenerbahce / Anadolu/GettyImages
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Der 30. Spieltag in der Süper Lig wurde mit einem Spitzenspiel abgeschlossen. Der Tabellendritte Trabzonspor empfing den Zweiten Fenerbahce. Der 3:2-Sieg von Fener kurz vor Schluss durch einen Treffer des Ex-Dortmunders Michy Batshuayi in der 87. Minute verkam aber schon direkt nach Abfiff zur Nebensache.

Als Trabzon-Fans den Rasen stürmten brach im Stadion Chaos aus. Es kam zu wilden Prügel-Szenen zwischen Spielern und Betreuern von Fenerbahce und den aufgebrachten "Anhängern" von Trabzon. Die Bilder zeigen unter anderem, wie ein Zuschauer die Fener-Spieler mit einer Eckfahne bedroht - ein Ordner kann im letzten Moment noch eingreifen. Fener-Keeper Dominik Livakovic soll Medienberichten zufolge einen Faustschlag ins Gesicht bekommen haben.

Auf einem Video ist zu sehen, wie Siegtorschütze Batshuayi einem Zuschauer in Kung-Fu-Manier einen Tritt gegen den Brustkorb verpasst. Fener-Rechtsverteidiger Bright Osayi-Samuel verpasste einem anstürmenden Zuschauer einen heftigen Faustschlag ins Gesicht.

Für den türkischen Fußball ist es nicht der erste Skandal in den letzten Wochen. Zuletzt griff ein Vereinsverantwortlicher nach dem Spiel zwischen Ankaragücü und Rizespor einen Schiedsrichter an und verpasste ihm einen Faustschlag. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya kündigte nach den Vorfällen im Tabzonsport-Stadion eine Untersuchung an. Auf X schrieb er, es sei "unter keinen Umständen akzeptabel", dass es zu solch einer Gewalt auf dem Fußballplatz komme.

"Wir wurden von der Tribüne in einer Weise angegriffen, die wir nicht erwartet hatten und die ich nicht verstehen konnte. Das Werfen so vieler Gegenstände auf unsere Flügel und Außenverteidiger beeinträchtigte unser Spiel", berichtete Fener-Trainer Ismail Kartal von Vorfällen schon während des Spiels.

In der 60. Minute sei einer seiner Spieler von einer Flasche am Kopf getroffen worden. "Die Schiedsrichter haben versucht, das Spiel zu beenden. Wir haben versucht, auf dem Spielfeld zu bleiben. Ich wünschte, solche Szenen wären nicht passiert. Diese Dinge sollten nicht passieren. Sport, Fußball ist Freundschaft und Freundschaft. Wir sind alle Menschen in diesem Land. Wir müssen ein bisschen ruhiger sein", so Kartal.

Selbst er und sogar sein Sohn sollen etwas abbekommen haben: "Der Kopf meines Sohnes ist geschwollen. Sie haben das Kind hier geschlagen. Wie kann das passieren? [...] Ich habe eine Beule am Kopf. Ich bin daran gewöhnt. Ich bin jemand, der auf der Straße aufgewachsen ist. Ich bin kein Mensch, der sich auf den Boden legt und so tut, als ob."

Auch die Fenerbahce-Spieler reagierten nach den wilden Szenen im Stadion. Der ehemalige Darmstadt-Stürmer Serdar Dursun wählte martialische Worte: "Das Blut auf meinem Trikot ist unsere Ehre. Fenerbahçe bis zum letzten Tropfen unseres Blutes."

Auf der anderen Seite ist auf Videos auch zu sehen, wie Vereinsverantwortliche von Fenerbahce Gegenstände auf das Publikum werfen und dabei auch einen Mann am Kopf treffen. Ordner brachten die Fener-Verantwortliche in den Innenraum, um weitere Eskalationen auf der Tribüne zu verhindern.

Zurück in Istanbul wurde die Mannschaft von zahlreichen Fenerbahce-Fans frenetisch am Flughafen empfangen und gefeiert. Für den türkischen Fußball blieb der Sonntag aber ein schwarzer Tag!