Silvas Last-Minute-Treffer schockt BVB | Spielbericht und Reaktionen
Eintracht Frankfurt besiegt Borussia Dortmund nach einer konzentrierten Leistung. Andre Silva wird zum Matchwinner. Damit bleibt Frankfurt vierter. Der BVB bleibt auf dem fünften Tabellenplatz.
Tore: 0:1 Schulz (ET., 11.), 1:1 Hummels (45.), 2:1 Silva (87.)
Dortmund presst stark und sorgt für Verunsicherung - Schulz mit dem Eigentor
Die ersten zehn Minuten des Spiels wurden vor allem von einem starken Dortmunder Pressing dominiert. Die Hausherren setzten Frankfurt früh unter Druck und gewannen so immer wieder in gefährlichen Räumen den Ball. Die Gäste hatten sichtlich Probleme mit dieser aggressiven Spielweise. Frankfurt konnte sich kaum befreien. Vor allem mit spielerischen Lösungen war es sehr riskant. Guerreiro hatte in seinem 150. Spiel für den BVB den ersten Abschluss. Doch der Fernschuss ging am Tor vorbei.
Eigentlich hatte die Borussia die Hessen gut unter Kontrolle. Aber die Frankfurter Gegenangriffe blieben eine Gefahr. In der elften Minute wurde Kostic von Can nicht unter Druck gesetzt und flankte von links an den zweiten Pfosten. Im Duell zwischen Silva und Schulz war der Dortmunder zuerst mit dem Kopf am Ball, aber per Bogenlampe senkte er sich ins lange Eck. Torhüter Hitz versuchte noch zu retten, kam aber nur mit den Fingerspitzen ran. Trotz weniger Spielkontrolle führte Frankfurt.
Die große Chance auf den Ausgleich vergab ausgerechnet Top-Stürmer Erling Haaland in der zwanzigsten Minute. Guerreiro hatte den Ball schön über die letzte Kette der Frankfurter in den Strafraum gelupft, aber Haaland vergab aus halbrechter Position. Sein Abschluss kullerte am linken Pfosten vorbei. Kurz darauf scheiterte er an Kevin Trapp. Ein gefährliches Spiel, dass die Frankfurter betrieben. Zu viele Chancen sollten sie Haaland nicht lassen.
Frankfurt ließ nun zu viel zu. Bei der hochklassig besetzten Offensive des BVB konnte das eigentlich nicht lange gutgehen. Kurz vor der Halbzeit nutzten die Schwarz-Gelben eine Ecke zum Ausgleich. In der 45. Minute flankte Reus den Ball von rechts, Can legte mit der Brust ab und Hummels hatte im Getümmel vor dem Tor die Ruhe und schob mit links ein. Keine Chance für Kevin Trapp da irgendwas zu verhindern.
So gong es mit einem verdienten Unentschieden in die Pause. Der BVB machte mehr für das Spiel und Frankfurt probierte es viel mit schnellen Gegenstößen. Das erste Tor fällt unglücklich für die Gastgeber, das zweite ist der Leistung entsprechend. Insgesamt war es ein offenes Spiel, in dem jederzeit ein Treffer fallen konnte. So durfte es gerne weitergehen.
Kostic mit der ersten Gelegenheit - BVB gibt den Ton vor
Nach dem Wiederanpfiff übernahm wieder der BVB das Kommando. Aber richtige Chancen waren Mangelware. Auf der anderen Seite verpasste Jovic zunächst bei einem vielversprechenden Konter das Abspiel auf Kostic. Aber wenige Minuten später schloss der Serbe nur knapp am rechten Pfosten vorbei ab.
In der Folge kamen die Adler kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Teilweise wurden sie im eigenen Sechzehner eingekesselt, ohne die Chance auf Befreiung zu haben. Schulz und Guerreiro scheiterten an Kevin Trapp. Es schien nicht wirklich viel von der Eintracht zu kommen, aber die Adler waren trotzdem immer für eine gefährliche Aktion gut. Ein Kopfball von Ilsanker landete nach einem Kostic-Freistoß in den Maschen, aber wegen Abseits zählte das Tor nicht.
Beide Mannschaften wechselten sich in der Schlussphase mit den Druckphasen ab. Es machte richtig Spaß zuzusehen. Ein Unentschieden wäre eigentlich in Ordnung gegangen. Aber da hatte Andre Silva was dagegen. In der 87. Minute spielte Frankfurt mal einen Angriff konzentriert zu Ende. Delaney grätschte Jovic im Strafraum ab, doch der Ball trudelte nur in Richtung Grundlinie. Kostic zog nochmal den Turbo an und flankte die Kugel mit viel Schnitt von links auf den langen Pfosten. Dort wartete Silva und drückte die Kugel aus sechs Metern über die Linie.
Fast legte Kostic noch die Entscheidung nach, aber der Ball ging knapp am Pfosten vorbei. Dortmund rannte nun die Zeit davon. Die in weiß spielenden Gäste warfen sich mit vollem Einsatz rein und klärten ein ums andere Mal. Ilsanker und Rode standen heute sinnbildlich für die Frankfurter Leistung. Kurz vor dem Ende geriet Schiedsrichter Manuel Gräfe in den Blickpunkt. Durch seine großzügige Regelauslegung bekamen die Dortmunder das Gefühl, die Gäste würden profitieren. Doch alles Diskutieren half nichts. Denn dann war Schluss.
Am Ende einer spannenden und abwechslungsreichen Partie geht die Eintracht als Sieger vom Feld. Dortmund verpasst es, sich mit zwingenden Chancen ein weiteres Tor herauszuspielen und so dieses Spiel zu entscheiden. Die Frankfurter blieben stets geduldig und belohnten sich am Ende für eine mutige und entschlossen Leistung. Silvas Heldentat kurz vor Schluss vergrößert den Vorsprung auf den Verfolger BVB auf sieben Punkte. Damit können die Hessen so langsam für die Champions-League planen. In Dortmund muss zwingend wieder über die Frage nach der Einstellung gesprochen werden.