Mourinho poltert nach Roma-Pleite gegen Juve: "Es fehlt an Persönlichkeit und Stärke"
Von Simon Zimmermann
Die AS Rom verliert gegen Juventus trotz 3:1-Führung. José Mourinho holt im Anschluss zum Rundumschlag gegen seine Mannschaft aus - und fordert Verstärkungen.
Nein, es läuft nicht bei José Mourinho und seiner Roma. Im Topspiel der Serie A mussten sich die Giallorossi Juventus Turin in einer dramatischen Partie am Ende mit 3:4 geschlagen geben - trotz 3:1-Führung, Überzahl in den letzten Minuten und einem Elfmeter in der Schlussphase.
Doch Juve-Keeper Szczesny parierte den Strafstoß von Pellegrini in der 83. Minute und hielt damit den Sieg für die Alte Dame fest. Für AS Rom die zweite in Serie. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen geraten die Champions-League-Ränge immer mehr außer Reichweite. Atalanta auf Platz vier liegt bereits neun Zähler vor der Roma und hat noch ein Spiel in der Hinterhand.
Juve dagegen ist wieder auf drei Punkte dran an Atalanta, hat allerdings auch schon ein Spiel mehr absolviert als La Dea.
AS Rom - Juventus: Die Highlights im Video
Mourinho geht auf eigenes Team los: "Sind zu schwach und zu lieb"
Entsprechend bedient war Mourinho nach der Heimniederlage. Der "Special One" wählte einmal mehr spezielle Worte - und ging dabei mit seiner Mannschaft knallhart ins Gericht. "Wenn man in der Scheiße steckt, muss man aufstehen und Charakter zeigen. Aber die Spieler in unserer Kabine sind zu schwach und zu lieb", wütete er nach Schlusspfiff am DAZN-Mikro.
Und weiter: "Ich habe den Spielern schon gesagt: Wenn die Partie in der 70. Minute zu Ende gewesen wäre, wäre es außergewöhnlich gewesen. Aber leider hatten wir einen mentalen Zusammenbruch und besonders das 3:2 hat mich wütend gemacht. Eine Mannschaft mit einer starken Mentalität hat in der Regel keine Probleme mit einem 3:2-Ergebnis. […] Für mich ist es kein Problem, aber für die Spieler schon."
Mourinho fordert Januar-Verstärkungen bei der Roma
Einmal in Fahrt, machte der Portugiese gleich weiter und zweifelte die Qualität seines Kaders offen an: "Es hat auch mit unseren Talenten zu tun: Wir haben Spieler, die sich verbessern können. Allerdings fehlt es dem Kader an Stärke. Selbst unter den Stammspielern fehlt es an Persönlichkeit, an Spielern, die wissen, wie man mit Emotionen und dem Spiel umgeht."
Es war ein klarer Ruf nach Verstärkungen schon in diesem Januar. Gehandelt wird aktuell Sérgio Oliveira. Der 29-jährige Portugiese soll per Leihe mit Kaufoption vom FC Porto kommen. "Ein Mittelfeldspieler mit einem anderen Profil: Körperlicher, mit mehr Charakter und jemand, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen", will Mourinho. In Landsmann Oliveira scheint er einen solchen Spielertypen ausgemacht zu haben.