Seit Wochen auf der Tribüne: Wie geht es mit Kölns Nikola Soldo weiter?
Von Franz Krafczyk
Im Sommer galt Nikola Soldo als eine wichtige Verpflichtung für die dünn besetzte Innenverteidigerposition des 1. FC Köln. Der junge Kroate konnte sich allerdings nie richtig durchsetzen, weswegen ihm derzeit nur noch die Tribüne bleibt. Oder die U21?
Nikola Soldo kam im vergangenen Sommer am Deadline-Day nach Köln und sollte den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung anregen. Schließlich gab es auf dieser Position mit Timo Hübers, Luca Kilian und dem geliehenen Julian Chabot nur drei Spieler im Kader.
Der 22-jährige Kroate bekam in der Hinserie vor allem in der Conference League das Vertrauen und sammelte dort vier Startelfeinsätze, hinzu kamen immerhin sieben Bundesliga-Spiele. Allerdings wies er gerade in Sachen Spielaufbau klar erkennbare Defizite auf, zudem wirkte die Kölner Defensive mit Soldo instabil. Aktuell spricht Trainer Steffen Baumgart davon, "drei sehr, sehr gute Innenverteidiger" zu haben. Soldo gehört hier nicht dazu.
Keine Einsätze in der U21: Soldo mit mentalem Problem?
In der Rückrunde durfte Soldo nur in einem Spiel ran und ist seit Anfang April kein Teil des Spieltagkaders. Anders als Dimitrios Limnios, Steffen Tigges oder Sebastian Andersson verzichtet der Spieler laut Geissblog darauf, in der zweiten Mannschaft Spielpraxis zu sammeln.
"Wir sagen Spielern nicht, dass sie dort spielen müssen. Sondern wir fragen sie, ob sie spielen wollen und ob sie sich dazu in der Lage fühlen", erklärte Baumgart und fügte an: "Es ist auch ein Kopfproblem runterzugehen und zu spielen". Womöglich ist es also Soldos mentales Problem, drei Ligen runterzugehen und die Angst davor, dort Fehler zu machen.
Um eine echte Hilfe für die abstiegsbedrohte Regionalliga-Mannschaft zu sein, müsse man sich zudem "auf die U21 einstellen". Baumgart ist überzeugt davon, "dass Soldo das auch kann. Aber wir können ihn langsam ranführen. Ich bin nicht derjenige, der mit dem Hammer kommt."
Das Trainerteam nimmt es dem Kroaten also nicht übel, wenn er keine Lust auf die zweite Mannschaft hat. Der Spieler sollte sich trotzdem überlegen, ob die Regionalliga-Startelf nicht doch sinnvoller wäre, als jede Woche auf der Tribüne zu sitzen. Ansonsten wird Soldo in dieser Saison wohl nicht mehr auf dem Platz stehen - und darüber hinaus ebenfalls schlechte Karten haben.