Seit Jahren bekannt: Das große Defizit im Gladbach-Spiel
Von Jan Kupitz
Drei Punkte aus vier Spielen sind wahrlich keine gute Ausbeute, die Gladbach da zum Saisonstart eingefahren hat. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch, dass die Borussia bereits gegen drei Teams aus den letztjährigen Top-Sechs ran musste - und dabei durchaus ansehnliche Leistungen zeigte. Allen voran die Neuzugänge Kevin Stöger und Tim Kleindienst lassen hoffen, dass Gladbach in dieser Saison endlich wieder einen Sprung nach vorne machen kann, tabellarisch und spielerisch.
Ein langjähriges Problem der Fohlen können aber auch die beiden Top-Neuzugänge nicht beheben: fehlendes Tempo! Die Sport Bild berichtet, dass Gladbach in diesem Segment zu den schwächsten Teams der Bundesliga gehört - nur vier Akteure im Kader laufen demnach über 33 km/h, was im Ligavergleich ein schwacher Wert ist.
Hinzu kommt: Drei dieser vier Akteure, zu denen Franck Honorat, Nathan Ngoumou, Florian Neuhaus und Tomas Cvancara zählen, gehören nicht einmal zur Stammelf von Gerardo Seoane. Heißt: Etwas mehr Tempo bekommt die Borussia höchstens nach Einwechslungen.
"Teilweise haben wir den Ball zu lange gehalten und hatten zu wenig Tempo im Spiel, weshalb wir uns im letzten Drittel schwergetan haben", hatte Rocco Reitz nach der jüngsten Pleite in Frankfurt das Tempo-Defizit angesprochen. Ohne schnelle Spieler wird es natürlich auch schwer, in gefährliche Flankensituationen zu kommen, um Torjäger Kleindienst zu füttern. "Wir haben ganz wenige Flanken in den Sechzehner. So wird es schwer, ein Tor zu schießen", monierte der neue Angreifer.
Doch nicht nur vorne, auch hinten fehle es laut Reitz in der Endgeschwindigkeit: "Obwohl wir wussten, dass Frankfurt viele schnelle Spieler im Team hat und auf Umschaltsituationen lauert, haben wir es verpasst, diese Situationen besser zu verteidigen."
Laut Sport Bild habe Ex-Trainer Marco Rose das fehlende Tempo der Gladbacher bereits vor fünf (!) Jahren kritisiert. Wirklich angegangen wurde es nicht.
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