Schwierige Ausgangslage: Was spricht jetzt noch für Schalke 04?

Kenan Karaman
Kenan Karaman / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Der vorletzte Spieltag lief für den FC Schalke gar nicht gut. Die Chance auf den Klassenerhalt bleibt, doch die Wahrscheinlichkeit schwindet. Was spricht am letzten Spieltag noch für die Knappen?

Ein zweifelsohne möglicher, aber verpasster Dreier im letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Der VfL Bochum, der in der letzten Minute doch noch einen Punkt gegen Hertha BSC holt. Dazu der VfB Stuttgart, der ohne größere Probleme einen umjubelten Sieg gegen Mainz 05 holt - und nun gegen eine TSG Hoffenheim antreten darf, die bereits gesichert ist.

Die Ausgangslage für den FC Schalke, im Hinblick auf den letzten Spieltag und die Chancen auf den Klassenerhalt, könnten durchaus besser sein. Um es sehr vorsichtig zu formulieren. Als Tabellensiebzehnter geht es ins letzte Spiel bei RB Leipzig.

Klar ist: Um den Relegationsplatz erreichen zu können, braucht es mindestens einen Punkt gegen den Pokalfinalisten, wenn nicht gar einen Sieg. Moritz Jenz, Simon Terodde und auch Tom Krauß werden ausfallen. Dazu muss Königsblau auf Schützenhilfe in anderen Stadien hoffen. Schon der erste Schritt wird ein sehr schwieriger sein - und dann noch das Hoffen auf andere Mannschaften.

FC Schalke 04 v Eintracht Frankfurt - Bundesliga
Die Schalker am Samstag vor den Fans / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Spricht noch etwas für Schalke?

Angesichts dieser misslichen Lage stellen sich viele Fans die Frage: Was spricht denn jetzt noch für Schalke?

Rein theoretisch: Nicht viel. Doch was ist die Theorie in dieser ohnehin und an allen Ecken und Enden so verrückten Saison schon wert?

Die Rückrunden-Form

Punkt eins: In der Rückrundentabelle ist Schalke noch immer Achter. Trotz des Stimmungsdämpfers ist die Form der Mannschaft noch immer deutlich besser, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. So kann es durchaus als das Duell zwischen dem Tabellendritten und dem -achten angesehen werden, weniger als der Tabellensiebzehnte.

Königsblaues Stehauf-Männchen

Punkt zwei: Die Mannschaft hat sich unter Thomas Reis schon aus so manch brenzlicher Lage befreit. Wer hätte zum Start der Rückrunde an eine solche Aufholjagd geglaubt? Selbst die nun als sehr schwierig zu bezeichnende Ausgangslage ist rückblickend eine große, positive Überraschung. Es wurde so viel aufgeholt und es wurden so viele Hindernisse überwunden. Nun steht halt ein weiteres Hindernis vor der Tür.

Einsatz und Wille immer vorhanden

Punkt drei: In keinem Spiel konnte der Mannschaft eine Resignation nachgesagt werden. In jeder Partie wurde alles reingeworfen. Es mag spielerisch hier und da gehapert haben, völlig richtig. Und trotzdem waren die Einstellung und die Leidenschaft nie das Problem - im Gegenteil. Und das wird für den letzten Spieltag ein sehr wichtiger und keineswegs zu unterschätzender Aspekt sein.


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Sebastian Polter ist mit seiner Aussage gegenüber der Bild das passende Beispiel: "Wir arbeiten die Woche nochmal hart und gewinnen dann in Leipzig. Wir reisen mit der Überzeugung dorthin, dass wir da siegen." Kurzum: Das Team glaubt an den Last-Minute-Erfolg.

Der anhaltende Fan-Support

Punkt vier: Auch in Leipzig wird es gefühlt zu einem Heimspiel aus S04-Sicht werden. Die Sachsen sträuben sich zwar gegen einen offenen Verkauf, aber es wird trotzdem mit einer großen Unterstützung der blau-weißen Fans zu rechnen sein. Der Zusammenhalt zwischen den Anhängern und der Mannschaft ist seit Wochen und Monaten ein beachtenswerter Faktor, das haben diverse Spieler auch schon betont.

RBL mit Fokus auf das Pokalfinale

Punkt fünf: Leipzig hat das Saisonziel bereits erreicht. Mit dem vergangenen Spieltag hat sich RBL für die Champions League qualifizieren können. Dazu steht noch das Finale im DFB-Pokal aus. Da ist das Heimspiel gegen den S04, wenngleich es dazu genutzt werden soll, um die Anspannung und Stimmung hochzuhalten, schlichtweg weniger wichtig. Vielleicht wird der ein oder andere Stammspieler der letzten Wochen geschont? Dann ist die Qualität zwar noch immer deutlich besser als bei den Gelsenkirchenern, doch würde so manche Rotation schon ein wenig helfen.