Die schwächste Offensive aller Zeiten? Ein Kommentar zum 1. FC Köln
Von Franz Krafczyk
Auch unter Neu-Trainer Timo Schultz herrscht keine Aufbruchstimmung: Der 1. FC Köln hat insbesondere in der Offensive immer noch die gleichen Probleme. Ein Kommentar.
Lukas Podolski, Milivoje Novakovic oder Anthony Modeste: All diese Stürmer standen in der Vergangenheit für einen torgefährlichen Sturm des 1. FC Köln. Sie brachten das regelmäßig ausverkaufte Rhein-Energie-Stadion mit ihren Toren zum Beben, Letzterer schoss den Effzeh sogar zwei Mal nach Europa.
Dort würden die Geißböcke gerne wieder hin, die Realität heißt aber: Platz 17, nur elf geschossene Tore und ein langzeitverletzter Davie Selke, der mit fünf von elf Toren die wohl schwächste Lebensversicherung aller Zeiten darstellt. Klar ist: Vorne fehlt den Kölnern einfach die Qualität.
Tigges oder Dietz? Keiner von beiden!
Ein Beleg: Aufgrund des Ausfalls von Selke sah sich Schultz dazu gezwungen, den Effzeh erstmals in dieser Saison komplett ohne klassischen Neuner spielen zu lassen. Vor der Partie gegen den BVB spekulierten Fans und Medien darüber, ob Steffen Tigges, Florian Dietz oder gar beide Zielspieler in der Startelf stehen würden. Schultz' Anwort: Keiner von beiden.
Doch auch Jan Thielmann, eigentlich rechter Flügelstürmer, erwies sich nicht als die gesuchte kreative Lösung für die Sturm-Not der Kölner. Thielmann, gerade einmal 1,78 Meter groß, wusste mit den insgesamt 17 Flanken gegen die beiden Riesen Niklas Süle und Nico Schlotterbeck nichts anzufangen. Welch eine Überraschung.
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Mit Volldampf in Richtung 2. Liga: Schultz bleibt keine Zeit mehr
Da die Kölner aufgrund der Registrierungssperre nicht auf dem Transfermarkt nachlegen dürfen und Selke wohl bis mindestens Mitte Februar ausfallen dürfte, wird es in den kommenden Partien nicht gerade einfacher, den Weg ins das gegnerische Tor zu finden. Tigges und Dietz werden in dieser Saison wohl keine Heilsbringer mehr, selbes gilt für den zwischenzeitlich aussortierten Sargis Adamyan und die beiden Nachwuchskicker Justin Diehl und Damion Downs.
Was bleibt Schultz also übrig? In seiner Haut möchte man aktuell nicht stecken. Der neue Cheftrainer soll nun ohne das benötigte bundesligataugliche Material eine Lösung zusammen basteln, die auf Anhieb funktionieren muss. Zeit für Experimente bleibt schließlich nicht mehr, denn der Effzeh benötigt dringend Punkte.
Der 11.11. ist zwar schon lange vorbei, doch mit elf Punkten und elf geschossenen Toren geht es derzeit mit Volldampf in Richtung Liga zwei.
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