Warum waren die TV-Zuschauerzahlen zum Bundesliga-Start so schwach?
Von Yannik Möller
Der Start der Bundesliga lief vor den TV-Bildschirmen eher schwach als begeisternd ab. Zwar hatten die jeweiligen Programme durchaus solide Quoten vorzuweisen, doch die Zuschauerzahlen als solche blieben teilweise deutlich unter dem Durchschnitt. Woran lag das?
Der erste Spieltag der neuen Saison der Bundesliga wurde mit einem Kracher eröffnet. Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern. Ein Spiel, das nicht nur regelmäßig für viel Spannung und Unterhaltung sorgt. Sondern auch eines, das zwei große Fanlager vor die TV-Bildschirme lockt.
Und dennoch konnten die Fußball-Programme am Wochenende - trotz des Saisonauftakts - keine allzu erfreulichen Zahlen melden. Das medienmagazin dwdl hat erneut eine Übersicht zum Erfolg oder Misserfolg der Sendungen veröffentlicht.
So sollen nur 2,99 Millionen Zuschauer die "Sportschau" in der ARD verfolgt haben. Als Durchschnitt werden rund 4,2 Millionen Zuschauer angegeben. Das "Sportstudio" des ZDF am späten Samstagabend erreichte noch 1,63 Millionen Interessierte vor ihren Fernsehern. Zur originalen Fußballzeit, um 15:30 Uhr, wollten sich weniger als eine Million Menschen die Sky-Konferenz ansehen.
Sogar das Abendspiel blieb unter den sonstigen Durchschnittswerten. Borussia Dortmund empfing Eintracht Frankfurt. Eigentlich auch ein Spiel, das zum einen zwei große Fanlager mit sich bringt, und das zum anderen auch viele andere Fans interessiert. Rund 810.000 Zuschauer wurden registriert. In der letzten Saison, so der Bericht, sollen alle BVB-Partien zu dieser Sendezeit über eine Million Zuschauer gehabt haben.
Man merkt schnell: die Zahlen derjenigen, die sich diese Spiele und deren Zusammenfassungen angesehen haben, war teils spürbar kleiner als sonst. Das hat vor allem zwei Gründe.
Bundesliga-Konferenz ohne Kracher-Spiel und das gute Wetter: zwei Faktoren für niedrigere Zuschauerzahlen
Einerseits gab es am Samstagnachmittag kaum brisante Partien. Es ist wahrlich kein Geheimnis, das Spiele wie beispielsweise Augsburg gegen Hoffenheim oder auch Arminia Bielefeld gegen den SC Freiburg nicht gerade die absoluten Highlights der Bundesliga darstellen. So unterhaltsam, spannend oder auch taktisch interessant sie schlussendlich sein mögen. Sie sorgen selbstredend weniger dafür, dass die Fußball-Interessierten sich vor ihren Fernseher setzen.
Nicht zu vergessen, dass es mit Werder Bremen und Schalke 04 auch zwei Absteiger gibt, die einen großen TV-Anteil in der 1. Liga hatten. Sie sind nun nicht mehr da und werden also auch bei den Zuschauerzahlen durch den VfL Bochum und Greuther Fürth ersetzt. Beide Aufsteiger dürften - anhand der Fan- und Mitgliederzahlen - spürbar weniger Menschen zum Anschalten ihres TVs bewegen.
Ein anderer Aspekt schien das gute Wetter zu sein. Was zunächst banal und wie eine Art Entschuldigung klingt, ist allem Anschein nach ein nicht zu unterschätzender Aspekt gewesen. Denn während die Zuschauerzahlen an sich niedriger blieben, wurden trotzdem gute Quoten erzielt. Einschaltquoten, die "im erwartbar guten Bereich" lagen, so das medienmagazin.
Die Sportschau sicherte sich fast 20 Prozent, das Sportstudio ein paar Stunden später noch etwas über elf Prozent. Bei der anvisierten Zielgruppe schaffte es die Konferenz auf 17,5 und das Abendspiel auf 10,2 Prozent. Keine Sensations-Zahlen, aber dennoch Quoten, die auf einem sehr soliden Niveau liegen.
Somit sind es diese zwei Faktoren gewesen, die für allgemein niedrigere Zuschauerzahlen gesorgt haben. Die vergleichsweise eher uninteressanten Auftaktspiele, so hart es auch klingen mag. Und dass generell weniger Menschen zu den jeweiligen Zeiten vor dem Fernseher saßen.