Schubert zieht positives Schalke-Fazit - Verbleib in Frankfurt möglich
Von Yannik Möller

Es war ein turbulentes Jahr auf Schalke, das Markus Schubert nach seinem Wechsel nach Gelsenkirchen erlebt hat. Zurecht und passenderweise kann er sich durch seine Leihe zu Eintracht Frankfurt davon etwas erholen - diesen Schritt sei er auch bewusst gegangen, auch wenn er insgesamt ein sehr positives Fazit zu seinem Jahr auf Schalke zieht.
Mehrere Torwart-Wechsel, großer Druck und so mancher Fehler: Markus Schubert hat in seiner ersten Saison bei Schalke 04 direkt die große Wucht des Vereins und des Umfelds zu spüren bekommen. War zuvor eigentlich angedacht, dass sich der junge Torwart noch aus der Rolle als Nummer zwei heraus entwickelt, musste er plötzlich als Rückhalt funktionieren. Das funktionierte mal besser, mal schlechter.
Vor allem nach dem Re-Start im Mai machte der 22-Jährige einen unsicheren Eindruck, weshalb der zuvor auf die Bank verbannte Alexander Nübel wieder ins Tor rückte. "Das waren die Spiele, wo ich mir selbst zu viel Druck gemacht habe. Ich bin eigentlich ein Torwart, der es liebt, vor vielen Zuschauern zu spielen", warf Schubert einen Blick zurück (via Sport1), als er auf der Pressekonferenz von Eintracht Frankfurt über seinen aktuellen Leihwechsel berichtete. Der Torwart weiter: "Ich wollte Höchstleistungen bringen, habe mir aber zu viel Druck gemacht und war dann verkrampft."
Trotz viel Trubel: Schubert sieht erstes Schalke-Jahr als sehr positiv
Für viele Fans ist der deutsche U-Nationalkeeper beim S04 bereits verbrannt, zumindest zu einem großen Teil. Dass er bereits zwei Mal wieder aus dem Tor genommen wurde, dann in der Saisonvorbereitung durch eine Verletzung das Rennen um die Nummer eins gegen Ralf Fährmann verlor und anschließend zur SGE verliehen wurde, wo er auch nur in der zweiten Reihe steht, ergibt von außen kein allzu gutes Bild.
Schubert selbst jedoch spricht von seinem ersten Jahr bei Königsblau in hohen Tönen, vor allem was den Lerneffekt angeht: "So dumm es klingt, aber ich bin eher glücklich, dass es auch für mich so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. So viel, wie ich letztes Jahr lernen konnte, hätte ich wohl nirgendwo anders gelernt." Diese turbulente Saison, so seine Einschätzung, habe ihm schlussendlich "mehr gebracht als geschadet". Immerhin habe er "brutal viel rausziehen" können, was seine Persönlichkeit und die Entwicklung betrifft. Nun sei er zudem viel reifer.
Sieht gut aus, Schubi! ??#SGE pic.twitter.com/PSD7lv8FVD
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) October 7, 2020
Schlüsse hat der gebürtige Freiberger selbstverständlich auch aus dieser Situation gezogen. Ganz speziell scheint er den Druck-Faktor anzugehen, der ihn hat verkrampfen lassen: "Ich möchte künftig versuchen, mir selbst nicht mehr so viel Druck zu machen und einfach mit mehr Spaß an die Sache ranzugehen. Das war eine wichtige Lehre. Nur so kann man erfolgreich sein."
Frankfurt bietet ein anderes Umfeld - Verbleib durchaus denkbar
Seine Leihe nach Frankfurt ergibt auf den ersten Blick wenig Sinn - ob er nun auf Schalke oder bei der Eintracht auf der Bank sitzt... Doch auch diesen zwischenzeitliche Wechsel scheint sich Schubert sehr gut überlegt zu haben: "Ich würde den Wechsel nicht als Schritt zurück bezeichnen. Es ist ein neues Umfeld, ein neuer Trainer, der mir Input für meine Entwicklung geben kann." Auch Kevin Trapp, hinter und von dem er nun für ein Jahr lernen kann, hat viel Erfahrung und Klasse zu bieten. Beim S04 wäre er in die zurzeit erneut offene Torwart-Thematik (Fährmann vorerst verletzt) geraten.
Das eine Jahr dürfte ihm somit mehr helfen, als es ein Verbleib beim S04 getan hätte. Zurückkehren wird er nach derzeitigem Stand definitiv, da Frankfurt über keine Kaufoption verfügt - ebenso wenig wie es die Gelsenkirchener bei Frederik Rönnow tun, der im Tausch kam und nun den Posten der Nummer eins einnehmen kann. Wie es dann anschließend aussieht, ist offen. Schubert hält einen Verbleib in Frankfurt für durchaus denkbar: "Klar ist doch, dass man sich vorstellen kann, auch länger hier zu bleiben, wenn alles gut läuft."
?️ #Schubert:
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) October 7, 2020
„Ich habe mir noch keine großen Gedanken um die weitere Zukunft gemacht. Aber klar ist doch, dass man sich vorstellen kann, auch länger hier zu bleiben, wenn alles gut läuft.“
––––––#SGE
"Der Zusammenhalt ist groß, die Stimmung in der Truppe ist richtig gut. Die Jungs wollen einfach jedes Spiel gewinnen", resümiert der Torhüter außerdem. Also eine gänzlich andere Stimmungslage als bei seinem eigentlichen Klub, dementsprechend ein besseres Umfeld zum Lernen.