Schottland bei der EM 2024: Spielplan, Prognose, beste Spieler
Von Simon Zimmermann
Die Tartan Army konnte in der Qualifikation für die Euro in Deutschland überzeugen. Schottland schloss die Gruppe nur knapp hinter Spanien und vor Norwegen mit Erling Haaland und Martin Ödegaard ab. Damit qualfizierten sich die Schotten wie schon 2020 für die EM-Endrunde.
Der Kader von Steve Clarke hat zwar einige bittere Ausfälle zu verkraften, einige Stars aus der Premier League sind aber mit dabei. Die bekanntesten sind wohl Liverpool-Linksverteidiger Andrew Robertson und Scott McTominay, Mittelfeldspieler von Man United.
In Gruppe A darf Schottland das EM-Eröffnungsspiel gegen das DFB-Team bestreiten. Außerdem warten noch Ungarn und die Schweiz.
Schottlands Spielplan bei der EM
Datum | Begegnung | Ort | Uhrzeit |
---|---|---|---|
14. Juni 2024 | Deutschland - Schottland | München | 21:00 Uhr |
19. Juni 2024 | Schottland - Schweiz | Köln | 21:00 Uhr |
23. Juni 2024 | Schottland - Ungarn | Stuttgart | 21:00 Uhr |
EM-Prognose für Schottland
Die Schotten gehen als Außenseiter in die Gruppe A. Ein Weiterkommen - schon mit Platz drei - wäre eher eine Überraschung. Für die Tartan Army wäre es das erste Mal, dass sie die K.o.-Phase einer EM erreichen.
Chancenlos werden die Schotten aber sicher nicht sein, selbst bei einer möglichen Auftaktniederlage gegen Deutschland. Die Qualitäten, um Ungarn und die Schweiz zu ärgern hat das Team allemal. Dafür bräuchte es aber wieder die Form der Qualifikation - und nicht die der vergangenen Monate. In den letzten sieben Spielen gab es nur einen mühsamen 2:0-Sieg gegen Fußballzwerg Gibraltar.
Unsere Prognose lautet daher, dass es für Schottland nicht fürs Achtelfinale reichen wird.
Der schottische Kader
- Tor: Zander Clark (Heart of Midlothian), Angus Gunn (Norwich), Liam Kelly (Motherwell)
- Abwehr: Liam Cooper (Leeds United), Grant Hanley (Norwich), Jack Hendry (Al-Ettifaq), Scott McKenna (FC Kopenhagen), Ross McCrorie (Bristol City), Ryan Porteous (Watford), Anthony Ralston (Celtic Glasgow), Andrew Robertson (Liverpool), Greg Taylor (Celtic Glasgow), Kieran Tierney (Real Sociedad)
- Mittelfeld: Stuart Armstrong (Southampton), Ryan Christie (AFC Bournemouth), Billy Gilmour (Brighton & Hove Albion), Ryan Jack (Glasgow Rangers), John McGinn (Aston Villa), Callum McGregor (Celtic Glasgow), Kenny McLean (Norwich), Scott McTominay (Manchester United), Lewis Morgan (RB New York)
- Sturm: Ché Adams (Southampton), James Forrest (Celtic Glasgow), Lawrence Shankland (Heart of Midlothian), Tommy Conway (Bristol City)
Schottlands voraussichtliche Aufstellung
Gunn - Hendry, Hanley, Tierney - Ralston, Gilmour, McTominay, Robertson - Christie, McGinn - Shankland
"Die Schotten dicht machen" gilt bei der EM auch für die Bravehearts, insbesondere zum Auftakt gegen Deutschland. Das Team wird in einem 5-4-1- bzw. 3-4-2-1-System erwartet. Tief stehend und auf Konter setzend. Gerade im zentralen Mittelfeld hat Schottland aber durchaus Qualität - mit John McGinn, Scott McTominay, Callum McGregor und Billy Gilmour.
Individuell deutlich schlechter aufgestellt ist man dagegen in der Abwehr, mit Andrew Robertson als große Ausnahme. Und auch der Angriff wird gegnerischen Defensivreihen zumindest auf dem Papier keine Albträume verpassen. Besonders schmerzt Schottland in der Offensive der Ausfall von Lewis Ferguson, der in der abgelaufenen Saison mit dem FC Bologna in die Champions League einziehen konnte. Der 24-Jährige gehörte dabei zu den Leistungsträgern des italienischen Überraschungsteams.
Die Stars im Team
Der bekannteste Name ist Kapitän Andrew Robertson, der schon viele Jahre als Linksverteidiger beim FC Liverpool gesetzt ist und dort als einer der besten Spieler der Welt gilt.
Ein Schlüsselspieler im Team ist auch der zentrale Mittelfeldspieler John McGinn von Aston Villa, der eine sehr starke Saison hinter sich hat. Den meisten Fußballfans ein Begriff sein dürfte auch Scott McTominay, den man von Manchester United eher als defensiven Mittelfeldspieler kennt. Für Schottland ist er aber der torgefährlichste Spieler mit sieben Treffern in der Qualifikation, darunter ein Doppelpack beim 2:0-Sieg über Spanien.
Schottlands Stärken und Schwächen
Die Stärken der Schotten liegen praktisch in deren DNA: Das Team verfügt über eine starke Mentalität und einen großen Siegeswillen. Fußballerisch ist Schottland dagegen sicher in einigen Teilen des Teams limitiert. Einzelne Stars wie Robertson und McTominay können die generelle Kaderqualität nicht übertünchen. Vor einem Jahr hätte man allerdings noch sagen können, dass Schottland ein ganz unangenehmer Gegner für das deutsche Team sein kann.
Einige Verletzungen und schwächere Spiele (nur ein Sieg gegen Gibraltar in den letzten sieben Spielen) in den Wochen und Monaten vor dem Turnier lassen Schottland aber eher wie eine machbare Aufgabe aussehen.
Gefährlich werden dürfte es für die Gegner vor allem über die linke schottische Seite. Dort tauchen die besten Spieler des Teams auf: Mit dem linken Innenverteidiger Tierney, dem linken Schienenspieler Robertson, dem linken Achter McTominay und Linksaußen John McGinn. Die rechte Seite fällt da schon deutlich ab.
Schottlands EM-Historie
Zum vierten Mal ist Schottland bei einer EM-Endrunde dabei. Zuvor qualifizierten man sich 1992, 1996 und musste dann bis 2021 warten, ehe man die nächste Europameisterschaft spielen konnte. Immer schied Schottland bislang nach der Gruppenphase aus. Bei der vierten EM-Teilnahme soll endlich zum ersten Mal die K.o.-Runde herausspringen.
Schottlands Weg zur EM
In Gruppe A der EM-Qualifikation landete Schottland auf dem zweiten Platz hinter Spanien - und noch vor Norwegen, Georgien und Zypern. Highlight der Qualifikation war ein 2:0-Sieg über Spanien. Insgesamt fuhr man in acht Spielen starke fünf Siege und zwei Remis ein. Nur in Spanien setzte es eine Pleite. In Norwegen konnte man dagegen gewinnen. Im Rückspiel folgte ein 3:3 gegen das Team um Erling Haaland und Matin Ödegaard.
Spiele | Punkte | Tore +/- | |
---|---|---|---|
1. Spanien | 8 | 21 | +20 |
2. Schottland | 8 | 17 | +9 |
3. Norwegen | 8 | 11 | +2 |
4. Georgien | 8 | 8 | -6 |
5. Zypern | 8 | 0 | -25 |
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