Schöpf und Skrzybski ab Sommer ohne Vertrag - Schalke-Abschied unausweichlich?

Alessandro Schöpf wird Schalke verlassen - Stand jetzt
Alessandro Schöpf wird Schalke verlassen - Stand jetzt / Christof Koepsel/Getty Images
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Während sich Schalke nach und nach, Spieltag für Spieltag, aus der Bundesliga verabschiedet, läuft im Hintergrund die Kaderplanung. Eine bislang wenig gestellte Frage: Wie sieht es eigentlich mit Alessandro Schöpf und Steven Skrzybski aus?


Seit wenigen Tagen ist Peter Knäbel als neuer Sportvorstand bei Schalke 04 bestätigt. Damit muss er nicht nur die sehr wahrscheinliche Abschiedstournee aus der Bundesliga begleiten, sondern auch die nächste Spielzeit planen.

Dabei natürlich besonders im Fokus: Der Kader für die 2. Bundesliga. Dort richtet sich vieles danach, welche Spieler aus der aktuellen Mannschaft bleiben könnten. Zum aktuellen Stand läuft bei Alessandro Schöpf und Steven Skrzybski der Vertrag aus. Doch könnten und sollten die beiden ein neues Angebot erhalten, um in der Mannschaft gehalten zu werden?

Steven Skrzybski
Steven Skrzybski bei einem seiner wenigen S04-Einsätze dieser Saison / Lars Baron/Getty Images

Schöpf und Skrzybski ohne Zukunft bei S04

Bei S04 haben beide eine einerseits sehr unterschiedliche Vergangenheit, andererseits aber auch Gemeinsamkeiten.

Schöpf kam vor mehr als fünf Jahren, hat seitdem zahlreiche Partien absolviert - 141 an der Zahl. Er gehört mit zu den dienstältesten Spielern im Kader. Skrzybski hingegen kam erst im Sommer 2018 für 3,2 Millionen Euro von Union Berlin. Seitdem hat er nur selten gespielt, war teilweise verletzt und teilweise schlicht nicht benötigt.

Alessandro Schöpf
Alessandro Schöpf steht schon Jahre im Dienste des S04 - hier 2016 im Derby / VI-Images/Getty Images

Was sie eint: Beide haben zuletzt alles andere als eine tragende Rolle gespielt. Und ihr Vertrag läuft aus. Die Frage, die sich trotzdem und angesichts der Ausgangslage dieser Saison stellt: Werden sie vom Verein doch noch für die kurzfristige Zukunft in Betracht gezogen?

Dieses Szenario ist derzeit aber unwahrscheinlich. Völlig unabhängig von der Ligazugehörigkeit, von der Schwierigkeit der Kaderzusammenstellung für die nächste Spielzeit - ihre Zeit bei den Knappen scheint final ein Ende zu finden.

Steven Skrzybski, Salif Sane
Steven Skrzybski kam auch in dieser Saison kaum zum Einsatz / Frederic Scheidemann/Getty Images

Auch wenn sie hier und da wichtige Momente hatten, sich für Klub und Team auf dem Platz aufgerieben haben - so waren sie nie wirklich in der Lage, sich qualitativ als Stammkraft durchzusetzen. Skrzybski noch ein ganzes Stück weniger als Schöpf.

Zwar ist das generelle Niveau in der zweiten Liga weitaus geringer als im Oberhaus, doch würde sich am Stellenwert der beiden bei S04 wohl kaum etwas ändern. Außerdem sind ihre aktuellen Verträge entweder von Christian Heidel verlängert oder eben geschlossen worden, was - leider - schon ein Anhaltspunkt dafür ist, dass sie unverhältnismäßig viel Gehalt einnehmen. Ein weiterer Aspekt, der für den planmäßigen Abschied spricht.

Die letzte Hintertür: Die Kaderplanung gerät ins Stocken

Allerdings gibt es auch ein Szenario, in dem die beiden oder zumindest einer von ihnen bleiben könnte. Es wird für Knäbel und Co. sehr kompliziert werden, die Mannschaft über den Sommer zu formen. Viele Spieler gehen schon aus dem Grund, weil ihre (Leih-)Verträge auslaufen. Weitere gehen, weil Liga zwei für sie kein sportliches Ziel ist. Andere gehen, weil sie verkauft werden müssen - entweder für noch notwendige Einnahmen, oder weil sie mit ihrem Gehalt viel zu viel vom Etat einnehmen (Beispiel: Sebastian Rudy).

Dementsprechend muss fast eine ganz neue Mannschaft aufgebaut werden. Alles andere als einfach, ist das Geld doch knapp und die Perspektive nicht gerade die beste. Sollte es in manchen Rollen und auf manchen Positionen darauf hinauslaufen, dass sie womöglich unbesetzt oder zumindest ohne Konkurrenz bleibt, könnte man entweder an Skrzybski oder Schöpf herantreten.

Peter Knäbel
Peter Knäbel (hier noch HSV) muss die Kaderplanung vorantreiben / SASCHA SCHUERMANN/Getty Images

Dies ist eigentlich das einzig denkbare Modell, wie zumindest noch einer im nächsten Jahr für Königsblau aufläuft. Dann zu spürbar verringerten Bezügen, versteht sich. Skrzybski etwa ist als Flügelspieler eine Rarität auf Schalke. Sollte es für diese Position keine gute Neuverpflichtung geben, wäre ein Verbleib immerhin vorstellbar - zumal er selbst große Sympathien für Blau-Weiß hat.

Da dies aber viel mehr ein abstrakter Gedankengang als eine tatsächlich zu erwartende Ausgangslage ist, läuft weiterhin alles auf die Trennung hinaus.

Die Aufgabe für Knäbel ist ebenso schwierig wie hart: Es kann und darf nicht um Sympathien oder die Verbundenheit zum Klub gehen, die Spieler müssen in der Lage sein, in der zweiten Liga ganz oben mitzuspielen. Der direkte Wiederaufstieg ist schon jetzt das erklärte Ziel. Dann muss danach auch gehandelt werden - aller Voraussicht nach ohne Alessandro Schöpf und ohne Steven Skrzybski.