Schneller Bayern-Abschied? Deutliche Ansage von Kim
Von Lennart Sörnsen
Es war eine schwierige Debüt-Saison für Min-jae Kim beim FC Bayern München: Zwar war der Südkoreaner über weite Strecken Stammspieler beim Rekordmeister, doch in der entscheidenden Phase leistete sich der 27-Jährige folgenschwere Aussetzer. Am Ende stand eine für alle Beteiligten enttäuschende Saison, die für die Münchner erstmals seit vielen Jahren ohne Titelgewinn endete.
Vor allem das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wurde für Kim zum Albtraum. Mit zwei Patzern vor den Gegentoren war der Abwehrspieler maßgeblich am 2:2-Unentschieden beteiligt und musste dafür - auch öffentlich - Kritik vom damaligen Trainer Thomas Tuchel einstecken. Nach der Saison zeigte sich Kim ebenfalls selbstkritisch, stichelte aber auch ein wenig in Richtung seines Trainers und bemängelte, dass seine Spielweise "mit Überzeugung" zu spielen nicht immer gefragt gewesen sei.
Nach einer eher enttäuschenden Saison waren zwischenzeitlich Gerüchte über einen schnellen Abgang des erst vor einem Jahr aus Neapel verpflichteten Innenverteidigers aufgekommen. Ein Abschied aus München war für den Südkoreaner jedoch nie ein Thema, wie er nun auf einer Pressekonferenz auf der FCB-Asienreise betonte. Er habe "nie daran gedacht", den Verein zu verlassen, sagte Kim. Sein Fokus liege einzig und allein auf der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison.
Der Rekordmeister spielt am Samstag (03.08., 13 Uhr) in der südkoreanischen Heimat des Abwehrspielers gegen Tottenham Hotspur. Dabei trifft Kim auch auf seinen Landsmann Heung-min Son. Auf das Duell mit "Sonny" in der Hauptstadt Seoul freut sich Kim besonders, denn bisher standen sich die beiden Südkoreaner nur im Training gegenüber. Im Testspiel kommt es nun zum ersten Mal in einem Match zum Duell der beiden Nationalspieler. "Er ist ein Topspieler. Ich freue mich darauf, ihn auf dem Platz zu sehen", sagte Kim über die bevorstehende Partie.
Ein wichtiger Grund für Kims Verbleib in München könnte Vincent Kompany sein. Der neue Trainer der Münchner war früher selbst ein Innenverteidiger von Weltklasseformat und könnte ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Bayern-Abwehr werden. Kim lobte bereits die Herangehensweise des Belgiers und betonte, vom ehemaligen Kapitän von Manchester City lernen zu wollen. Damit die Meisterschale in der neuen Saison möglichst wieder an die Säbener Straße zurückkehrt.