Schmerzhafte Abgänge: VfB-Boss Wehrle spricht Machtwort

  • Ito, Anton und Guirassy haben Stuttgart per Ausstiegsklausel verlassen
  • Vorstandsboss Wehrle will künftig auf diese "Relikte" von finanziell schlechteren Zeiten verzichten
  • Champions-League-Quali soll VfB Finanz-Schub geben
Enzo Millot, Angelo Stiller und Chris Führich
Enzo Millot, Angelo Stiller und Chris Führich / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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"Das sind Relikte, das sind Nachwehen und Notwendigkeiten aus einer Phase, in der der VfB längst nicht so stabil war, wie er es heute ist", erklärte Vorstandschef Alexander Wehrle auf der Mitgliederversammlung des Vizemeisters. Für Wehrle ist klar: "Deshalb gilt: Wir werden in Zukunft, wenn es möglich ist, auf solche Vertragsmodelle und Ausstiegsklauseln verzichten."

In diesem Sommer mussten die Schwaben mit Hiroki Ito, Waldemar Anton und Serhou Guirassy bereits drei Säulen der letztjährigen Mannschaft ziehen lassen. Dem VfB waren dabei die Hände gebunden, alle drei verfügten über Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen.

Auch bei Angelo Stiller, Chris Führich und Enzo Millot war oder ist das der Fall. Bei den beiden erstgenannten legte sich Wehrle jedoch fest, dass sie auch 24/25 mit dem roten Brustring auflaufen werden. "Chris Führich, Maxi Mittelstädt und Angelo Stiller wechseln nicht nach Barcelona, Leipzig oder sonst wohin. Sie werden in der nächsten Saison für den VfB in der Champions League den roten Brustring vertreten", erklärte Wehrle.

Stiller selbst betonte gegenüber dem kicker, dass für ihn ein Wechsel nicht infrage kommt: "Darüber habe ich keine Sekunde nachgedacht. Ich bin hier sehr glücklich und weiß zu schätzen, was ich an dem Klub und den Fans habe."

Bei Enzo Millot, der aktuell für Frankreich bei Olympia am Ball ist, darf man sich dagegen noch nicht ganz so sicher sein. Der 22-Jährige kann diesen Sommer für 25 bis 30 Millionen Euro gehen. Einige interessierte Klubs soll es beim offensiven Mittelfeldspieler geben.

So oder so will der VfB den Kader weiter verstärken. Die Teilnahme an der Königsklasse soll für die Stuttgarter aber auch ein finanzieller Meilenstein sein. "Das bringt erhebliche Zusatzeinnahmen - all diese Einnahmen ermöglichen uns wettbewerbsfähige Rekordinvestitionen in den Kader", so Wehrle. Mit Ermedin Demirovic wurde bereits ein neuer Stürmer verpflichtet, der mit mindestens 21 Millionen Euro Ablöse der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte ist.

Bei Deniz Undav würde der VfB diesen Rekord gerne erneut brechen. Ein Angebot im Bereich von 27 bis 30 Millionen Euro an Brighton soll vom Premier-League-Klub laut Sky allerdings abgelehnt worden sein. Die Schwaben drohen bei Undav leer auszugehen und müssen sich nach weiteren Alternativen umschauen.


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