"Schludrig mit vielen einfachen Fehlern": Stimmen & Erkenntnisse zu Bayern gegen Duisburg

  • Trainer Alexander Straus mit einigen Aspekten unzufrieden
  • Rotation im Bayern-Kader - Pause für Schüller, Gwinn und Eriksson
  • Aussicht auf Champions League-Duell gegen AS Rom
Der FC Bayern kehrt durch einen 2:0-Sieg gegen den MSV Duisburg an die Tabellenspitze zurück
Der FC Bayern kehrt durch einen 2:0-Sieg gegen den MSV Duisburg an die Tabellenspitze zurück / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Die Frauen des FC Bayern München haben sich am Sonntagabend durch einen 2:0-Arbeitssieg gegen Ligaschlusslicht MSV Duisburg die nächsten drei Punkte geholt und dadurch die Tabellenführung verteidigt. Allerdings gab es an gleich mehreren Ecken Verbesserungsbedarf, weshalb die Mannschaft nicht voll zufrieden mit der Partie sein konnte. Alexander Straus, Georgia Stanway und Katharina Naschenweng erklärten nach dem Spiel, wo die Fehler lagen und blicken voraus auf das Champions-League-Duell gegen die AS Rom.

Zu langsam, schludrig und ungenau

Die Ausgangslage für den amtierenden Deutschen Meister war klar, als die Münchnerinnen am Wochenende mit dem MSV Duisburg die aktuell schwächste Mannschaft der Frauen-Bundesliga am FC Bayern Campus empfingen. Dementsprechend sah man in der Startaufstellung die ein oder andere Rotationsmaßnahme. "Wir haben einigen Spielern eine Pause gegeben und etwas rotiert, weil wir auch am Mittwoch schon das nächste Spiel haben", erklärte Straus. Vor allem in der Verteidigung stellte er um. Giulia Gwinn und Magdalena Eriksson erhielten beide nach starken Leistungen in den vergangenen Partien eine wohlverdiente Pause. Stattdessen starteten Tuva Hansen und Tainara an der Seite von Glodis Perla Viggosdottir und Katharina Naschenweng in der Viererkette. Zudem rückte Jill Baijings auf die Zehnerposition.

Alexander Straus
Alexander Straus sah am Sonntagabend noch viel Verbesserungsbedarf bei seinem Team / Sebastian Widmann/GettyImages

Allerdings sollte sich herausstellen, dass keine der frischen Kräfte einen bleibenden Eindruck in diesem Spiel hinterlassen konnte. "Wir hatten die Chancen, das Spiel viel früher zu entscheiden, aber das haben wir nicht getan", so der Bayern-Trainer. Schon während des Spiels konnte er bei einigen Situationen nur den Kopf schütteln, als einfache Pässe nicht ankamen oder aber Großchancen nicht genutzt werden konnten: "Es war ein langsamer Auftritt von uns, schludrig mit vielen einfachen Fehlern." Das Entscheindende sei jedoch gewesen, die drei Punkte geholt zu haben. Auch Linksverteidigerin Katharina Naschenweng hatte eine ähnliche Auffassung vom Spiel: "Wir haben es nicht zu 100% geschafft, an die Leistung von letzter Woche anzuknüpfen, aber wir hatten gute Phasen und haben über das ganze Spiel dominiert."

Naschenweng: "Mit Klara ist es sehr einfach zusammenzuspielen"

Positiv hervor hob Straus die zwischenzeitlich guten Aktionen im Zusammenspiel zwischen Naschenweng und Klara Bühl auf dem linken Flügel. "Meiner Meinung nach war innerhalb der ersten 25 Minuten das Zusammenspiel zwischen Kathi Naschenweng und Klara Bühl sehr effizient, aber ansonsten war es einfach nur irgendwie durch das Spiel kommen." Die Österreicherin, die im Sommer zu den Bayern gewechselt war, konnte bisher mit viel Einsatzzeiten und guten Leistungen überzeugen. "Mit Klara ist es sehr einfach zusammenzuspielen", so die 25-Jährige. "Sie ist eine super Spielerin und wir haben heute einige Male gut harmonieren können, hätten das aber noch viel öfter machen und noch gezielter vor das Tor kommen können."

Katharina Naschenweng
Neuzugang Katharina Naschenweng hat sich bisher sehr gut in die Mannschaft des FCB eingefügt / Sebastian Widmann/GettyImages

Kein Wunder, dass ein Doppelpass der beiden mit anschließendem Antritt und genauer Hereingabe durch die Österreicherin zu Jovana Damnjanovics 1:0-Führungstreffer führte. Beide zeigten sich auch weiter lauffreudig im Gegensatz zum Gegenpart auf der rechten Seite, von der nur enttäuschend wenig kam.

Defizite in Passspiel und Chancenauswertung

Neben dem häufig zu unpräzisem Passpiel war auch die Chancenauswertung ein Thema bei den Münchnerinnen. Naschenweng zufolge hätte das Team noch zwingender darin sein müssen, Chancen herauszuspielen und mehr Tore zu schießen. Auch Georgia Stanway, die Konstante im Mittelfeldzentrum des FCB, spielte gegen Duisburg untypisch viele Fehlpässe, konnte sich jedoch neues Selbstvertrauen durch ihr erstes Saisontor per Elfmeter holen. "Das war wichtig! Damit habe ich mein Tor-Konto für die Saison eröffnet", freute sich die Engländerin. "Wir sind bisher ungeschlagen in dieser Saison und wollen diese Serie fortführen."

Die Mittelfeldstrategin, die kaum Pausen in München oder bei der Nationalmannschaft erhält, fokussiert sich dementsprechend zwischen den Partien stark auf die Regeneration. Ihr Ziel sei gewesen und ist es immer noch, konstant gute Leistungen abzuliefern. "Und bisher ist mir das gelungen", so die 24-Jährige.

Georgia Stanway
Sie erzielte gegen Duisburg ihr erstes Saisontor: Mittelfeldstrategin Georgia Stanway / Sebastian Widmann/GettyImages

Champions League-Auftakt gegen AS Rom steht an

Nach der Bundesliga ist vor der Champions League. Wenn die Bayern am Mittwoch zum Auftakt in die Königsklasse auf die AS Rom treffen, muss alles stimmen, um einen Sieg gegen den italienischen Meister feiern zu können. Im Vergleich zu Duisburg wird es sich um ein komplett anderes Duell handeln, wie die Spielerinnen betonen. "Sie sind ein sehr starkes Team, die Nummer 1 in Italien im letzten und in diesem Jahr", erklärte Straus. "Es wird ein schwieriges Spiel für uns. Gegen Roma und PSG müssen wir auf unserem Topniveau sein, dann haben wir eine gute Chance."

Gegen Rom muss dann auch wieder die Passgenauigkeit sowie die Chancenauswertung auf einem anderen Level sein, denn dem Bayern-Coach zufolge befinde man sich in Sachen "clinicalness" noch nicht auf dem gleichen Niveau wie die anderen europäischen Top-Klubs. Da gilt es, "noch die eine oder andere Schippe draufzulegen", wie Naschenweng es formuliert.


Am Mittwoch, 15. November, trifft der FC Bayern München im ersten Gruppenspiel der Champions League um 18:45 Uhr auf die AS Rom (live auf DAZN und DAZN RISE). Anschließend geht es am Wochenende für den Deutschen Meister am Sonntag auswärts gegen Werder Bremen, während Duisburg bereits einen Tag zuvor gegen den VfL Wolfsburg ran muss.