Schlechte Angewohnheiten und Basketball: Chelsea-Pleite könnte ten Hags Aus bei Man United bedeuten

Ein Kommentar von 90min-UK-Reporter Scott Saunders von der Stamford Bridge.
Die Zukunft von Erik ten Hag als United-Coach ist offen
Die Zukunft von Erik ten Hag als United-Coach ist offen / Marc Atkins/GettyImages
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Wie sagt man so schön? Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen.

Manchester United hat eine lange Liste von schlechten Gewohnheiten. Und in einem der verrücktesten, unseriösesten und unkontrolliertesten Spiele der Premier League, das wir am Donnerstagabend an der Stamford Bridge erlebt haben, bekamen wir sie alle zu sehen.

Der FC Chelsea schlug die Red Devils in einem Herzschlagfinale mit 4:3. Cole Palmer wurde mit zwei Treffern in der zehnten und elften Minute (!) der Nachspielzeit zum Sieg-Helden der Blues. Und lässt Man United erneut desillusioniert zurück.

Der FC Chelsea hat trotz seiner Milliardenausgaben eine Vielzahl von Problemen. Und selbst nach dem dramatischen Sieg am Donnerstagabend liegen die Blues immer noch auf dem zehnten Tabellenplatz. Vielleicht ist Europa möglich. Doch Cole Palmers Doppelschlag in der Nachspielzeit sorgte dafür, dass der zunehmend angeschlagene United-Trainer Erik ten Hag erneut im Mittelpunkt des Interesses stand.

United hat zum ersten Mal seit 1989/90 wieder 17 Spiele in einer Saison verloren. Bis zum Ende der Saison werden es noch mehr werden - davon muss man ausgehen. Am Sonntagabend wartet Tabellenführer und Erzrivale FC Liverpool (16.30 Uhr) auf das Team von ten Hag.

Die letzten Wochen der Saison werden für den Niederländer eine Bewährungsprobe, um zu zeigen, dass er die Mannschaft auch unter neuer sportlicher Leitung führen sollte. Sir Jim Ratcliffe und Sir Dave Brailsford wurden in der Stamford Bridge gesichtet. Und obwohl ten Hag nicht der Trainer ist, den die neuen United-Bosse geholt haben, zeigte er in seiner Amtszeit schon genügend Stärke, um in einer neuen Struktur weiter auf ihn setzen zu können.

In die jüngste Länderspielpause war man noch mit einem Hochgefühl gegangen, nachdem die Red Devils das FA-Cup-Duell gegen Liverpool für sich entschieden. Doch das Hochgefühl wehrte nicht lange: In den beiden folgenden Spielen fielen die Gegentore erst in der Nachspielzeit, was fünf Ligapunkte und wahrscheinlich einen Champions-League-Platz kostete. Diese Tore sind auf Konzentrationsschwächen, eine schwache Mentalität, die Unfähigkeit, Standardsituationen zu verteidigen, und ein nicht vorhandenes Mittelfeld zurückzuführen, was dazu geführt hat. Die Mannschaft von ten Hag hat 2024 die meisten Schüsse gegen sich in den Top-5-Ligen zugelassen!

Ob es nun an ten Hags Spielern liegt, die ihn im Stich lassen, oder an seinen eigenen Unzulänglichkeiten, vielleicht auch an einer Mischung aus beidem (wahrscheinlich ist es das) - wir sehen so viele erschreckend schlechte Eigenschaften, die nach 30 Liga-Spielen immer noch so offensichtlich sind wie am ersten Montagabend der Saison gegen die Wolves.

Ralf Rangnick nannte die Leistungen Jekyll und Hyde. Heutzutage wird United entweder von unterlegenen Gegnern dominiert (siehe Brentford) oder spielt Basketball auf einem Fußballplatz (siehe Chelsea und andere Beispiele).

Ten Hag forderte seine Spieler nach der Niederlage in Westlondon auf, unter Druck bessere Entscheidungen zu treffen, doch ten Hags taktischer Plan wirkt so häufig hektisch und unkontrolliert, dass man leicht nachvollziehen kann, warum die Spieler schlechte Entscheidungen treffen.

Das letzte Mal, als Liverpool in Old Trafford zu Gast war, brauchte man ein Wunder. Ten Hag hat es geschafft. Am Sonntag ist wieder ein Wunder nötig, aber es ist schwer vorstellbar, dass Liverpool dieses Mal so nachsichtig ist oder die gleichen Fehler zweimal macht. Das kann man von United nicht behaupten, die sich weigern, aus eigenen Fehlern zu lernen.


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