Schiri-Chef zieht positive EM-Zwischenbilanz

An den ersten beiden spielfreien Tagen der EM 2024 haben die Schiedsrichter ein Zwischenfazit gezogen, das positiv ausfällt. Besonders die neu eingeführte Regel, dass nur noch die Kapitäne mit dem Schiedsrichter diskutieren dürfen, erhält viel Lob.
Istvan Kovacs, Antonin Barak
Istvan Kovacs, Antonin Barak / Dan Mullan/GettyImages
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Die EM-Gruppenphase ist vorbei, die K.o.-Runde steht an. Nicht nur die Mannschaften ziehen eine Zwischenbilanz, sondern auch die Schiedsrichter. Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti bewertet die Leistungen der Unparteiischen als positiv, besonders die neue Mecker-Regel trage bereits Früchte. Vor dem Turnier führte die UEFA die Regel ein, dass nur noch die Mannschaftskapitäne mit dem Schiedsrichter sprechen dürfen, um das Meckern auf dem Platz einzudämmen.

Bislang ist die Neuerung ein voller Erfolg. "Ich habe mit Top-Spielern und Trainern gesprochen, wollte ihr Feedback. Jeder ist glücklich, wie es läuft", so Rosetti. Die Verantwortlichen von mehreren Verbänden hätten ihm bereits mitgeteilt, die Regel in den nationalen Wettbewerben übernehmen zu wollen: "Sie wollen diesem Beispiel folgen."

Auch die neu eingeführte "Connected-Ball-Technology" habe sich als hilfreich erwiesen. Durch im Ball befestigte Sensoren können Berührungen und Richtungswechsel genau gemessen werden und so zum Beispiel Handspiele erkannt werden. Beim aberkannten Tor von Romelu Lukaku gegen die Slowakei, hatte die Technik dem Schiedsrichter Daten geliefert, die ihn das Handspiel von Lois Openda im Vorfeld erkennen ließen.

Deutlich mehr Gelbe Karten als 2021

Auffällig in Rosettis Zwischenbilanz war der Anstieg an Gelben Karten. 4,6 Verwarnungen gibt es bei dieser Euro pro Partie. 2021 waren es noch 2,7. Die Schiedsrichter ahnden bei diesem Turnier taktische Fouls deutlich konsequenter, so Rosettis Erklärung.

Bei der Netto-Spielzeit ist hingegen kaum ein Unterschied auszumachen. 59,10 Minuten ist der Ball 2024 im Spiel, 2021 waren es 60,2 Minuten. Beide Werte sind jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016, als nur 56,5 Minuten wirklich gespielt wurden.

Positiv fällt es ebenso die Bilanz zum VAR aus. In 20 der 36 EM-Spiele musste der VAR eingreifen. Achtmal wurde der Schiedsrichter zum Bildschirm rausgeschickt, um seine Entscheidung zu überprüfen. Jedes Mal wurde die richtige Entscheidung getroffen, so Rosetti. 51 Sekunden dauerte es, bis eine Entscheidung getroffen wurde, 1 Minute und 36 Sekunden lang waren die Unterbrechungen im Durchschnitt.


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