Schiedsrichter-Chef kündigt an: 'Sechs Sekunden'-Regel wird wichtiger

Die 'Sechs Sekunden'-Regel ist eher ein Richtwert als eine konkrete Regel. Wie Knut Kircher angekündigt hat, wird aber künftig vermehrt auf das Zeitspiel durch Torhüter geachtet, die denn Ball halten.
Manuel Neuer
Manuel Neuer / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Die sogenannte 'Sechs Sekunden'-Regel ist eine Regel, die in der Realität so gut wie keine Anwendung findet. Grundsätzlich besagt sie: Ein Torwart darf den Ball nur über eine Zeitstrecke von sechs Sekunden durchgehend in der Hand halten. Das wurde einst als Maßnahme gegen ein mögliches Zeitspiel eingeführt.

Angewendet wurde sie aber so gut wie nie, weil die theoretische Strafe mit einem indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft derart drastisch ist, dass die Schiedsrichter zumeist darauf verzichten.

Zur neuen Saison wollen die Schiedsrichter im deutschen Profifußball aber offenbar vermehrt auf den Zeitspiel-Faktor durch die Torhüter mit dem Ball in der Hand achten. "Wir wollen eine schnelle Spielfortsetzung haben. Deshalb schauen wir auch darauf, dass der Torhüter den Ball nicht zu lange in den Händen hält", erklärte Knut Kircher nun (via fussball.news). Er ist der neue Schiedsrichter-Chef und dementsprechend für derartige Themen verantwortlich.

Dabei geht es aber ausdrücklich nicht darum, dass nun exakt bei der siebten Sekunde abgepfiffen wird und dann auch unmittelbar ein indirekter Freistoß erfolgt. Viel eher gehe es dabei um "eine Transformation", wie Kircher es formulierte. "Wir wollen dahin zurück, dass wir weniger Zeit vergeuden, indem der Torhüter den Ball behält." Genau die Zeit zu stoppen wäre allerdings "der falsche Ansatz", betonte er.

Weiterhin sollen die Unparteiischen auf einen gewissen Toleranzbereich und ihr Fingerspitzengefühl vertrauen. Trotzdem wurden sie im Vorfeld zur neuen Saison sensibilisiert, um nochmal genauer auf diese Art des Zeitspiels zu achten. Eine Folge könnte sein, dass es eher mal eine Gelbe Karte für das Zeitspiel mit dem Ball in der Hand gibt. Das war zumeist bei Abschlägen vom Boden der Fall.


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