Zalazar als Schalker Unterschiedsspieler: Gesetzt für den Endspurt?
Von Yannik Möller
Den 3:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt leitete Rodrigo Zalazar nahezu im Alleingang für Schalke 04 ein. Der Unterschiedsspieler wird wieder eine Chance bekommen, was für den Saison-Endspurt auch nötig ist.
Bis zur Einwechslung von Rodrigo Zalazar am Sonntag ging für Schalke offensiv kaum etwas. Lediglich der Latten-Kopfball von Simon Terodde konnte als Großchance aus der ersten Halbzeit gewertet werden.
Mit dem Treffer zum 1:0 leitete Zalazar dann jedoch eine gute zweite Hälfte ein - mit ihm im Fokus. Spielerisch, über seine ganzen 35 Minuten an Spielzeit gesehen, war es zwar ein solider, aber sicher nicht sein bester Auftritt für S04.
Im Fokus standen aber jedoch die drei Aktionen, die zu den drei Toren führten. Sein eigenes Tor, seine Ecke als direkte Vorlage, sowie seine zeitlich perfekt gesetzte Hereingabe aus dem linken Halbfeld, die Dominick Drexler nur noch auszunutzen brauchte. Dreimal machte er den Unterschied.
Zalazar kann DER Unterschiedsspieler auf Schalke sein
Und das ist es auch, was den 22-Jährigen auszeichnet. So gute und so schlechte Spiele er für Königsblau schon hatte, er ist und bleibt der Unterschiedsspieler im Schalker Mittelfeld. Kein anderer Spieler auf seiner Position kann mit so wenigen Aktionen ein ganzes Spiel maßgeblich beeinflussen - an guten Tagen, versteht sich.
Während Drexler und auch Danny Latza den Ansprüchen nach wie vor hinterherlaufen, hat Blendi Idrizi zwar so seine Momente, aber auch keine allzu klaren Einzelaktionen. Dong-gyeong Lee konnte sich erst gar nicht richtig zeigen. Yaroslav Mikhailov ist und bleibt ein Ergänzungsspieler, mit Marc Rzatkowski sogar noch eine Reihe dahinter.
Zalazar ist dabei derjenige, dem man Aktionen wie beim 3:0-Sieg über Ingolstadt mit Abstand am ehesten zutraut. Und genau das ist es auch, was S04 im Endspurt der Saison noch häufiger benötigen wird. Schließlich können die spielerischen Defizite nicht urplötzlich abgehakt werden.
Dementsprechend braucht es für die übrigen acht Partien das nötige Vertrauen, um wieder regelmäßig auf den jungen Uruguayer zu setzen. In den letzten Spielen unter Dimitrios Grammozis hatte er öfter das Nachsehen, wurde teils erst spät und etwa gegen Karlsruhe gar nicht erst eingewechselt.
Tatsächlich war auch die Einwechslung am Sonntag nicht mit Mike Büskens abgesprochen, wie Gerald Asamoah bei Sky verriet: "Mike war nicht involviert. Wir haben die Entscheidung auf der Bank diskutiert. Am Ende hat Matze [Matthias Kreutzer] entschieden - und er hat es super gemacht."
Schwer zu glauben, dass der Interimscoach am Samstag, wenn es gegen Hannover 96 geht, nicht von Anfang an auf Zalazar setzen wird. Ohnehin dürfte und müsste er im Saison-Endspurt wieder eine größere Rolle einnehmen. Schalke braucht seinen kreativen Stil, auch wenn seine Aktionen nicht immer zum Erfolg führen.