Schalkes Transfer-Plan nach Churlinov: Ohne Abwehr-Verstärkung besteht Gefahr

Marc Wilmots kümmert sich um die Schalke-Transfers
Marc Wilmots kümmert sich um die Schalke-Transfers / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Beim FC Schalke werden sich die weiteren Winter-Transfers, insofern es sie nach Darko Churlinov überhaupt noch geben wird, voraussichtlich nicht auf die Innenverteidigung fokussieren. Damit begehen die Verantwortlichen einen großen Fehler. Ein Kommentar.

Zeitnah, voraussichtlich im Laufe des Dienstags, wird der FC Schalke die Leihe von Darko Churlinov offiziell verkünden. Der Rückkehrer wird zum ersten Transfer, den Marc Wilmots als neuer Sportdirektor umsetzen wird. "Er kann viele Positionen spielen, ist kreativ und gut im Eins-gegen-eins", lobte Wilmots den bereits bekannten Neuzugang am Montag vorab (via WAZ).

Und was passiert anschließend? Die Wahrscheinlichkeit, dass Churlinov zum einzigen Winter-Transfer auf Schalke wird, ist zwar recht überschaubar, aber doch vergleichsweise groß im Vergleich zur tatsächlichen Notwendigkeit weiterer Verstärkung für den Kader.

Wenn es keinen weiteren Neuzugang gibt, wäre das "auch kein Problem", erklärte Wilmots und betonte: "Wir sind mit unserem Kader auch so sehr zufrieden." Im Fokus des übrigen Transferfensters, das in etwas mehr als einer Woche bereits wieder schließen wird, soll noch ein rechter Schienenspieler stehen. Von Bemühungen um einen weiteren Innenverteidiger ist bislang gar nicht die Rede.


Kommentar: Ohne weitere Verstärkung für die Innenverteidigung bleiben die Sorgen um den Abstiegskampf erhalten

Sollten die Gelsenkirchener tatsächlich keinen weiteren Spieler für die Innenverteidigung holen, wäre das ein großer Fehler. Wenn sie es nicht einmal versuchen, die Abwehrzentrale zu verstärken, wäre das noch viel schlimmer. Denn damit geht das klare Signal aus, dass die Verantwortlichen mit der quantitativen und auch mit der qualitativen Besetzung der zwei oder demnächst gar drei Innenverteidiger-Positionen (etwa im 3-5-2) zufrieden sind.

Eine solche Einschätzung wäre schlichtweg gefährlich. Auch die drei Testspiele in den ersten zwei Januar-Wochen sowie der Rückrunden-Auftakt gegen den Hamburger SV haben - mal wieder - mehr als deutlich gemacht, dass die Innenverteidigung von Königsblau die große Schwachstelle ist. Dabei sticht in negativer Hinsicht allen voran Marcin Kaminski heraus, der mit einem erneut desaströsen Stellungsspiel und seiner geringen Geschwindigkeit schlichtweg überrollt wurde.

Tomas Kalas ist der einzige Akteur, der sich weitestgehend souverän zeigt. Timo Baumgartl wusste bislang keineswegs zu überzeugen, Henning Matriciani hat insbesondere in der Innenverteidigung kein Zweitliga-Niveau und Leo Greiml ist (erneut und noch für längere Zeit) verletzt - und über Kaminski ist bereits genug gemeckert worden.

Die Rolle rückwärts bei Ibrahima Cissé, der nach einem langen Gespräch mit Wilmots doch nochmal eine weitere Chance erhalten soll, wird Schalke dabei nicht helfen. Es ist nicht mehr als der verzweifelte Versuch, einen Spieler, der eigentlich in die zweite Liga in Belgien wechseln sollte, doch noch in den Profikader zu integrieren.

Was bleibt, ist die große Notwendigkeit, die Innenverteidigung durch einen externen Neuzugang zu verstärken. Ansonsten braucht sich niemand auf Schalke in ein, zwei Monaten wundern, dass man den Abstiegskampf noch immer nicht hinter sich lassen konnte.


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