Schalke: Tönnies wehrt sich gegen "Hetze und Unsachlichkeit"
Von Christian Gaul

Der von großen Teilen der Anhänger von Schalke 04 begrüßte Rücktritt von Clemens Tönnies machte Schlagzeilen. Doch der Fleisch-Mogul setzt sich jetzt medial zur Wehr - von Einsicht keine Spur.
Nach dem Skandal um die Corona-Infizierungen in seinen Fleischfabriken und anhaltenden Protesten der Schalker Fanszene trat Clemens Tönnies als Aufsichtsratvorsitzender des Klubs zurück. Im Interview mit dem Westfalenblatt äußert er jetzt sein Unverständnis zur "Stimmungsmache" gegen seine Person.
Tönnies hält Berichterstattung für "Unsinn" - Stadionbesuche geplant
Nachdem er wegen der Bedingungen seiner im Fleischbetrieb angestellten Mitarbeiter und den damit zusammenhängenden Corona-Ausbruch in den Fokus der Medien gerückt war, klärt Tönnies jetzt auf. Der Ausbruch habe "nichts mit Werkvertragsarbeit oder den Wohnverhältnissen zu tun, sondern mit der Umluftkühlung, die eigentlich jeder Betrieb hat", so Tönnies.
Gerüchten zufolge, soll die Landesregierung der Bürgschaft für Schalke zur zugestimmt haben, wenn Tönnies seinen Hut nimmt. Der 64-Jährige hält das für Unfug. "Das ist eine Geschichte, die ich noch nicht gehört habe. Unglaublich, wie viel Unsinn in letzter Zeit erzählt wurde", dementiert Tönnies die Gerüchte.
Auch eine Kooperation mit Arminia Bielefeld soll an seiner Person gescheitert sein, für Tönnies jedoch passe das "leider hinein in eine völlig überhitzte Stimmung, geprägt von Hetze und Unsachlichkeit."
Schalke liege ihm trotz all der Eskapaden in den letzten Wochen und Monaten immer noch "sehr am Herzen und das bleibt auch so." Er werde sich auch weiterhin ins Stadion trauen, wenn es denn wieder möglich ist. "Ich werde Schalke nicht den Rücken kehren, werde weiter zu Spielen gehen. Ich kann doch nicht einfach die schönsten 26 Jahre meines Lebens, die ich dort hatte, abhaken", so Tönnies über sein Vorhaben.
Die Anhänger von Schalke sehen das eventuell ein wenig anders.