Schalke-Suche nach der sportlichen Führung: Drei Modelle denkbar
Von Yannik Möller

Während Schalke dem sicheren Abstieg nach und nach entgegentaumelt, ist der Verein weiterhin auf der Suche nach der neuen sportlichen Führung - ein Sportvorstand und ein Sportdirektor werden gesucht. Aktuell sind verschiedene Konstellationen denkbar.
Es wäre ein sehr wichtiger Schritt, sollte Schalke 04 alsbald die neue sportliche Führung nicht nur vorstellen, sondern auch so schnell wie möglich arbeiten lassen. Es gilt den nahenden Abstieg einzuplanen, die nächste Saison in der vermutlich 2. Bundesliga anzupacken, den Kader auszurichten, Verkäufe wie Einkäufe zu planen, und und und.
Stattdessen scheint der Klub, also zunächst der Aufsichtsrat, noch längst nicht bereit zu sein, den neuen Sportvorstand und den neuen Sportdirektor festzuziehen und präsentieren zu können. Um möglichst früh die Weichen auf sportlicher Ebene stellen zu können, bräuchte es Klarheit - die gibt es allerdings noch immer nicht.
Derzeit scheinen sich verschiedene Modelle zu ergeben, die - den aktuellen Umständen und Namen entsprechend - die Möglichkeiten darstellen könnten. Auch die Bild bringt drei verschiedene Szenarien ins Spiel.
Knäbel als fester Sportvorstand auf Schalke? Schober könnte unterstützen
Zum einen, und das scheint der zurzeit wahrscheinlichste Schritt zu sein, könnte Peter Knäbel dauerhaft in seiner Rolle bleiben. Seit dem Aus von Jochen Schneider ist er der Gesamtverantwortliche für den sportlichen Bereich. "Bis auf Weiteres", wie er bereits mehrmals betont hat.
Seit dem April 2018 ist er bereits beim S04, leitete bislang die Knappenschmiede als Technischer Direktor. Damit kennt er den Verein bereits gut, hat durch seine Heimat Witten eine direkte Verbindung zur Umgebung und den Menschen vor Ort. Seine letzten Auftritte wurden bei den Fans positiv aufgenommen, zeigte er doch eine gänzlich andere und deutlich souveränere Außendarstellung als Schneider es tat.
#Knäbel: Ich bin sehr froh, dass wir mit Mike Büskens, Gerald Asamoah und Mathias Schober drei Ur-Schalker haben, die in der großen Krise gesagt haben, dass sie mit anpacken.#S04 | ?⚪️ | #S04PK pic.twitter.com/w6nJjO9SRQ
— FC Schalke 04 (@s04) March 3, 2021
Sollte er in seiner Position bleiben, würde dies dem Sportvorstand entsprechen. Zutrauen würde er sich diese Aufgabe laut Bild definitiv. Aktuell arbeitet Mathias Schober neben ihm, auch er kommt aus der Knappenschmiede, wo er die Sportliche Leitung der U8- bis U19-Teams führte. Eine Kombination aus den beiden, die sich durch die gemeinsame Arbeit bereits sehr gut kennen, würden dem Vorstand- und Direktor-Prinzip entsprechen.
Denkbar ist derzeit aber auch, alleine schon aufgrund der bislang gehandelten Namen, dass sich Knäbel eher einreihen als leiten müsste. Dieses Szenario wäre beispielsweise mit einer Rückkehr von Horst Heldt oder auch Erik Stoffelshaus möglich. Keiner der beiden würde als Sportdirektor arbeiten, sodass Knäbel - sollte er dann bei den Profis bleiben - in diese Rolle rücken müsste.
Ob der 54-Jährige damit einverstanden wäre - ungewiss und zumindest fraglich. Dass Stoffelshaus, wenn überhaupt, nur als Vorstand arbeiten würde, hatte die Bild bereits vor wenigen Wochen berichtet. Heldt wich Nachfragen zum angeblichen Schalker Interesse zuletzt aus: "Ich möchte zu dem Thema nichts sagen. Ich fühle mich grundsätzlich hier sehr wohl, wir haben viele Aufgaben." Der Fokus gelte dem Klassenerhalt des 1. FC Köln, an Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen.
Zukunft ohne Knäbel? Weitere Kandidaten scheinen kein Thema mehr zu sein
Ein drittes Szenario: Knäbel kehrt nach der Übergangsphase zurück in die Knappenschmiede, wo er bislang einen sehr soliden Job verrichtet hat. Der neue Sportvorstand, möglicherweise Heldt oder Stoffelshaus, bekäme dann einen Neuen an die Seite gestellt. Da nennt das Boulevardblatt mit Rachid Azzouzi von Greuther Fürth und Rouven Schröder (vorher Mainz 05) zwei Kandidaten, die maximal Außenseiterchancen haben dürften.
Azzouzi hatte Schalke bereits vor ein paar Wochen abgesagt, auf eine frühere Anfrage verwiesen und erklärt, wie wohl er sich in Fürth fühle (via transfermarkt): "Ich freue mich, dass ich hier arbeiten kann. Ich bin stolz, hier in Fürth zu sein." Schröder wiederum sei von Aufsichtsrat bereits sehr kritisch beäugt worden, als Schneider ihn ins Spiel brachte. Zudem soll er Zweifel haben, ob er Königsblau packen könnte.