Schon wieder: Schalke-Spion fliegt auch in Paderborn auf
Von Yannik Möller
Um sämtliche Möglichkeiten auszuschöpfen, wollte Schalke das Training der Paderborner vor dem Duell beobachten lassen. Doch die Spione aus Gelsenkirchen flogen auf - mal wieder.
Das Heimspiel gegen Paderborn droht für Schalke zu einer ganz harten Nuss zu werden. Und das längst nicht nur, weil der kommende Gegner in der laufenden Saison noch nicht ein einziges Auswärtsspiel verloren hat. Die spielerisch starken NRW-Nachbarn kommen in einer Zeit in die Veltins Arena, in der Königsblau unbedingt gewinnen muss, um den Abstand zur Spitzengruppe nicht noch weiter anwachsen zu lassen.
Deshalb investiert S04 sehr viel in die Vorbereitung auf das Spiel. Der Partie wird offenbar ein so großer, interner Stellenwert beigemessen, dass sogar Spione zum Training des SCP geschickt wurden.
Kwasniok enttarnte S04-Spion: "Haben einfach zehn gegen zehn laufen lassen"
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok, wieso er seine Einheit abändern musste. "Es hing auch damit zusammen, dass die Schalker die glorreiche Idee hatten, uns beim Training zu beobachten", so seine Antwort. Der Coach umging das Manöver: "Wir haben einfach zehn gegen zehn laufen lassen, ohne jegliche Formation."
Der offenbar sehr ungeschickte und enttarne Spion musste also mit leeren Händen zurückkehren. Die Herleitung für das Spiel gingen die Paderborner dann "theoretisch" an der Tafel und mit Videomaterial an. Schalke wird somit keinerlei wichtige Informationen aus dem Training ziehen können.
Ein ohnehin gewagter Plan, ist doch Frank Fröhling als Co-Trainer neben Kwasniok tätig. Der Frank Fröhling, der bis zum Sommer 2020 unter David Wagner selbst bei S04 gearbeitet hatte. Gut möglich also, dass er den oder die Spione frühzeitig erkannt hat.
Noch kurioser: Es ist nicht das erste Mal in der Saison, dass ein Undercover-Knappe auffliegt. Bereits vor dem Darmstadt-Spiel wurde der Versuch gestartet, das Training der gegnerischen Mannschaft zu beobachten.
Lilien-Coach Torsten Lieberknecht hatte zum damaligen Zeitpunkt deutlichere Worten parat (via WAZ): "Er war von drei Zuschauern der einzige, der sich sehr auffällig verhalten hat. Ich habe ihn dann direkt enttarnt, angesprochen, ihm leichte Röte ins Gesicht treiben lassen, aber erlaubt, dableiben zu dürfen. Er sollte nur einen schönen Gruß ausrichten lassen." Spion sei für ihn die "komplett falsche" Berufswahl.