Die Schalker Sorgenkinder vor dem Bundesliga-Restart
Von Yannik Möller
In einer Woche nimmt die Bundesliga wieder den Spielbetrieb auf. Bei Schalke 04 ergeben sich schon jetzt einige Fragezeichen und Sorgen: Mehrere Spieler sind noch nicht wieder einsatzbereit, andere wiederum sind auf keinem guten Leistungsniveau.
Nächste Woche Samstag steigt Schalke in den 16. Spieltag ein. Als Tabellenletzter, der eine Aufholjagd hinlegen muss, ausgerechnet bei Eintracht Frankfurt starten zu müssen, ist alles andere als ein einfaches Los.
Umso wichtiger wäre es, wenn Königsblau selbstbewusst und gestärkt aus der Winter-Vorbereitung käme. Das ist aber mitnichten der Fall. Während die angekündigten Transfer-Vorhaben noch immer nicht angegangen wurden, bleiben mehrere Leistungsträger verletzt. Dazu gibt es weitere Spieler, die noch immer kein Erstliga-Niveau gefunden haben.
90min wirft einen speziellen Blick auf die S04-Sorgenkinder, ehe es in der nächsten Woche wieder rund geht.
Die Schalke-Sorgenkinder vor dem Bundesliga-Restart
1. Alex Kral
Eigentlich sollte Alex Kral unter Thomas Reis als einer der wichtigsten Stammspieler in die Rückrunde starten. Bislang war er unter ihm gesetzt, sollte sogar eine größere Führungsrolle übernehmen.
Die bittere Realität: Zumindest im Januar wird S04 nicht auf ihn setzen können. Dem Tschechen machen nach wie vor seine Rückenprobleme zu schaffen. Mindestens drei Spiele, wenn nicht gar mehr, wird er verpassen.
Kral wäre für das Schalker Mittelfeld enorm wichtig. Er hat die notwendige Ruhe am Ball und die Übersicht, um das Spiel zu ordnen. Stattdessen wird sich Reis in Experimente wagen oder Kompromisse eingehen müssen.
2. Danny Latza
Der eigentliche Kapitän, der noch keinerlei Erstliga-Tauglichkeit gezeigt hat. Unter Reis wird er nicht nur heimlich entmachtet. Er gehört bei dem Coach auch eindeutig in die zweite Garde.
Sollte der Gelsenkirchener eigentlich als Leader vorweg gehen, wird er - völlig zurecht - die meiste Spielzeit auf der Bank verbringen. Selbst Dominick Drexler scheint für Reis eher eine Option für das defensive Mittelfeld zu sein.
Eine Ausgangslage, die dem Captain sicherlich nicht gefallen wird. Dabei wäre es so wichtig, ihn als Führungsspieler auf den Platz stellen zu können.
3. Thomas Ouwejan
Der Niederländer konnte bis zuletzt nicht vernünftig mit der Mannschaft trainieren. Inzwischen zeigt er sich immer mehr als verletzungsanfällig, was S04 mehr oder minder einer gewissen Flexibilität im Spiel nach vorne beraubt.
Neuzugang Jere Uronen, der Ouwejan vermutlich erst einmal ersetzen wird, ist eher der defensive, klassische Linksverteidiger. Ouwejan, der inzwischen seit anderthalb Jahren bei den Knappen ist, konnte in dieser Saison noch nicht überzeugen. Dabei könnten sie eine weitere Offensiv-Option über die linke Seite gut gebrauchen.
4. Jordan Larsson
Nach wie vor gilt Jordan Larsson als Verkaufskandidat. Allerdings liegen Schalke für ihn keinerlei Angebote vor. Selbst auf der Zehn, was er gegenüber Reis als seine Lieblingsposition erklärt hat, konnte er in den Testspielen nicht positiv auffallen.
Augenscheinlich gibt es kaum Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten. Anstatt eine wichtige Rolle zu übernehmen, was spätestens durch den bevorstehenden Abgang von Florent Mollet wichtig wäre, wird er wohl weiterhin auf der Bank sitzen.
5. Kenan Karaman
In den bisherigen Pflichtspielen unter Reis hatte es Kenan Karaman immer in die Startelf geschafft. Das Problem: Überzeugt hat er dabei nicht wirklich.
Wurde er als Ergänzung für die Offensive geholt, die sowohl im Sturmzentrum wie auf der Außenbahn helfen kann, ist er bislang viel eher blasser Mitläufer geblieben.
Dafür, dass er direkt einen bis 2025 gültigen Vertrag unterschreiben durfte, hat er sich bislang viel zu selten gezeigt. Wenn Reis weiter auf ihn setzt, wonach es in den letzten Testspielen eher nicht aussah, wird er seinen Einfluss spürbar vergrößern müssen.
6. Leo Greiml & Sepp van den Berg
Noch immer sind Sepp van den Berg und vor allem Leo Greiml von einer Rückkehr auf den Platz entfernt. Dabei wären sie eigentlich nicht nur eine wertvolle Ergänzung für die Schalker Innenverteidigung, sondern zwei Startelf-Kandidaten.
Zwar kann Marcin Kaminski mittlerweile wieder aufspielen, doch wird S04 somit mit wenig Geschwindigkeit in der Abwehr-Zentrale in den Spielbetrieb zurückkehren. Egal ob Kaminski mit Maya Yoshida oder ob der Japaner zusammen mit Henning Matriciani aufläuft: Diese Zusammensetzung wird große Schwächen haben.
Schwächen, die van den Berg und Greiml auffangen könnten. Allerdings ist es bislang unklar, wann sie Reis wieder zur Verfügung stehen werden. Beim Österreicher wird es sogar noch eine ganze Zeit länger dauern als beim Niederländer.