Ohne Terodde im Winter-Endspurt - Wie fängt Schalke das auf?

Simon Terodde wird S04 vorerst fehlen
Simon Terodde wird S04 vorerst fehlen / Selim Sudheimer/GettyImages
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Simon Terodde wird dem FC Schalke auch in den letzten drei, sehr schweren Spielen vor der Winterpause fehlen. Der Rekordtorschütze muss ersetzt werden - der letzte Sieg gegen Sandhausen macht dahingehend etwas Hoffnung.


Vor allem in den ersten Wochen der laufenden Saison war es die große Befürchtung bei Schalke 04: Was machen wir nur, wenn Simon Terodde ausfällt? Der vom Hamburger SV gekommene Stürmer hatte bis zum neunten Spieltag nur in einem einzigen Spiel nicht getroffen, dafür mehrmals doppelt. Aufgrund der ersichtlichen Abhängigkeit von ihm war ein Ausfall das Schreckensszenario.

Nun ist es gekommen. Direkt das erste Spiel nach seinem 154. Rekord-Treffer in der 2. Bundesliga verpasste er - letzte Woche gegen Sandhausen. Da seine Verletzung zuvor nicht kommuniziert wurde, ergaben sich beim Blick auf die Aufstellung so manche Fragezeichen. Inzwischen ist klar: der 33-Jährige wird Königsblau erst nach der Winterpause wieder zur Verfügung stehen.

Gegen Sandhausen konnte sein Fehlen noch sehr gut aufgefangen werden. Jeder einzelne der fünf Treffer war ebenso verdient wie in der Regel gut herausgespielt. Dass es mit ihm wohl schon in der ersten Halbzeit ein, zwei Mal geklingelt hätte - geschenkt.

Dimitrios Grammozis, Simon Terodde
Dimitrios Grammozis muss vorerst auf Terodde verzichten / Selim Sudheimer/GettyImages

Doch nun folgen drei sehr schwere Spiele, ehe es in die Pause geht. Erst geht es am Samstagabend gegen den Tabellenführer des FC St. Pauli. Anschließend folgt das freundschaftliche, dennoch hart umkämpfte Duell mit dem 1. FC Nürnberg. Dann steht bereits der erste Spieltag der Rückrunde an, somit wartet auch der HSV noch einmal auf die Gelsenkirchener.

Hartes Winterprogramm ohne Terodde

Auch wenn es nur ein Sieg gegen den Tabellensiebzehnten war, so kann S04 aus dem 5:2-Erfolg Optimismus für das Ersetzen Teroddes ziehen. So scheint es, als müsste Dimitrios Grammozis gar nicht erst zu Überraschungen oder Experimenten greifen: Marius Bülter und Marvin Pieringer haben gezeigt, dass auch sie ein passendes Duo sein können.

Bülter hätte gegen Sandhausen wohl eigentlich auf der Bank gesessen, Pieringer sollte ursprünglich neben Terodde starten. Dass er ausgerechnet in diesem Spiel dann doppelt traf, das gegnerische Eigentor maßgeblich beeinflusste und sich rundherum sehr engagiert und mit weiteren Chancen zeigte, war sowohl für ihn als auch für das Team ein sehr gutes Zeichen.

Marius Bulter
Marius Bülter soll auch gegen Pauli jubeln dürfen / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Immerhin hatte er in den Wochen zuvor sehr durchwachsene Leistungen gezeigt. Nun ist er für S04 noch wichtiger als zuvor. Mit Pieringer bekommt er nämlich einen noch sehr unerfahrenen Sturmpartner an die Seite: der 22-Jährige hat erst insgesamt 33 Zweitliga-Partien vorzuweisen, und da sind die 13 (Kurz-)Einsätze für Schalke schon eingerechnet.

Sonst hatte der 1,91 Meter große Mittelstürmer nur in der Regional- oder Oberliga gespielt. Während das ganze Konstrukt Profi-Fußball, zugleich im riesigen Rahmen S04, für ihn noch Neuland ist, muss er nun funktionieren. Dass er ein würdiger Ersatz ist, hat er aber am letzten Wochenende bereits sehr gut andeuten können.

Zwar traf er nicht selbst, war aber immer wieder in den Angriffen involviert. Besonders als Anspielstation zeigte er sich. Das Festmachen von Zuspielen und das anschließende Weiterleiten ist auch ein wichtiger Bestandteil des Spiels von Terodde. Diesen Aspekt hat er bereits sehr gut übernommen - und damit einen wichtigen Faktor des allgemeinen Spielplans.

Marvin Pieringer
Marvin Pieringer muss zwischenzeitlich große Fußstapfen füllen / Thomas Eisenhuth/GettyImages

Somit erübrigen sich Gedankenspiele zu verrückt wirkenden Umstellungen. Darko Churlinov etwa wäre als eigentlicher Offensiv-Flügelspieler auch eine denkbare Option. Doch würde es insbesondere nach dem Fünf-Tore-Sieg keinerlei Sinn ergeben, dem Duo Bülter-Pieringer nicht erneut das Vertrauen auszusprechen.

Gegen St. Pauli und Co. müssen sie aber nochmal effizienter werden. Mehrere gute Torchancen ohne Torerfolg, wie in Halbzeit eins gegen Sandhausen, wird sich Schalke gegen die kommenden Gegner keineswegs erlauben können.