Gestärkt ins Aufstiegsrennen: Die Schalke-Noten nach dem Sieg in Dresden
Von Yannik Möller
Schalke 04 gelingt der Einstieg in die finale und heiße Saisonphase. Ein zunächst sehr zäher und anschließend verbesserter Auswärtsauftritt wird schlussendlich mit drei Punkten bei Dynamo Dresden abgerundet.
Schalke darf einen gelungenen Einstieg in den 28. Spieltag und in die heiße Schlussphase der Saison feiern. Auch das dritte Spiel mit Mike Büskens als Interimscoach wurde gewonnen. Am Freitagabend siegte Königsblau mit 2:1 bei Dynamo Dresden.
Dabei sah es in den ersten 45 Minuten gar nicht nach einem guten Abend für S04 auf. Ziemlich zäh, ohne Durchschlag und teils müde wirkend trat die Elf zu Beginn auf. Defensiv wurde zwar nicht wirklich viel zugelassen, doch in Ballbesitz zeigten sich ganz klar die Probleme, die es schon seit Saisonbeginn gibt.
Entsprechend glücklich war die 1:0-Führung kurz vor der Halbzeit. Simon Terodde verwandelte den allerersten gepfiffenen Elfmeter dieser Saison für Schalke. Die zweite Halbzeit verlief besser - sowohl für die Gelsenkirchener, als auch für den neutralen Zuschauer.
Während die Gäste das Tempo spürbar anziehen konnten und die Abwehr, allen voran mit Malick Thiaw, sicher stand, konnte sich die ein oder andere gute Gelegenheit erspielt werden. Terodde nickte wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff eine Flanke von Dominick Drexler ein, nachdem Thiaw eine sehr wichtige Balleroberung verzeichnen konnte.
20 Minuten vor dem Abpfiff gelang Dresden dann der Anschlusstreffer nach einem Freistoß, den Paul Will einköpfen konnte. In einer hier und da etwas hitzigen Schlussphase konnte S04 aber einen kühlen Kopf bewahren und die Führung bis zum Abpfiff verteidigen. Die Knappen nehmen die drei Punkte schlussendlich verdient mit in die verschneite Heimat.
S04 bezwingt Dresden - Königsblau in der Einzelkritik
1. Tor & Abwehr
Martin Fraisl: Musste nicht allzu häufig eingreifen, reagierte wenn notwendig aber solide. Beim Gegentreffer ohne Schuld, wenngleich eine Rettungstat wohl nicht unmöglich gewesen wäre. 6/10
Marius Lode: Erneut in ungewohnter Rolle als Rechtsverteidiger unterwegs. Machte dort einen souveränen Job - nicht mehr, aber auch nicht weniger. In Zweikämpfen stark, wobei ihm häufiger anzumerken war, dass er sich im Zentrum deutlich wohler fühlt. 6/10
Malick Thiaw: Wirkte in Halbzeit eins noch etwas verschlafen, machte aber in der zweiten Hälfte einen sehr guten Job. Gefühlt kaum ein Duell verloren, was seine gute Zweikampfquote von 67 Prozent bestätigt. Die Balleroberung vor dem 2:0-Treffer war essentiell wichtig. 8/10
Marcin Kaminski: Unauffällig im positiven Sinn, sehr sicher in den Zweikämpfen. In der Viererkette muss er allerdings mehr Input im Spielaufbau einbringen. 6/10
Thomas Ouwejan: Ein Rückkehrer, der spürbar gefehlt hat. Von seiner besten S04-Partie zwar weit entfernt, aber direkt wieder ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft gewesen. 7/10
2. Mittelfeld
Ko Itakura: In gewohnt starker Manier eine sehr solide Partie abgeliefert. Zwar ohne die ganz großen Momente, offensiv wie defensiv, aber zugleich auch ohne richtige Fehler. Allerdings hätte er beim Gegentreffer aktiver verteidigen müssen. 7/10
Florian Flick: Neben dem spielstarken Itakura ein wenig untergegangen, dadurch weniger präsent im Spiel. Brachte dennoch wieder seinen spielerischen Vorteil gegenüber Victor Palsson zur Geltung. 6/10
Dominick Drexler: In der zweiten Halbzeit verbessert, nachdem die erste Hälfte im Gegensatz zu den beiden vorigen Spielen ziemlich unglücklich verlief. In HZ1 sehr fehlerbehaftet, bereitete er später den Siegtreffer vor. 6/10
Danny Latza: Im Vergleich zu seinen Mitspielern mit recht wenig Ballaktionen. In Zweikämpfen weniger als die Hälfte gewonnen und in manchen Szenen zu langsam gewesen. Es war sichtbar, dass er noch immer nicht bei den benötigten 100 Prozent ist. 4/10
3. Angriff & Einwechselspieler
Marius Bülter: Während er in den ersten beiden Büskens-Spielen deutlich sichtbarer war als Terodde, war es dieses Mal andersherum. Kaum ins Spiel eingebunden, was aber auch an einer allgemein schwachen ersten Hälfte lag. Offensiv ohne spürbaren Einfluss geblieben. 5/10
Simon Terodde: Nach zwei schwächeren Partien wieder als Anspielstation im offensiven Zentrum gefragt gewesen, dazu den Elfmeter ebenso eiskalt verwandelt wie den Kopfball. Zwei klassische Terodde-Momente, die am Ende den wichtigen Sieg brachten. 8/10
Darko Churlinov: Für 30 Minuten für Latza eingewechselt. Hat sich in der Schlussphase engagiert gezeigt, zuvor allerdings nur in vereinzelten Aktionen sichtbar gewesen. Bislang einer der Verlierer unter Büskens. 5/10
Victor Palsson &
Kerim Calhanoglu: Beide zur 70. Minute eingewechselt. Ersterer hatte den ein oder anderen wichtigen Ballgewinn zu verzeichnen. Letzterer ersetzte den noch nicht wieder ganz fitten Ouwejan. Beide mit soliden 25 Minuten Einsatz. 5/10
Salif Sané &
Henning Matriciani: Beide etwa zehn Minuten vor Abpfiff gekommen und mit entsprechend wenig Zeit, sich selbst zu zeigen - daher ohne Wertung.