Schalke: Schröder mit Kramer "absolut zufrieden" - Harit hätte bei Verbleib gespielt
Von Yannik Möller
Rouven Schröder hat bei Schalke 04 nach wie vor sehr schwierige Herausforderungen zu bewältigen. Nun muss er erste Vertrauensbekenntnisse zu Frank Kramer betonen. Dazu erklärte er, dass Amine Harit im Falle eines Verbleibs durchaus nochmal für S04 gespielt hätte.
Je länger es dauert, bis Schalke endlich den ersten Saisonsieg einfährt, desto schneller wächst der Druck auf Frank Kramer. Der Trainer hat die schwierige Mission, mit Königsblau die Klasse zu halten, bereits mit einiger Skepsis seitens der Fans gestartet. Dass nun nach fünf Spieltagen noch kein Sieg auf dem Konto steht, macht die Achterbahnfahrt nicht gerade ruhiger.
Rouven Schröder hatte dem neuen Coach sein großes Vertrauen ausgesprochen. Am Sonntagabend war er bei Sky90 zu Gast, wo er auch über das Vertrauen zu Kramer sprach.
"Ein absoluter Gewinn": Schröder macht sein Vertrauen in Kramer deutlich
"Ich bin mit Frank Kramer absolut zufrieden. Er ist für uns ein absoluter Gewinn", stellte er direkt im ersten Satz fest. Der Sportdirektor weiter: "Bei einem Traditionsverein wird immer erwartet, dass man den möglichst größten Trainer verpflichtet. Wir wollten aber einen Trainer haben, der anpackt und arbeitet. Da brauche ich nicht den größten Namen. Ich koppel mich komplett vom Namen ab."
Er wisse ganz genau, was Kramer kann - gerade deshalb sei er über die Zusage froh gewesen. Den Vertrag bis 2024 habe er ihm "nicht umsonst gegeben". Dass er ihn bereits aus einer gemeinsamen Saison bei Greuther Fürth kannte, sorgte schlussendlich nur noch für mehr Vertrauen.
Natürlich wurde Schröder auch auf die zurzeit anhaltenden Berichte rund um Thomas Reis angesprochen. Der Trainer des VfL Bochum steht offenbar kurz vor dem Aus und soll ein ernstes Thema bei den Gelsenkirchenern gewesen sein.
Dass er als Sportdirektor auf Trainersuche Gespräche führe, sei "normal". Zu Namen wollte er sich aber nicht äußern.
Schlussendlich steht für Kramer nur ein zu erreichendes Ziel, was jedoch schwer genug wird: Der Verbleib in der Bundesliga. "Darüber brauchen wir nicht drumherum reden. Das haben wir von Beginn an gesagt", so der Sportdirektor.
Zwar sei "der externe Anspruch an Schalke nach wie vor extrem groß", doch müsse man bei sich bleiben. Schon frühzeitig betonte neben Schröder auch Peter Knäbel, dass der Klassenerhalt in diesem Jahr in der Größenordnung mit dem Aufstieg aus der Vorsaison verglichen werden kann. Es wäre ein großer und für die mittelfristige Zukunft des Vereins wichtiger Erfolg.
Schröder verrät: Wäre Harit geblieben, hätte er auch gespielt
Bei dieser Mission hätte Amine Harit durchaus mithelfen können. Seine Fähigkeiten sind bekannt. Auch in manch einem Testspiel-Einsatz in der Vorbereitung hatte er gezeigt, welchen Einfluss er in die Mannschaft bringen könnte.
Allerdings stand sein Abgang ganz oben auf der Prioritätenliste. Schlichtweg zu hoch ist sein Gehalt, das eingespart und im Bestfall mit Transfer-Einnahmen kombiniert werden sollte.
Die erneute Leihe zu Olympique Marseille mit anschließender Kaufoption, die sich unter gewissen Bedingungen zur Pflicht wandelt, war laut Schröder ein Last-Minute-Deal: "Amine wurde letztlich sehr spät transferiert. Der Deal war eineinhalb Stunden vor dem Transferende off. Das muss man ganz klar so sagen."
Deshalb hatte sich die Sportliche Führung bereits ein Szenario zurechtgelegt, falls der Wechsel scheitern sollte. Die Erklärung: "Wir haben dann als Schalke 04 gesagt, wir gehen in ein gewissen Risiko und schieben den Transfer eventuell Richtung Januar. Am Ende kam es aber doch anders."
Dazu verriet Schröder ein sehr interessantes Detail: "Wäre Amine letztlich bei uns geblieben, hätten wir ihn auch eingesetzt."
Das wäre aufgrund der Einsatz- und Punktprämien alles andere als selbstverständlich gewesen. Doch hat Kramer schon während der Vorbereitung von Harit geschwärmt. Einen solchen Kreativspieler dann auf die Tribüne zu setzen, obwohl er gut trainiert und fit ist, wäre im Hinblick auf das Ziel der Saison unklug gewesen. Darüber war man sich offenbar einig.