Nach dem ersten Sieg: Kann Schalke mit dem Saisonstart zufrieden sein?
Von Yannik Möller

Die ersten sechs Spiele hat der FC Schalke 04 nun absolviert - und inzwischen auch den ersten Sieg eingefahren. Ein Blick über den Tellerrand hinaus: Wie zufrieden kann S04 mit dem Start sein? Ein Kommentar.
Die ersten sechs Spieltage der Saison sind absolviert. Und tatsächlich hat Schalke auch bis zum sechsten Spieltag gebraucht, um den ersten Sieg zu erringen. Dieser Spieltag endete mit den Gelsenkirchenern auf dem zwölften Tabellenplatz.
Zwei Niederlagen, drei Unentschieden und eben jener Sieg - das ergibt sechs Zähler. Eine vorerst durchaus zufriedenstellende Ausbeute. Nach dem kleinen und vor dem großen Revierderby bietet es sich also an, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Wie zufrieden kann Königsblau wirklich mit diesem Start sein, wenn man schon jetzt auf das Ziel des Klassenerhalts blickt?
Eine wichtige Grundlage: Schalke ist konkurrenzfähig
Tore, vergleichsweise wenige Verletzte und ein paar Punkte sind schön und gut. Die viel wichtigere Erkenntnis, angesichts der zu erreichenden Schritte, ist jedoch, dass Schalke in der Bundesliga konkurrenzfähig ist.
Das ist eine enorm wichtige und sehr positive Grundlage. Eine Grundlage, die es vor zwei Jahren in der Form nicht gab. Natürlich spielte damals auch der grausige Start mitsamt der desaströsen Rückrunde im Rücken eine (nicht zuletzt auch psychische) Rolle. Doch machen Klub, Mannschaft und Trainerteam sowie das generelle Umfeld nun einen viel gefestigteren Eindruck.
Blickt man auf einzelne Spiele, so kann die Erkenntnis der Konkurrenzfähigkeit untermauert werden.
Gegen den 1. FC Köln erwischte S04 einen guten Start, hatte dann jedoch Schiedsrichter- und VAR-Pech. Am Ende gewann der Effzeh zwar verdient, doch waren die Gelsenkirchener bis zur Unterzahl gewiss nicht deutlich unterlegen. Mit ein bisschen mehr Glück oder einer besseren Verteidigung in den zwei Situationen wäre womöglich sogar ein Sieg gegen Borussia Mönchengladbach möglich gewesen, wenngleich die Fohlenelf das bessere Spiel machte.
Dazu wurde gegen den VfL Wolfsburg gepunktet. Trotz des sehr klapprigen Starts der Wölfe eines alles andere als qualitativ schlechte Mannschaft. Gegen den VfB Stuttgart hätte ein Sieg erfolgen müssen, angesichts der Überzahl und der Torchancen in der Schlussphase.
Spiele, die hier und da Wendungen in die eine oder andere Richtung genommen haben, wie es im Groß einer ganzen Saison völlig normal ist. Und daher bieten sie trotz der kleinen Menge an einzelnen Partien einen guten Blick darauf, wie das Team von Frank Kramer in der Liga mithalten kann.
Mehr Siege und Punkte werden folgen - Mannschaft tritt im anvisierten Kramer-Stil auf
Und genau das ist es, womit sich die blau-weißen Anhänger bis dato auch zufriedengeben können. Die eigene Mannschaft kann mithalten, kann hier und da punkten. Man ist bislang nur gegen Union Berlin weit davon weggewesen, etwas Zählbares mitzunehmen. Und dieser Gegner führt aktuell die Tabelle an.
Natürlich wären mehr Punkte noch besser, zumal etwas länger auf den ersten Dreier gewartet werden musste. Doch auch der Fußball unter Frank Kramer ist positiv zu werten. Nicht unbedingt dahingehend, ob der Stil schlussendlich der richtige sein wird, um die Klasse zu halten. Aber dahingehend, dass ihn die Mannschaft inzwischen ziemlich gut zu verinnerlicht haben scheint. Ein wichtiger Schritt, zweifellos.
Insofern kann der Saisonstart für etwas Mut und Zuversicht sorgen, was diese Spielzeit betrifft. Da mag noch ein Fünkchen Freude aus dem Sieg vom Samstagabend enthalten sein, sodass das bislang abgegebene Bild ein wenig zu positiv erscheinen lässt. Doch gibt es andererseits derzeit keine allzu großen Argumente, weswegen man sich schon jetzt sorgen müsste.