Schalke "prüft rechtliche Schritte": Statement gegen Bild-Artikel
Von Yannik Möller

Schalke wehrt sich gegen die Berichterstattung aus einem Artikel der Bild vom Wochenende. Aufgrund der angeblichen "Aussortierung" dreier altgedienter Mitarbeiter als Abteilungs-Leiter, speziell aber wegen der Nennung mit Klarnamen, prüft der Klub nun auch rechtliche Schritte.
"Die Ängste auf Schalke werden immer größer!", hatte die Bild am vergangenen Freitag einen neuen Artikel eingeleitet. Darin ging es um die "Aussortierung" von drei Abteilungs-Leitern, die - so der Bericht weiter - wegen des vermeintlichen Wunsches, die Geschäftsstelle mit "Ja-Sagern" für Marketing-Vorstand Alexander Jobst zu bestücken, nach vielen Jahren gehen mussten.
Darunter die Leiter der jeweiligen Abteilungen des Sponsorings, des Merchandisings und der Tradition. Sie sind seit 21, 18 und 15 Jahren im Klub. Schalke 04 zu "ent-Schalkern", das sei ein Vorwurfs seitens so mancher Vorstands-Kritiker, berichtete die Bild weiter. Unter den S04-Fans in den sozialen Medien entstanden daraufhin große und teils sehr emotional geführte Debatten, was keineswegs überraschend ist bei solchen Nachrichten in einer solchen Gesamtlage.
Daraus entstand, wenig verwunderlich, ein weiterer größerer Schaden am Vorstand, insbesondere an Alexander Jobst, aber auch an Sportvorstand Jochen Schneider, der diese Entscheidung dementsprechend mitzutragen hätte. Offenbar sah sich der Verein somit in der Verantwortung, sich zu der Berichterstattung dieses Artikels zu äußern.
Schalke mit Statement gegen Bild-Artikel: "Eine wie auch immer geartete Agenda"
Am Montagabend veröffentliche Königsblau dann ein Statement, bei dem schon die Einleitung mit klaren Worten bestückt war: "Der FC Schalke 04 widerspricht in aller Deutlichkeit einer in wesentlichen Teilen unzutreffenden Berichterstattung der BILD vom 14. November 2020, in der die angebliche „Aussortierung“ bzw. „Degradierung“ dreier Vereinsmitarbeiter thematisiert wird." Ganz besonders sauer aufgestoßen war dem Klub die Nennung per Klarnamen der Mitarbeiter.
Schalke sei sich "seiner Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern bewusst", stelle das Statement zusätzlich klar: "Wir verurteilen es aufs Schärfste, die Namen von Mitarbeitern, die nicht in der Öffentlichkeit stehen und stehen wollen, gegen ihren Willen für eine wie auch immer geartete Agenda zu benutzen." Ganz klare Worte, die zeigen sollen, wie sehr sich der Verein nicht nur gegen den Inhalt des Textes selbst wehrt, sondern auch, wie man die eigenen Mitarbeiter in Schutz nimmt.
Trotz "allem nachvollziehbaren Interesse der Öffentlichkeit" sei in diesem Fall "ganz klar eine Grenze überschritten worden", so das Statement weiter. Zudem: Man werde auch rechtliche Schritte prüfen. Gezeichnet wurden diese Sätze nicht vom Vorstand, sondern vom "FC Schalke 04" als solchem. Ebenfalls wichtig anzumerken ist allerdings, dass keine glasklaren Aussagen bezüglich der Zukunft der Betroffenen getroffen wurden. Sollten die Entlassungen beziehungsweise "Degradierungen" also doch stattfinden, wozu es ja auch Kritik gab, so ist dieser Teil von dem Fürsorge-Aspekt zu trennen.
Im Netz nehmen viele Schalke-Anhänger diese Reaktion als positiv wahr. Allerdings wird auch häufig auf das fehlende klare Dementi bezüglich der nicht beim S04 fortführenden Zukunft der drei Abteilungs-Leiter verwiesen, wodurch dieses Statement bei dem ein oder anderen natürlich einen halbgaren Geschmack verursacht.
Der #S04 widerspricht in aller Deutlichkeit einer in wesentlichen Teilen unzutreffenden Berichterstattung der BILD vom 14.11.2020.
— FC Schalke 04 (@s04) November 16, 2020
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