Schalke-Profis sollen nach Gelsenkirchen ziehen: Für mehr Teamgeist und Geschlossenheit

Zum Schalker Vereinsgelände sollen es die Profis nicht mehr weit haben
Zum Schalker Vereinsgelände sollen es die Profis nicht mehr weit haben / DeFodi Images/Getty Images
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Um die derzeitigen Schwierigkeiten auf Schalke einfacher überbrücken zu können, soll die Mannschaft geschlossener und mit mehr Teamgeist auftreten als zuvor. Ein deshalb angedachter Schritt: Die Spieler sollen bestmöglich direkt nach Gelsenkirchen ziehen.

Fußball-Profis, die in der Bundesliga für einen Verein aus Nordrhein-Westfalen spielen, wohnen nicht selten in Düsseldorf. Das ist auch und vor allem beim FC Schalke 04 der Fall, wo es die große Ausnahme ist, wenn Spieler direkt in der näheren Umgebung oder generell in Gelsenkirchen wohnen.

Das soll sich sehr bald ändern, wenn es nach Sportvorstand Jochen Schneider geht. Werte wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl, Teamgeist und Geschlossenheit sollen wieder verstärkt ins Visier genommen werden, um andere Schwächen - wie beispielsweise die geringen finanziellen Mittel für Kader-Verbesserungen - nicht so sehr ins Gewicht fallen zu lassen. Wohnt die Mannschaft enger zusammen und näher am Vereinsgelände, statt im schicken Düsseldorf, trägt man dazu bei - so der Grundgedanke.

Gelsenkirchen als favorisierter Wohnort: Mascarell geht als Vorbild vorweg

"Für die Profis ist es einfach besser, wenn man am Tag nicht schon eine Stunde im Auto sitzen muss, um zum Training zu kommen", argumentiert Schneider gegenüber der Sport Bild . Ein weiteres Argument für den Umzug.

Sportvorstand Jochen Schneider möchte die Profis näher an Schalke bringen
Sportvorstand Jochen Schneider möchte die Profis näher an Schalke bringen / DeFodi Images/Getty Images

Als Vorbild in dieser Beziehung tritt Vertretungs-Kapitän und Führungsfigur Omar Mascarell auf. Der 27-Jährige hat den Worten gleich Taten folgen lassen: Mittlerweile wohnt er nur etwa 3,5 Kilometer vom Vereinsgelände entfernt. Dabei ist er sich auch seiner Verantwortung bewusst: "Gerade als Führungsspieler und Kapitän sehe ich es als meine Pflicht, greifbar zu sein. Ich möchte meinen Teamkollegen und dem Verein immer helfen: Wenn sie mich anrufen, weil sie mich brauchen, bin ich in zehn Minuten da."

Auch Nassim Boujellab, Ozan Kabak und Rabbi Matondo sollen schon in der näheren Umgebung wohnen. Auch S04-Eigengewächs Ahmed Kutucu wohnt sehr nah am Verein, auch noch bei seinen Eltern Zuhause - auch wenn sie sich ein Haus suchen wollten, wie der 20-Jährige im Frühjahr gegenüber dem vereinseigenen Schalke-TV erklärte. Aber auch in der Umgebung und für seine Familie.

Schalke-Youngster Kutucu wohnt direkt im Herzen Gelsenkirchens
Schalke-Youngster Kutucu wohnt direkt im Herzen Gelsenkirchens / DeFodi Images/Getty Images

Ein weiteres Ziel dieser angedachten Maßnahme: Die Spieler sollen sich verstärkt mit dem Klub, seiner Geschichte und der Umgebung auseinandersetzen. Ein Aspekt, den sehr viele Fans zu schätzen wissen. Dass damit auch das oftmals (populistisch) gezeichnete Bild der abgehobenen Profis, denen ihr Verein schlussendlich egal ist, abnehmen soll, liegt ebenfalls auf der Hand.