Schalke plant erneuten Umbruch: Zahlreiche Abgänge schon sicher
Von Yannik Möller
Wieder einmal muss der FC Schalke über den Sommer einen großen Personal-Umbruch bewältigen. Was in den vergangenen Jahren vor allem durch die Liga-Wechsel nach Ab-, Auf- und erneutem Abstieg notwendig war, ist dieses Mal auch ein Projekt im Sinne einer ruhigeren und weniger schwierigen Mannschaft.
Deshalb werden über die nächsten Wochen viele teils schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen. Schon jetzt stehen zahlreiche Abgänge in Aussicht, die zwar primär, aber eben nicht nur die Spieler betreffen.
Mit Simon Terodde und Danny Latza wurden beim letzten Heimspiel am Samstag bereits zwei Spieler verabschiedet. Auch Gerald Asamoah, dessen Position zur neuen Saison gestrichen wird, hat seine Verabschiedung erhalten.
Auslaufende (Leih-)Verträge: Diverse weitere Abgänge stehen aus
Insbesondere durch auslaufende Verträge soll es noch zu weiteren Trennungen kommen. Klare, aber noch nicht offizielle Entscheidungen gibt es der Bild zufolge bei Cedric Brunner und Blendi Idrizi. Beide sollen kein neues Arbeitspapier erhalten und den S04 somit verlassen müssen. Diese Aussicht soll soweit schon klar sein.
Mit Darko Churlinov und Yusuf Kabadayi könnte Königsblau auch noch zwei Leihspieler im Team halten - was aber wohl nicht passieren wird. Die Kaufoption für Churlinov, der über die Rückrunde so gut wie gar keine Rolle gespielt hat und keinerlei Eigenwerbung betreiben konnte, soll bei über 2,5 Millionen Euro liegen. Eine Summe, die für Schalke undenkbar ist. Für Kabadayi müssten offenbar um die 800.000 Euro gezahlt werden, was jedoch auch nicht passieren dürfte. Ein Problem: Insofern Karel Geraerts bleibt, wird wohl für ein 3-5-2 geplant. Kabadayi hätte dort einen sehr schwierigen Stand.
Bei Thomas Ouwejan scheiden sich noch die Geister. Zu selten konnte er seit dem Aufstieg für nennenswerte Ausrufezeichen sorgen. Auch in dieser Zweitliga-Saison war er in der Regel eher nur dabei, als dass er als Leistungsträger vorwegging. Trotzdem können seine Standards und Flanken noch immer eine Waffe sein. Seine Tränen vor der Nordkurve am Samstag sprechen jedoch eine recht klare Sprache: Die Zeichen stehen auch hier auf Abschied.
Erhoffte Trennungen und ein unausweichlicher Abgang
Natürlich sollen bestenfalls auch mehrere Spieler gehen, die theoretisch durch ihren noch gültigen Vertrag auch in der nächsten Saison bleiben könnten. Das gilt laut Bild für Ralf Fährmann, Timo Baumgartl und Dominick Drexler.
Es heißt, das Trio würde das Klima in der Kabine belasten. Bei Baumgartl und Drexler, die bis zum Saisonende sogar noch suspendiert und in die U23 verbannt sind, ist eine erneute Zusammenarbeit mit Geraerts kaum denkbar. Höchstens im Falle eines Trainerwechsels könnte es zu einer Rückkehr in die Profi-Mannschaft kommen. Fährmann hingegen soll den Klub verlassen, weil er - abseits der vermeintlichen Unruhe - auch sportlich nicht mehr weiterhilft und zugleich als Spitzenverdiener beim S04 gilt.
Damit die drei den Klub verlassen, müssten jedoch jeweils Einigungen über eine Abfindung getroffen werden. Immerhin erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass es konkrete Angebote für sie geben wird, die wiederum nicht nur für Schalke, sondern auch für sie persönlich interessant sind. Viel eher werden sie nach einer Abfindungs-Trennung wieder auf Vereinssuche gehen.
Ein gänzlich anderes Bild zeichnet sich bei Assan Ouedraogo. Durch die Kombination aus seiner Ausstiegsklausel und einem großen Interesse an ihm, ist er schlichtweg nicht zu halten. Deshalb wird er Schalke für voraussichtlich etwa sieben bis acht Millionen Euro verlassen. Ein Coup wäre es, würde er für die nächste Saison aber nochmal zurückgeliehen werden. Dieses Szenario gilt aber nicht als wahrscheinlich.
Karaman, Müller und Co. - weitere Abgänge sind alles andere als ausgeschlossen
Somit geht es schon in erster Linie um elf Spieler, die Königsblau so gut wie gesichert verlassen werden. Weitere Abgänge, etwa von Kenan Karaman, Marius Müller oder anderen Spielern, die für einen Verkauf automatisch in Frage kommen, sind dabei noch gar nicht inkludiert.
Es zeichnet sich wieder ein großer Kaderumbruch ab, der mit sehr geringen finanziellen Mitteln bewältigt werden muss. So ist es nicht verwunderlich, dass der Aufstieg zur nächsten Saison kaum als klar formuliertes Ziel ausgegeben wird. Viel eher wird es um Stabilisierung und Entwicklung gehen.