Schalke-Leihgabe Pieringer schwärmt von Paderborn: "Der Start war perfekt"
Von Yannik Möller
Marvin Pieringer wurde seitens Schalke 04 an den SC Paderborn ausgeliehen. Das erneute Jahr in der 2. Bundesliga tut ihm bislang sehr gut. Vom Start der Leihe kann der Angreifer nur schwärmen.
Es war schon etwas überraschend, dass sich Schalke dazu entschied, in dieser Saison gar nicht auf Marvin Pieringer setzen zu wollen. Immerhin hat man mit Simon Terodde und Sebastian Polter zwei Mittelstürmer, die grundsätzlich sehr ähnlich funktionieren. Während auch Kenan Karaman eher zur "Wucht"-Kategorie gehört, die Frank Kramer sehr schätzt, ist Marius Bülter ohnehin eher Außenspieler, als klassischer Stürmer.
So gab Königsblau den einzigen Angreifer ab, der dem Spiel eine andere Note hätte verleihen können.
Trotz Vorfreude auf die Bundesliga: Pieringer für Offenheit seitens Schalke dankbar
"Ich hatte total Bock auf das Abenteuer Bundesliga", blickte Pieringer nun im Gespräch mit der WAZ etwas zurück. Noch zu Beginn der Saisonvorbereitung hatte er betont, wie bereit er sich für die erste Liga doch fühlt.
"Kurz danach hatte ich aber sehr ehrliche Gespräche mit Trainer Frank Kramer und Sportdirektor Rouven Schröder, in denen sie mir klargemacht haben, dass ich wohl nicht auf so viel Spielzeit kommen werde, wie ich mir das gewünscht hätte", berichtete er weiter. Sie haben ihm dann geraten, sich in die zweite Liga verleihen zu lassen.
Seine Reaktion auf dieses Gespräch: "Positiv." Der 22-Jährige empfand es als gut, "dass die Schalker so offen und ehrlich zu mir waren". Er sei "wirklich nicht böse", dass ihm gesagt wurde, es reiche für ihn noch nicht.
Inzwischen kann er persönlich die Leihe ohnehin als richtigen Schritt bezeichnen. "Nach meinem tollen Start in Paderborn bin ich froh hier zu sein", erklärte er. Es hätten zwar mehrere Teams aus der Liga angefragt, doch habe es sich beim SC sehr früh "richtig angefühlt". Weniger als eine Woche lagen ihm zufolge zwischen dem Gespräch auf Schalke und der Vertragsunterschrift.
Paderborn dank Offensivfußball eine "großartige" Möglichkeit für Pieringer
Die bisherige Bilanz Pieringers kann sich sehen lassen: In allen acht Partien stand er auf dem Platz, lediglich einmal kam er von der Bank. Dazu: Stolze neun Tore, dazu drei weitere direkte Vorlagen.
Er bekommt so nicht nur die nötige Spielpraxis. Er kann in einer Mannschaft, die durch offensiven Fußball viele Torchancen kreiert, weiter wachsen und sich empfehlen. Etwas, das es auf Schalke gewiss nicht gibt - beziehungsweise für ihn gegeben hätte.
Auf einen so guten Einstand habe er "gehofft": "Als Stürmer wollte ich natürlich Tore schießen und beweisen, dass ich der Mannschaft helfen kann. Dass es im neuen Umfeld aber direkt so gut läuft, hat mich tatsächlich ein bisschen überrascht. Der Start war perfekt." Der Spielstil Padeborns sei für ihnen Stürmer "großartig".
Doch so jung die aktuelle Saison auch noch ist, so lohnt sich schon jetzt ein Blick voraus: Pieringer ist ohne Kaufoption ausgeliehen. Das bedeutet die automatische Rückkehr nach Gelsenkirchen im nächsten Sommer.
Im Fußball könne man zwar nur wenig einplanen, wie seine aktuelle Leihe als gutes Beispiel zeigt. "Aber aktuell gehe ich davon aus, dass ich nächstes Jahr wieder auf Schalke spiele. Diesmal in der Bundesliga", so Pieringer. Er gehe "zu 100 Prozent" davon aus, dass der Klub die Klasse halten werde. Sein Optimismus hat einen Grund: "Wenn sie es schaffen, mal zwei, drei Spiele in Folge zu gewinnen, kann durch die Wucht der Fans einiges entstehen."