Schalke mit Mini-Serie: Entwicklung oder das übliche Auf und Ab?
Von Yannik Möller
Seit langer Zeit hat sich Schalke wieder zwei Ligasiege hintereinander erspielen können. Angesichts des engen Rennens um den Aufstieg braucht es solche und ausgebaute Serien dringend. Dahingehend stellt sich die Frage, ob es bei S04 mehr Durcheinander mit Aufs und Abs gibt oder doch eine Entwicklung?
Mit dem sehr wichtigen 2:1-Heimsieg gegen Regensburg hat sich Schalke mitten in der Spitzengruppe der Liga halten können (5.). Zwischen dem Erstplatzierten und Rang sechs liegen gerade einmal zwei Punkte Abstand. Somit ergibt sich ein gewisser Kreis, der sich mit jedem Spiel nahezu völlig verschieben kann.
Umso wichtiger ist es, konstant zu punkten. Bestenfalls natürlich dreifach, so wie Königsblau es auch an diesem Wochenende geschafft hat - wenngleich es ein sehr mühsames und über weite Strecken spielerisch schwaches Auftreten war. Es ist das erste Mal seit Oktober, dass S04 zwei Ligapartien hintereinander gewinnen konnte.
Das wurde zuletzt gegen Hannover 96 und Dynamo Dresden erreicht, wo zuvor auch noch die weiteren Duelle gegen die Aufsteiger Rostock und Ingolstadt gewonnen wurden. Seitdem gab es nur noch einzelne Siege, vermehrt aber auch Niederlagen und Unentschieden. Das zeigt, wie bedeutsam die Siegesserien im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga werden.
Werder Bremen ist dafür das zurzeit beste Beispiel. Zwischenzeitlich war der Klub vom Aufstieg weiter entfernt als Schalke. Nun wurden die letzten sechs (!) Spiele allesamt gewonnen. Die Wahrscheinlichkeit für aneinandergereihte Erfolgserlebnisse für Werder ist hoch, weil das Team unter Trainer Ole Werner im kraftvollen Offensivspiel gefestigt ist. Das damit einhergehende Selbstbewusstsein trägt die Mannschaft zurzeit. Bremen konnte sich auf den Relegationsplatz vorschieben.
Ausrutscher-Gefahr bleibt für Schalke bestehen
Das Problem der Gelsenkirchener: immer wieder gab es im Lauf der Saison Ausrutscher. Spiele, die gewonnen werden müssen, die aber maximal einen einzelnen Punkt einbringen. Darüber ärgerte sich Marius Bülter bereits beim 1:1 gegen Kiel zum Jahresauftakt sehr deutlich.
Derartige Rücksetzer kann sich nun kein Team mehr erlauben, wenn es sich in der Spitzengruppe halten will. Entsprechend herrscht rund um S04 die Frage vor, ob das Team unter Dimitrios Grammozis eine Entwicklung durchmacht, oder ob es auch im weiteren Saisonverlauf beim Durcheinander bleiben wird, wie es über die letzten zehn Spieltage der Fall war.
Das zurzeit wohl größte Hindernis, das zwischen den Knappen und einer notwendigen Serie steht, ist die eigene Torgefahr aus Ballbesitzphasen heraus. Noch immer gibt es große Probleme, mit spielerischen Mitteln zu Großchancen zu kommen. Zumeist sind es Umschalt- oder Standardsituationen, die Schalke gefährlich werden lassen.
Daran ändert auch der 5:0-Sieg gegen Aue nichts. Eine Mannschaft, die sich anschickt aufsteigen zu wollen, muss schlichtweg einen deutlichen Sieg gegen den Vorletzten mit den zweitmeisten Gegentoren erzielen. Alles andere wäre zu wenig. Zumal die meisten Partien bestätigen, dass aus dem Spiel heraus kreierte Torchancen Mangelware bleiben.
In diesem Punkt gibt es nach wie vor keine spürbare Entwicklung. Dass es diese dagegen in der Defensive gibt (zweitwenigste Gegentore), ist ebenso korrekt wie wichtig. Dennoch braucht es für eine Sieges- oder zumindest Punkteserie auch eigene Tore.
Ansonsten läuft man Gefahr, sich bereits mit ein, zwei erfolglosen Spielen von der Tabellenspitze zu verabschieden. Zu nah beieinander sind die Klubs aus der Top-Sechs. Dass diese sich auch noch gegenseitig Punkte nehmen werden, zeigt nur noch eindrucksvoller, wie bedeutsam die weiteren Punkte im Nachhinein noch werden.
Mit nun zwei Siegen in Folge braucht S04 auch hier noch die passende Entwicklung, bevor es langsam aber sicher in die vielleicht sogar vorentscheidende Phase der Saison geht.