Torwart-Frage auf Schalke durch neuen Torwarttrainer wieder offen?
Von Yannik Möller
Bislang schien es durch den Verbleib von Dimitrios Grammozis nahezu sicher, dass Ralf Fährmann auch in der neuen Saison die Nummer eins bleibt. Durch den neuen Torwartrainer Wil Coort ergeben sich hinter den Kulissen aber offenbar neue Gedankenspiele. Diese könnten die Hackordnung nochmal durcheinanderwirbeln.
Zwar längst nicht unumstritten, aber noch mit Abstand einer der Besten bei Schalke 04 der Rückrunde: Ralf Fährmann musste in den letzten zwei, drei Jahren regelmäßig um seine Position im Tor kämpfen und teilweise auch bangen. Mit dem Amtsantritt von Dimitrios Grammozis hingegen schien klar zu sein: Er ist und bleibt unter ihm als Trainer auch die Nummer eins.
Ein Vorhaben, das allem Anschein nach auch für die 2. Bundesliga Bestand hat. Rückkehrer Markus Schubert hat zwar große Ambitionen, doch werden sie durch seine fehlende Spielpraxis nicht unterstützt. Fährmann hingegen hat das Vertrauen des Coaches und schon die abgelaufene Saison zu Ende managen können.
Was über die letzten Wochen nach einer klaren Angelegenheit aussah, könnte nun wieder etwas ins Wanken geraten. Dass Simon Henzler als Torwarttrainer durch Wil Coort ersetzt wird, dürfte etwas Bewegung in die eigentlich und (schon fast) ausnahmsweise geklärte Torwartfrage bringen. Alleine schon aufgrund seiner eigenen Beurteilung der Keeper, die als oberste Empfehlung an Grammozis herangetragen wird.
Neuer Torwarttrainer bringt neue Ideen mit: Fährmann doch wieder als Nummer zwei?
Doch auch personell könnte es zu Veränderungen kommen. Bosnische Medien meldeten zuletzt, S04 habe Interesse an Vladan Kovacevic von FK Sarajevo. Der frühere U21-Nationalkeeper wäre eine kostengünstige Verpflichtung. Die WAZ schrieb daraufhin, diese Personalie zwar nicht bestätigen zu können. Allerdings schon, dass Coort bei dessen Bestandsaufnahme andere Lösungen "ins Gespräch gebracht hat".
Andere Lösungen heißt in dem Fall Torhüter, die potenziell als Nummer eins fungieren und somit Fährmann verdrängen könnten. Derartige Vorschläge sind dabei keineswegs unruhebringend, sondern viel eher das, was Schalke will: Neue Impulse setzen, den Status Quo hinterfragen.
Allzu viel über den Haufen werfen würde dieses Vorgehen auch nicht. Ohnehin schien es der Plan zu sein, Schubert im Sinne der Spielpraxis erneut zu verleihen. Dann wäre zwangsläufig ein neuer Keeper notwendig gewesen.
Noch ist die Lage aber sehr schwer einzuschätzen. Einerseits natürlich, weil die Vorbereitung erst im Laufe dieser Woche startet. Einen Überblick im Training wird sich weder Grammozis noch Coort entgehen lassen. Andererseits, weil Fährmann und Schubert auch eigene Ambitionen haben.
Während Fährmann Nummer eins bleiben will, und bei diesem Vorhaben womöglich auch noch eine kleine, aber feine Gehaltsreduzierung in Kauf nehmen würde, möchte Schubert endlich angreifen. Dass er laut Sky-Infos dafür sogar seinen Sonderurlaub nach U21-Einsatz streichen lässt und direkt ins Teamtraining einsteigt, unterstreicht seinen Ehrgeiz umso deutlicher.