Offene Vertragslage "beschäftigt" Fraisl: "Da brauche ich nicht lügen"
Von Jan Kupitz
Martin Fraisl muss um seine Zukunft beim FC Schalke bangen. Der Keeper gab an, dass ihn die aktuelle Situation beschäftige.
Obwohl Fraisls Vertrag bei S04 im Sommer ausläuft, gab es noch keine Gespräche, diesen zu verlängern. Stattdessen teilte Rouven Schröder in dieser Woche mit, dass er "den Markt auf allen Positionen" sondiere - "auch auf der Torhüter-Position. Da geht es auch um Liga-Zugehörigkeit und Verfügbarkeit."
Laut Angaben der Bild sinken Fraisls Chancen auf einen Verbleib, sollte Königsblau in die Bundesliga aufsteigen. Für das Oberhaus, so die logische Schlussfolgerung, würde Schalke sich einen stärkeren Keeper wünschen - die Tage der aktuellen Nummer eins wären dann höchstwahrscheinlich gezählt, sollte Fraisl sich im restlichen Verlauf der Saison nicht noch erheblich steigern.
Vor dem Spiel gegen den SC Paderborn wurde Fraisl zu seiner offenen Zukunft und Vertragssituation befragt. "Irritiert" sei er nicht, erklärte er (via Andreas Ernst). "Das ist der falsche Ausdruck. Ich bin erfolgsversessen, Düsseldorf [die 1:2-Niederlage, Anm.] tut mir mehr weh als die Diskussion um meine Zukunft."
Dennoch gestand der 28-Jährige, dass ihn die Situation durchaus "beschäftige". "Da brauche ich nichts daher lügen. Ich bin Familienvater, habe auch für sie die Verantwortung. Im Training gelingt es mir gut, das auszublenden."
"Bis zur nächsten Länderspielpause [Mitte März] möchte ich keine Gedanken daran verschwenden", will Fraisl sich vorerst auf seine Leistungen fokussieren. Die er im Übrigen als solide bewertet: "Über die gesamten 15 Spielen zeigen die objektiven Beurteilungen, dass es okay war."
Eine kleine Hintertür ließ er sich aber dann doch offen: Wenn etwas käme, "was ich gar nicht herausschieben kann", dann werde er sich damit beschäftigen. Die Daily Mail hatte zuletzt berichtet, dass beispielsweise Norwich City und die Glasgow Rangers den S04-Keeper auf ihre Beobachtungsliste gepackt haben.
S04-Coach Dimitrios Grammozis ergänzte, dass er mit seinem Keeper "sehr, sehr zufrieden" sei. "Ich bin sehr froh, dass ich ihn in meiner Mannschaft habe." Auch Ersatzkeeper Ralf Fährmann, der laut Grammozis "im Training alles gibt", wurde gelobt.
Das dürfte aber wohl nichts daran ändern, dass 2022/23 mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit ein neuer Keeper im Schalke-Tor steht.