Das Schalker Mittelfeld: Idrizi als heimlicher Star
Von Yannik Möller
Beim Schalker Sieg in Aue stachen vor allem Neuzugang Andreas Vindheim oder auch Marvin Pieringer hervor. Doch der heimliche Star des Spiels war Blendi Idrizi. Über die letzten Partien hat er sich einen Stammplatz im Mittelfeld gesichert.
In jedem einzelnen der letzten vier Spiele von Schalke stand Blendi Idrizi in der Startelf. Als Dominick Drexler in der Vorweihnachtszeit ausfiel, hat der 23-Jährige seine Chance definitiv nutzen können. Während Drexler zuletzt nicht einmal mehr im Kader stand, war Idrizi beim 5:0-Sieg in Aue der heimliche Star.
Im Fokus des Spiels standen zwar andere Spieler. Allen voran Andreas Vindheim, der bei seinem S04-Debüt mit einem Tor und einem Assist überzeugen konnte. Auch Marvin Pieringer spielte stark und traf. Seine Leistung wurde im Nachhinein als "phänomenal" von Dimitrios Grammozis gelobt.
Idrizi als heimlicher Star der Aue-Partie
Doch ohne Idrizi wäre die Partie vermutlich nicht so erfolgreich verlaufen. So wie sein Mittelfeld-Kollege Rodrigo Zalazar gegen Kiel immer wieder für wichtige Balleroberungen und Offensiv-Entlastung sorgte, tat er es ihm am Samstagabend nach.
Der Twitter-Account "you23", der sich mit U23-Spielern in ganz Deutschland befasst, stellte die außerordentliche Leistung des Kosovaren heraus. In seinen 81 Minuten Spielzeit gewann er satte 17 Zweikämpfe, hatte vier erfolgreiche Dribblings vorzuweisen und war der am häufigsten gepresste Spieler. In allen drei Kategorien landete er auf dem ersten Platz im ganzen Spiel. Zudem war er der schnellste Schalker der Partie.
Werte, die gerne häufiger unter dem Radar laufen, die aber eine ungemeine Bedeutung für einen Mittelfeldspieler an sich und auch den Spielverlauf haben. Dadurch, dass er keine direkte Torbeteiligung hatte oder zumindest häufiger durch gute Torchancen auffiel, wird einer solchen Leistung leider eher selten die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie verdient hätte.
Umso wichtiger, die aktuelle Entwicklung Idrizis in den Fokus zu rücken. Natürlich hat er auch von den Ausfällen Drexlers und Danny Latzas profitiert, keine Frage. Ebenso richtig ist es aber auch, dass er derzeit keinerlei Notwendigkeit für einen erneuten Wechsel in der Startelf gibt. Dazu scheint er zumeist sehr gut mit Zalazar harmonieren zu können.
Ohne Profi-Erfahrung in die Schalke-Stammelf?
Außerdem darf nicht vergessen werden, dass die Aue-Partie erst sein 15. Profi-Spiel für Königsblau war. Lange Zeit spielte der gebürtige Bonner in der U23, ehe er in den letzten Spielen der Abstiegssaison von Grammozis zu den Profis geholt wurde. Das macht es nur beeindruckender, mit welcher Leichtigkeit er zurzeit die Routiniers, die eigentlich Stammspieler sein sollten, auf die Bank oder gar aus dem Kader verdrängt.
Trifft er künftig noch die ein oder andere bessere Entscheidung im letzten Drittel, hat er eine gute Chance sich für den restlichen Saisonverlauf in der Startelf festzusetzen. Eines ist klar: agiert Idrizi weiterhin auf dem aktuellen Niveau, mit dem letzten Samstag als Paradebeispiel, wird es für Grammozis sehr schwer, ihn wieder auf die Bank zu setzen.