Schalker Flügel-Pläne erhöhen den Druck auf Larsson
Von Yannik Möller
Jordan Larsson gilt bei Schalke 04 als Kandidat für einen vorzeitigen Winter-Abgang. Die Flügel-Pläne, die hinsichtlich des Transferfensters geschmiedet werden, erhöhen den Druck auf ihn noch weiter.
Rund um Jordan Larsson scheiden sich auf Schalke die Geister.
Ein Teil der Fans ist von ihm enttäuscht, weil sie hohe Erwartungen an den Offensivspieler gestellt haben. Sie sehen zehn Pflichtspiel-Einsätze und nicht einen einzigen Scorer-Punkt. Weil sein Vertrag nur für die Bundesliga gilt, würden sie ihn noch im Januar verkaufen, um wenigstens minimale Einnahmen generieren zu können.
Der andere Teil der Fans sieht in ihm weiterhin die Chance, ein deutlich flexibleres Offensivspiel auf die Beine zustellen. Sie verweisen auf die grundlegend fehlende Struktur unter Frank Kramer, in dessen Amtszeit das offensive Spiel getrost vergessen werden konnte. Entsprechend meinen sie, Larsson habe sich noch gar nicht wirklich zeigen können, sodass er eine Chance unter Thomas Reis verdient habe.
Larsson gilt als Verkaufskandidat: Die Transfer-Pläne erhöhen den Druck deutlich
Zwei Meinungen zu einem wichtigen Thema. Von außen macht es den Anschein, als wären die Verantwortlichen bei Königsblau eher zur ersten Ansicht geneigt. Mehreren Medienberichten zufolge gilt er tatsächlich als Kandidat für einen Winter-Abgang.
Diesen ohnehin vorhandenen Druck auf Larsson verstärkt S04 durch die Transfer-Pläne, die Reis, Knäbel und Co. bereits geschmiedet haben.
Der Trainer möchte zwei neue, schnelle Außenspieler zur Verfügung gestellt bekommen. Während Tim Skarke als Favorit auf diesen Leih-Transfer gilt, während jedoch noch einige Details zu klären sind, könnte U23-Youngster Soichiro Kozuki Flügelspieler Nummer zwei werden. Wenn es um den Japaner geht, kommt Reis aus dem Schwärmen kaum noch raus.
Sobald die beiden zur Mannschaft dazustoßen, haben die Gelsenkirchener satte sechs Spieler im Kader, die auf den Flügeln aufspielen können. Neben den zwei Neuen wären das Karaman, Mohr, Bülter und Larsson. Sehr viel Personal, das auf zwei Positionen aufgeteilt werden kann - und voraussichtlich auch muss.
Ein Ausweichen ist kaum möglich. Bülter und Karaman, die auch im Angriff aufspielen könnten, stoßen dort auf Simon Terodde und Sebastian Polter. Mohr, der zumindest in der Theorie auch den Linksverteidiger geben kann, trifft dort auf Thomas Ouwejan. Somit werden sich diese Schalker primär auf die Außenbahnen fokussieren.
Schlechte Karten für Larsson - setzt S04 auf die Gehaltseinsparungen?
Das setzt allen voran Larsson unter Druck. Immerhin werden Spieler wie Bülter oder auch Mohr nicht abgegeben. Der Schwede hingegen gilt ohnehin als Verkaufskandidat. Dass er im letzten Testspiel im zentralen Mittelfeld eine ziemlich gute Figur machte, ist zwar ein kleiner Hoffnungsschimmer für ihn, aber längst kein Durchbruch.
Sollte sich der Aufsteiger schlussendlich tatsächlich dazu entschließen, den 25-Jährigen vorzeitig abzugeben, würde zumindest das Gehalt der Rückrunde eingespart werden. Gewiss keine allzu großen Zahlen, doch gerade auf Schalke weiß man: Auch Kleinvieh macht Mist.