Für Schalke kommt die Länderspielpause gerade recht
Von Yannik Möller
Mit einem weiteren Sieg konnte sich Schalke 04 eine gute Ausgangslage für die Länderspielpause schaffen. Die Unterbrechung kommt für die Knappen zu einem guten Zeitpunkt.
Auch Partie Nummer zwei unter der Regie von Interimscoach Mike Büskens endete mit einem Sieg für Schalke. Nach dem Auswärtserfolg in Ingolstadt durfte auch die fast wieder gänzlich vollbesetzte Veltins-Arena am Samstagmittag einen wichtigen 2:1-Sieg gegen Hannover 96 feiern.
Damit konnten sich die Gelsenkirchener wieder ins Aufstiegsrennen einschalten. Bei noch sieben offenen Spielen wird der vierte Tabellenplatz belegt, mit einem Punkt Abstand auf den Relegationsplatz und vier Punkten Abstand auf Rang zwei.
Und obwohl Königsblau unter Büskens einen guten Lauf gestartet hat und die tolle Stimmung nun leider nicht direkt ins nächste Spiel mitgenommen werden kann, kommt die aktuelle Länderspielpause für die Mannschaft zu einem guten Zeitpunkt.
Punkt 1: Schalke kann weiter an taktischen Umstellungen schrauben
Zwei ganze Trainingswochen hat Schalke nun Zeit, an den derzeitigen Umstellungen und Änderungen zu arbeiten. Zeit, um die Vorgänge, die Büskens priorisiert oder ganz neu in den Fokus gerückt hat, weiter zu festigen.
Allen voran die Viererkette. Setzte Dimitrios Grammozis höchstens phasenweise und in nur sehr wenigen Spielen auf diese Umstellung, liefen die beiden letzten Partien mit dieser Herangehensweise als Grundordnung. Dass nach acht Monaten mit einer Dreierkette noch Arbeit notwendig ist, um defensiv stabil zu stehen und zugleich ein gutes Aufbauspiel aufziehen zu können, ist alles andere als überraschend.
Auch wenn der ein oder andere Spieler im Dienste seiner Nationalelf unterwegs sein wird, so bieten die kommenden zwei Wochen die nötige Zeit, um weiter an derartigen Taktik-Umstellung zu feilen.
Dazu gehört natürlich auch das Mittelfeld. Dadurch, dass die sogenannten Schienenspieler fehlen, kommt es dort zu einer gewissen Umstrukturierung. Dabei standen zuletzt insbesondere Dominick Drexler und nun auch Rodrigo Zalazar im Fokus. Beide werden vor Ort sein und trainieren können - ein weiterer Vorteil für das Team, aber auch für die beiden Spieler selbst.
Punkt 2: Verletzte Spieler machen weitere Fortschritte
Ein weiterer, wichtiger Punkt: Die Pause bringt eine ganze weitere Woche, in der zurzeit verletzte Akteure wieder auf den Platz zurückkehren und weitere Fortschritte für ihr Comeback machen können.
Dabei stehen unter anderem Thomas Ouwejan und Andreas Vindheim im Fokus. Aber auch Mehmet Aydin und Salif Sané arbeiten noch an ihrer Rückkehr.
Läuft alles soweit nach Plan, dürfte der niederländische Linksverteidiger beim nächsten Spiel gegen Dresden nächste Woche Freitag wieder eine Option sein. Eigentlich war schon für das letzte Wochenende mit ihm gerechnet worden - ganz geklappt hatte es dann aber doch noch nicht.
Auch wenn Kerim Calhanoglu ein solider Ersatz war, so bringt Ouwejan dem S04-Spiel noch einmal einen deutlich größeren Mehrwert. Vindheim soll im Endspurt der Saison auch noch eine wichtige Rolle spielen. Im ersten Einsatz konnte er vollends überzeugen, ehe er ausfiel. Er könnte der bisweilen sehr wechselhaft besetzten Rechtsverteidiger-Position eine gewisse Stabilität geben.
Punkt 3: Gute Stimmung, Fan-Rückkehr und entscheidende Wochen voraus
All diese Arbeitspunkte fallen dabei in eine zurzeit gute Stimmung - sowohl im Team, als auch auf Schalke generell. Der Trainerwechsel hat rund um den Klub die erhoffte Aufbruchsstimmung erzeugt, natürlich unterfüttert durch die zwei Siege.
Dazu gibt es die lang erwartete Fan-Rückkehr, von der S04 ebenfalls im spürbaren Maße profitieren wird. Dass die Veltins-Arena, trotz kurzfristiger Ankündigung der Vollauslastung, nur noch ein paar Tausend Plätze frei hatte, war ein erstes Zeichen. Dazu gibt es wieder den organisierten Fan-Support aus der Nordkurve.
So spielen verschiedene Faktoren zusammen, die zeigen: Diese Länderspielpause kommt für Schalke zu einem guten Zeitpunkt. Sie gibt die Möglichkeit, sich passend für die nächsten, sehr schweren Wochen vorzubereiten.