Schalke in der Krise: Tabelle wahrnehmen statt vom Aufstieg zu sprechen

Simon Terodde
Simon Terodde / Stuart Franklin/GettyImages
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Es ist mal wieder soweit: Krisenzeit beim FC Schalke. Während die Mannschaft wöchentlich enttäuscht und Thomas Reis in der Kritik steht, wird noch immer vom anvisierten Aufstieg gesprochen. Stattdessen sollte die aktuelle Lage in der Tabelle nicht unterschätzt werden. Ein Kommentar.

Durch die 1:3-Niederlage beim FC St. Pauli hat sich der FC Schalke nach dem siebten Spieltag auf dem 16. Tabellen- und somit auf dem Relegationsplatz niedergelassen. Mit satten 15 Gegentoren stellt man zudem die zurzeit zweitschwächste Defensive der Liga. Kurzum: Königsblau steckt mal wieder inmitten einer handfesten Krise.

Suspendierungen von einem Spieler, gefolgt auf dessen deutlicher Taktik-Kritik am Trainer. Eben jener Trainer, der so schwach und sturköpfig wirkt wie nie zuvor. Ein Kader, der schlichtweg nicht gut zusammengestellt ist und der nicht funktioniert. Dazu wöchentliche Leistungen, die man problemlos jemandem zeigen könnte, der sich den Fußball abgewöhnen möchte. Aktuell deutet nichts auf einen Turnaround und auf einen Aufwärtstrend hin.

Keine Anzeichen für Verbesserungen: Schalke muss schleunigst die Kurve kriegen

Das Problem: Anstatt die derzeitige Lage anzuerkennen, wird weiterhin primär vom anvisierten Aufstieg gesprochen. Stattdessen muss Schalke erst einmal dafür sorgen, nicht allzu tief in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden.

Natürlich ist es richtig, angesichts der Größe des Klubs, der Investitionen in die Mannschaft und den gerechtfertigten Ambitionen, nach oben zu schauen. Zumal der Abstand auf den Tabellenführer auch nur sieben Zähler beträgt - das ist in einer wilden und unvorhersehbaren 2. Bundesliga nur ein vergleichsweise kleiner Abstand für den Unterschied zwischen Rang eins und 16. Allerdings darf dabei die momentane Ausgangslage nicht aus den Augen verloren werden.

Das Problem ist nicht, dass der Aufstieg weiterhin das übergeordnete Ziel ist. Das Problem ist viel eher, dass die Leistungen und der Zustand der Mannschaft darauf hindeuten, dass es in den nächsten Wochen nicht weiter nach oben geht, sondern dass der Klub erst einmal im unteren Drittel der Tabelle versauern wird.

Schließlich gibt es aktuell so viele Baustellen, dass das eigentliche Projekt vorerst auf Eis liegt. Es kann sich niemand mit dem Aufschließen an das obere Tabellendrittel beschäftigen, wenn es im täglichen Betrieb dermaßen rumort und bebt, wie es momentan der Fall ist - was den 16. Tabellenplatz nur noch gefährlicher macht.

Bis zur nächsten Länderspielpause haben die Gelsenkirchener noch zwei Spiele vor sich. Zunächst geht es gegen den SC Paderborn, der bislang nur einen Punkt mehr hat holen können. Anschließend wartet das Duell mit Hertha BSC. Zwei Spiele, die wohl maßgeblich über die weitere Ausrichtung in dieser Saison entscheiden werden. Aufgrund der Ausgangslage müssen eigentlich sechs Punkte her, ansonsten wird der Blick nicht mehr allzu lange nach oben wandern.


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