Schalke-Kapitän Mascarell verteidigt Wagner: "Jeder glaubt an seinen Plan und seine Ideen"

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Schalke steckt zurzeit tief in der Formkrise, die Rückrunde ist geprägt von schwachen Auftritten und immer neuen Rückschlägen - dementsprechend wächst die Kritik an Trainer David Wagner. S04-Kapitän Omar Mascarell kann dem jedoch nicht beipflichten. Gegenüber der Sport Bild erklärt er das Vertrauen des Teams zum Coach.

Eine spielerische Formkurve, die bereits seit dem Ende der Hinrunde abwärts zeigt und eine Rückrunde, die zudem durch ausbleibende Punkte besticht: Schalke 04 hat schwierige Wochen und Monate hinter und womöglich auch noch vor sich - und das, obwohl die Hinrunde so erfolgreich war. Der letzte Liga-Sieg war der 2:0-Erfolg zum Rückrunden-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach, seitdem wartet S04 auf den nächsten Dreier.

"Unsere aktuell schwierige Situation liegt nicht am Trainer"

S04-Kapitän Omar Mascarell

Schalke-Kapitän Mascarell lässt keine Kritik an Wagner zu - "Wir als Mannschaft sind gefordert"

Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Trainer David Wagner von außen immer stärker unter Druck gerät. Neben spielerisch schwachen Auftritten und augenscheinlich nicht greifenden Konzepten sorgen auch seine (oftmals euphemistischen) Aussagen zu den Spielen regelmäßig für Unmut im eigenen Fanlager. Omar Mascarell, Kapitän der Knappen, kann die Kritik am Trainer jedoch nicht teilen, wie er gegenüber der Sport Bild erklärte: "Er ist ein Top-Coach. Unsere aktuell schwierige Situation liegt nicht am Trainer, wir als Mannschaft sind gefordert."

David Wagner als "Top-Coach" - Mascarell wehrt sich gegen Trainer-Kritik
David Wagner als "Top-Coach" - Mascarell wehrt sich gegen Trainer-Kritik / TF-Images/Getty Images

Immerhin sei es wichtig zu bedenken, so Mascarell weiter, dass Schalke "ein sehr großer Klub" ist, wo "automatisch von außen Diskussionen aufkommen". Intern sei dies jedoch kein Thema. "Er ist eine ganz normale, bodenständige Person, das mag ich an ihm. Er hat seinen Plan, den zieht er durch", lobte der Spanier seinen Trainer. Zudem dürfe man nicht vergessen, dass Königsblau in der vorigen Saison beinahe abgestiegen wäre und Wagner es geschafft hatte, der Mannschaft und "jedem Spieler das verlorene Selbstvertrauen zurückzugeben", merkte der 27-Jährige an.

Das Selbstvertrauen zurückzugewinnen sei nun erneut das Ziel - auch, was die Offensive betrifft: "Es stimmt, wir kreieren aktuell zu wenig Chancen. Natürlich geben uns der Trainer und sein Team verschiedene Taktiken und Formationen für jedes Spiel vor." Dass dem Team womöglich auch ein Funke an Leidenschaft fehlen könnte, verneinte Mascarell deutlich. Schließlich sei jeder Spieler stolz für Schalke zu spielen. Dazu kämen noch die verletzten Akteure und die, die noch nicht wieder in Topform sind.

Schwere Niederlagen müssen aus den Köpfen verschwinden - Mascarell mit ehrenhaften Worten zum Gehaltsverzicht

Als Knackpunkt machte Mascarell, so wie viele Fans auch, die 0:5-Niederlage gegen Bayern München aus. Diese Partie bezeichnete er als "ganz harten Schlag" für die Mannschaft. Sie habe "im Vorfeld nie damit gerechnet, so hoch verlieren zu können". Dennoch sei es an der Zeit, solche Spiele - auch das hoch verlorene Derby - wieder aus den Köpfen zu bekommen: "Wir haben jetzt nur noch Endspiele und müssen jede Partie wie ein Finale sehen." Dabei müsse man zum "Stil aus der Hinrunde" zurückkehren, den der Kapitän mit "voller Elan, mit Aggressivität und richtig gutem Fußball" beschreibt.

Omar Mascarell auf dem Weg zum Training - noch ist er nicht einsatzbereit
Omar Mascarell auf dem Weg zum Training - noch ist er nicht einsatzbereit / DeFodi Images/Getty Images

""Wir sind Schalke, wir sind wie eine Familie.""

Mascarell über den Gehaltsverzicht

Außerdem erklärte er noch die Aussichten bezüglich des anhaltenden Gehaltsverzichts. So werde sie die Mannschaft mit dem Verein Ende Juni erneut zusammensetzen, "um über den aktuellen Status zu reden". Er betonte dazu: "Wir sind immer bereit, dem Klub zu helfen. Jeder Spieler weiß, dass er ein Repräsentant eines großen Klubs mit sensationellen Fans ist." Auch merkte Mascarell an, dass der Verzicht von 15 Prozent für sie als Profis nicht viel sei, wichtig sei es, nie die Realität aus den Augen zu verlieren und primär den "vielen Mitarbeitern auf Schalke zu helfen".