Schalke kann Itakura nicht halten - Frankfurt & Hoffenheim interessiert
Von Yannik Möller
Ko Itakura wird nicht bei Schalke 04 bleiben können - die Entscheidung ist vor dem finalen Tag der Kaufoption gefallen. Der Klub riskiert keine Ausgaben, die finanzielle Realität wird damit erneut deutlich. Stattdessen sind Liga-Konkurrenten am Verteidiger interessiert.
Bis zuletzt hatten die S04-Fans gehofft, nun steht die Entscheidung: Ko Itakura wird nicht bleiben. Eine feste Verpflichtung durch die Kaufoption, die um die sechs Millionen Euro beträgt, wird nicht in Erwägung gezogen. Das meldete Sport1 am späten Montagabend, auch die Bild hatte zuvor in diese Richtung spekuliert.
Bis inklusive des heutigen Dienstags, dem 31. Mai, ist die Option gültig. Intern spielt sie aber keine Rolle. Dass der Japaner, der einen bedeutenden Anteil am Aufstieg und der Zweitliga-Meisterschaft hatte, nicht gehalten werden kann, sei bei Rouven Schröder und Peter Knäbel "längst" Realität gewesen.
Vermutlich haben die beiden, ähnlich wie die Fans, noch auf ein kleines Wunder in Form eines verfrühten Transfer-Angebots für einen der anderen Spieler gehofft. So ist es aber nicht gekommen - wie es zu erwarten war.
Somit trennen sich die Wege zwischen Königsblau und Itakura. Seit seinem ersten Spiel hatte er überzeugt: Sowohl durch seine Zweikämpfe, aber auch durch sein Spielverständnis. Das hatte ihn später auch ins defensive Mittelfeld befördert. Unvergessen bleibt auch sein Treffer gegen Heidenheim, nachdem er im gegnerischen Strafraum gleich zwei Gegenspieler ausdribbelte.
Laut Sport1-Infos wäre er zwar sehr gerne auf Schalke geblieben, doch nun wird er sich mit Alternativen beschäftigen müssen. Dem Bericht zufolge gibt es diverse Interessenten, primär in Deutschland und England.
Ein "konkretes Interesse" wird etwa Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim zugeschrieben. Gut möglich, dass beide Klubs bereits bei Manchester City und dem Spielerberater vorstellig wurden. Ebenso denkbar, dass der Defensivspieler auch in der Bundesliga bleiben möchte. City wird jedoch eine höhere Ablösesumme fordern, als es die ca. sechs Millionen Euro gewesen wären.
Finanzielle Realität auf Schalke: Am unteren Ende der Nahrungskette angelangt
Für den S04 wird damit mal wieder deutlich: Der Klub befindet sich in finanzieller Hinsicht in einer völlig anderen Realität, als das noch vor zwei, drei Jahren der Fall war.
Das Geld, das über das letzte Jahrzehnt nahezu rausgeschmissen wurde von Horst Heldt, Christian Heidel und Jochen Schneider, alles abgenickt und bereitgestellt durch den Aufsichtsrat in Form von Clemens Tönnies, fehlt nun an allen Ecken und Enden.
Den Fans wird das mit dem fehlgeschlagenen Transfer-Versuch bei Itakura wieder deutlich werden. Dass einstellige Millionenbeträge selbst bei einem so wichtigen und starken Spieler nicht möglich sind, ist hart. Es ist aber die neue Realität, der sich der Verein stellen muss - trotz der Erstliga-Rückkehr.
Das zusätzliche Problem für den weiteren Transfer-Sommer: Die Einnahmen, die Schalke so dringend für eigene Investitionen braucht, weil ansonsten kein festes Budget vorhanden ist, wird es voraussichtlich erst in einigen Wochen geben. Bei Amine Harit, Ozan Kabak und Co. stehen keine zeitnahen Abgänge bevor.