Schalke hofft auf mögliche Einnahmen: Kaufoption bei Rudy und Teuchert bereits verstrichen
Von Yannik Möller
Ein durch die Corona-Krise noch kleineres Transferbudget als üblich, den Willen, wichtige Leistungsträger zu halten und zahlreiche Leihspieler, die im Sommer zurückkehren. Schalke muss auf möglichst viele Einnahmen hoffen, um den Kader weiter verbessern zu können. Einen Rückschlag muss der Verein wohl bereits hinnehmen: Die Kaufoptionen von Sebastian Rudy und Cedric Teuchert sind verstrichen.
Große finanzielle Sprünge kann sich Schalke 04 ohnehin nicht erlauben, doch durch die finanziellen Probleme - verschärft durch die Corona-Krise - wird das Budget für den kommenden Sommer wohl noch kleiner ausfallen. Dementsprechend wird der Klub auf möglichst viele und gute Erlöse aus derzeit geschlossenen Leihverträgen ziehen wollen. Neben den Einsparungen so mancher Gehalts-Millionen könnte die ein oder andere Kaufoption gezogen werden.
Kleine Summen für Rudy und Teuchert: Schalke hofft auf Gehaltseinsparungen
Auch bei Sebastian Rudy und Cedric Teuchert wird sich Sportvorstand Jochen Schneider diese Erlöse erhofft haben. Rudy hätte für sechs Millionen Euro bei der TSG Hoffenheim bleiben können, Teuchert für 1,5 Millionen Euro bei Hannover 96. Zunächst bahnte sich leichter Optimismus an, da beide Vereine mit den Spielern jeweils weiterhin zusammenarbeiten wollten. Wie die Bild berichtet, sind die Kaufoptionen für das Duo mittlerweile aber schon verstrichen. Die festen Einnahmen wird Schalke nicht bekommen.
Vor wenigen Wochen wurde bereits berichtet, dass die TSG doch nicht (mehr) an einer gemeinsamen Zukunft mit Rudy interessiert ist. Er passe nicht in die Philosophie, da zu alt und zu wenig Wiederverkaufswert. Das hohe Gehalt wurde als weiterer Contra-Punkt ausgelegt, obwohl Trainer Alfred Schreuder grundsätzlich ein Fan des defensiven Mittelfeldspielers sein soll. So wird Hoffenheim vermutlich auf eine niedrigere Ablöse setzen, die unterhalb der Kaufoption von sechs Millionen Euro liegt.
Entweder der S04 verkauft Rudy zum Spottpreis (immerhin für 16 Millionen Euro gekommen), oder Königsblau muss sich nach einem anderen Abnehmer umsehen - eine Zukunft bei den Knappen hat der Ex-Nationalspieler nicht mehr.
Auch Teuchert wird auf Schalke wohl kein Kapitel mehr prägen. Ende März berichtete die Bild, Hannover wolle den Stürmer halten, sodass die im Leihvertrag integrierte Kaufoption durchaus realistisch schien. Offenbar besteht dieser Wunsch weiterhin, doch die Möglichkeit, ihn für die festgelegten 1,5 Millionen Euro zu verpflichten, hat 96 verstreichen lassen. Somit fehlen S04 auch hier die womöglich eingeplanten Gelder - zumindest vorerst und in der Höhe, sollte ein anderer Transfer Teucherts zustande kommen.
Uth kehrt zurück, Bentaleb könnte in England bleiben - Schalke mit Fokus auf ablösefreie Spieler?
Mark Uth wird vom 1. FC Köln zurückkehren, da der Effzeh die Ausstiegsklausel von zehn Millionen Euro nicht aktivieren kann, und Schalke an einer niedrigeren Summe nicht interessiert ist. So wird er der Bild nach seitens Schneider wieder eingeplant. Somit liegen die Hoffnungen bei Newcastle United, die S04-Großverdiener Nabil Bentaleb behalten könnten. Doch auch der englische Verein scheint an der Kaufoption (zehn Millionen Euro) nicht interessiert, hier könnten weitere Verhandlungen folgen. Die etwa fünf Millionen Euro an Gehalt muss Schalke einsparen, für weitere Transfers und eigene Vertragsverlängerungen.
Ablösefreie Spieler, Leihen und eigene Talente aus der Knappenschmiede werden voraussichtlich im blau-weißen Fokus stehen, wenn der Kader im Sommer weiter stabilisiert und verbessert werden soll. Zuletzt wurde Kevin Stöger von Fortuna Düsseldorf mit den Knappen in Verbindung gebracht - der offensive Mittelfeldspieler kann F95 nach der aktuellen Saison ablösefrei verlassen. David Wagner hatte es in der Sportbild am Mittwoch elegant ausgedrückt: Man könne die getätigten Überlegungen und Planungen "in die Tonne kloppen".