Schalke verliert in Frankfurt mit 0:3 - Königsblau in der Einzelkritik
Von Yannik Möller
Schalke 04 ist mit einer bitteren 0:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt in den Alltag der Bundesliga zurückgekehrt.
Die Anfangsphase machte den Gelsenkirchenern aber berechtigte Hoffnung. Die Mannschaft trat überraschend selbstbewusst und sehr engagiert auf. Die Ballbesitz-Anteile, die Zweikämpfe und auch die Aktionen in und rund um den gegnerischen Strafraum: Viele Statistiken sahen den S04 vorne. Das einzig wirklich gefährliche Durchkommen der SGE, weil sich Jesper Lindström zu einfach gegen Henning Matriciani im Eins-gegen-eins durchsetzen konnte, führte zugleich zum 0:1-Rückstand aus Sicht der Knappen.
In der zweiten Halbzeit schafften es die Gäste zwar weiterhin, sich hier und da gute Torchancen herauszuspielen, doch scheiterten sie weiterhin an der fehlenden Genauigkeit. Frankfurt zeigte sich souveräner und aktiver. Weil sich Schalke in der Schlussphase noch mehr öffnete, in der Hoffnung noch den Ausgleich erzielen zu können, konnten die Konterstärken der Eintracht ausgespielt werden: In den letzten Minuten erzielten die Gastgeber noch die zwei weiteren Treffer zum 0:3-Endstand aus S04-Sicht.
Die Schalker in der Einzelkritik
1. Alexander Schwolow
Allzu häufig wurde Schwolow gar nicht herausgefordert. Überraschend wenige Torchancen erspielte sich die Eintracht heraus. Dass es schlussendlich trotzdem drei Gegentore gab, lag nicht am Keeper. Er zeigte sich zwar ohne größere Fehler, wuchs aber auch nicht über sich hinaus.
Bewertung: 4/10
2. Cedric Brunner
Brunner zeigte eine solide Leistung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Über seine rechte Seite ließ er wenig zu, während er immer wieder gute Akzente im Ballbesitz setzen konnte. Dazu gewann er fünf seiner Sechs Zweikämpfe (via Sofascore).
Bewertung: 6/10
3. Maya Yoshida
Angesichts einer großen Herausforderung, eine schnelle und umschaltstarke Frankfurter Offensive verteidigen zu müssen, lieferte Yoshida eine annehmbare Leistung ab. Hier und da zeigte er sich weniger solide, als er als Abwehrchef sein sollte. Insgesamt aber grundsolide.
5/10
4. Henning Matriciani
Der 0:1-Rückstand, der Schalke in eine missliche Lage brachte, weil es gegen eine insbesondere im Umschaltspiel starke Mannschaft ging, geht zum großen Teil auf die Kappe von Matriciani. Zwar ist Lindström nicht einfach zu verteidigen, doch zeigte er sich nicht als Hindernis für ihn. Ansonsten wenig zweikampfstark und mehrere Fauxpas im Passspiel.
Bewertung: 3/10
5. Jere Uronen
Eine starke rechte Angriffsseite der Eintracht konnte Uronen bei einem guten Debüt vergleichsweise gut in Schach halten. Der Finne zeigte, wie bereits in den Testspiel-Auftritten, dass er keine längere Anlaufzeit braucht. Hier und da gab es zu erwartende Unstimmigkeiten, doch insgesamt gab er ein anständiges Bild ab.
Bewertung: 6/10
6. Danny Latza
Hätten Thomas Reis mehrere Mittelfeld-Optionen zur Verfügung gestanden, wäre Latza womöglich erst gar nicht aufgelaufen. Dafür, dass er im personellen Bestfall kein klarer Startelf-Kandidat ist, zeigte er aber eine recht ansprechende Leistung. Die sonst häufigen Fehler in Zweikämpfen oder im Stellungsspiel traten nur selten auf. Doch vor allem die Geschwindigkeit der SGE machten ihm zu schaffen.
Bewertung: 5/10
7. Tom Krauß
Insbesondere in der ersten Halbzeit war Krauß - mal wieder - einer der besten Schalker. Er führte viele Zweikämpfe, von denen er 60 Prozent gewinnen konnte - darunter mehrere für eigene Umschaltaktionen. Nach vorne fehlte ihm aber, ebenso wie Latza, die Durchschlagskraft.
Bewertung: 6/10
8. Soichiro Kozuki
Ein doch sehr positives Fazit für einen 22 Jahre alten Bundesliga-Debütanten: Man hat Kozuki keineswegs angemerkt, dass er eben jener Debütant ist. Der junge Japaner zeigte sich unaufgeregt und als guter Input für die Offensive. Die meisten Durchbrüche gelangen durch ihn und über seine Seite. Sein Torschuss landete leider am Pfosten.
Bewertung: 8/10
9. Jordan Larsson
Angesichts der bisherigen Auftritte, konnte Larsson durchaus eine Steigerung zeigen. Zwar ließ er erneut den Einfluss auf das Spiel vermissen, weil er sich nur in vereinzelten Szenen zeigen konnte, was für einen Zehner kein gutes Omen ist. Allerdings brachte er immer mal wieder etwas Schwung in die Ballbesitzphase.
Bewertung: 5/10
10. Marius Bülter
Was die Einstellung und das Engagement angeht, kann man Bülter weiterhin kaum einen Vorwurf machen. Wie schon in der bisherigen Saison, zeigte er sich in der spielerischen Betrachtung schwach. Besonders im Fokus: Die gravierenden Fehler in der Entscheidungsfindung rund um den Strafraum. S04 hätte durch ihn noch gut eine Hand voll mehr Torchancen haben können.
Bewertung: 4/10
11. Simon Terodde
Es ist an diesem Samstagnachmittag eher am Pech als am Unvermögen festzumachen, dass Terodde keinen Treffer erzielt hat. Der Stürmer hatte die ein oder andere gute Gelegenheit, die ein Frankfurter blockte, Trapp abwehrte oder aber nicht den Weg auf das Tor fand. Ein engagierter, aber glückloser Auftritt.
Bewertung: 6/10
Die blau-weißen Einwechselspieler
12. Kenan Karaman
In der 74. Minute eingewechselt. Konnte in den letzten 20 Minuten des Spiels durch keine Situation herausstechen. Gerade einmal vier Ballberührungen wurden registriert. Allerdings war es für Karaman auch schwierig, sich noch positiv in Szene zu setzen.
4/10
13. Michael Frey
In der 82. Minute eingewechselt. In seinen etwa zehn Minuten konnte er immerhin noch eine solide Torchancen bekommen. Insgesamt aber mit zu wenigen Einsatzminuten und daher
ohne Bewertung.