Schalke feiert das Derby-Remis: Ein Punktgewinn, der weiteren Auftrieb gibt

Marius Bülter mit Michael Frey
Marius Bülter mit Michael Frey / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Das 2:2-Remis gegen Borussia Dortmund kann für Schalke 04 definitiv als gewonnener und wichtiger Punkt angesehen werden. Obwohl die Gelsenkirchener weitestgehend unterlegen waren, kann die Moral und die Einstellung, die erneut belohnt wurde, einen weiteren Auftrieb geben. Ein Kommentar.

Obwohl es am Samstagabend keinen Gewinner im 100. Revierderby in der Bundesliga gab, schallte nach Abpfiff ein lauter "Die Nummer eins im Pott sind wir!"-Fangesang durch die Veltins Arena.

Während sich der ein oder andere Fan von Borussia Dortmund über diese Jubelszenen des Erzrivalen belustigt oder auch genervt zeigte, waren die Emotionen aus Sicht von Schalke 04 natürlich nachvollziehbar. Als Tabellenletzter ging man gegen den Tabellenzweiten gleich zweimal in Rückstand, um am Ende doch noch ein Unentschieden herausholen zu können, was wiederum einen weiteren Zähler für den anhaltenden Abstiegskampf bedeutet.

Natürlich konnte dieser Spielverlauf dann auch gefeiert werden, keine Frage. Eine oftmals bemühte Phrase, die selten mehr Wahrheit ausdrückte: Das Remis war für den BVB eine gefühlte Niederlage und für S04 ein gefühlter Sieg. Entsprechend verteilt war auch die Laune nach der Partie.

Maya Yoshida
Maya Yoshida / Soccrates Images/GettyImages

Trotz spielerischer Unterlegenheit: Schalke hat den Glauben an sich wiedererlangt

Wieder einmal stand die Moral und die Einstellung der Gelsenkirchener im Fokus. Also genau die Attribute, die Thomas Reis in den Tagen vor dem Spiel angesichts der grundsätzlichen Dortmunder Überlegenheit in Qualität und Möglichkeiten mehrfach ins Rampenlicht gestellt hat. Der Trainer hat der Mannschaft diese Werte ein weiteres Mal einimpfen können. So half der gemeinsame Glaube, trotz des zweifachen Rückschlags, einen weiteren Punkt holen und ein weiteres Mal ungeschlagen bleiben zu können.

Das Wissen, auch in Partien, in denen man qualitativ und spielerisch unterlegen ist, noch etwas Zählbares mitnehmen zu können, wird in den nächsten Wochen noch sehr wichtig werden.

Schließlich wird sich Schalke nicht an jedem einzelnen Spieltag auf einen zuverlässigen Ralf Fährmann verlassen können. Oder auf ausnahmsweise effizient ausgespielte Angriffe. Oder auf einen Gegner, der seine guten Torchancen nicht umzuwandeln weiß. Dann nicht wieder auseinanderzufallen, wie am Samstagabend wunderbar gezeigt, kann eine bedeutsame Stärke im vermutlich bis zum letzten Spieltag andauernden Abstiegskampf werden.

Diese Kraft, die Königsblau bereits in den letzten Wochen und nun auch gegen Dortmund gesammelt hat, kann Auftrieb geben.

Dieser wird weiterhin notwendig sein. Im letzten Spiel vor der Länderpause, dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg, kann schon wieder ein großer Schritt gemacht werden. Mit der aktuellen Power im Rücken ist ein Dreier definitiv denk- und umsetzbar.