Schalke: Ex-Profi Jermaine Jones verteilt verbale Prügel
Von Christian Gaul

Die aktuelle Saison des FC Schalke 04 wird besonders ob der historisch schwachen Rückrunde in die Geschichte eingehen - seit nunmehr 14 Liga-Spielen wartet man auf einen Sieg und die Mannschaft präsentiert sich sehr verunsichert und ohne konkreten Spielwitz. Jetzt meldet sich mit Jermaine Jones ein ehemaliger Spieler der Königsblauen zu Wort und prügelt damit auf ein bereits am Boden liegendes Team ein.
Der mittlerweile 38-Jährige Jones spielte von 2007 bis 2014 für Schalke und ist angesichts der momentanen Verfassung des Teams der Meinung, dass der Mannschaft Spieler fehlen, die sich mit dem Verein identifizieren - damit kritisiert er die Profis und das Management gleichermaßen.
Früher war alles besser!
Gegenüber Sky Sport sagte der ehemalige Schalker "Mittelfeld-Rowdy", dass dem Team von heute einfach die Typen fehlen, die sich für den Klub zerreißen und dessen Werte verkörpern.
Jermaine Jones findet deutliche Worte für seinen Ex-Klub. ?#SkyBuli #Schalke #S04 pic.twitter.com/kjQo0Ui9Wy
— Sky Sport (@SkySportDE) June 19, 2020
Damit bezieht sich Jones sicherlich nicht nur auf jetzige Situation, sondern auch auf den schleichenden Prozess der vergangenen Jahre, der zu diesem Punkt geführt hat. Doch auch wenn der US-amerikanische Nationalspieler damit einen wunden Punkt trifft, kommt seine allumfassende Kritik zur absoluten Unzeit.
Bezieht er dabei seinen Landsmann Weston McKennie mit ein? Erkennt er, dass Schalke in der gesamten Saison größtenteils ohne Spieler wie Serdar, Stambouli oder Mascarell auskommen musste und dafür Akteuren wie Kutucu, Boujellab, Mercan oder Bozdogan, die Bundesliga-Chance gab? All diese Spieler können für das stehen, was Jones angeblich so sehr vermisst.
Zudem ist es einfach, in der aktuellen sportlichen Krise auf eine Zeit zu verweisen, in der es für Schalke wesentlich besser lief. Eventuell könnte sich Jones auch fragen, wie seine Einschätzung zur aktuellen Lage zu werten ist, wenn man ihn selbst an seine Aussagen von 2011 erinnert, als es für Schalke nicht richtig lief und er mit der Aussage "Ich möchte jedes Jahr Champions League spielen" einen letztlich gescheiterten Wechsel forcierte - Schalke stand damals auf dem 16. Tabellenplatz.