Schalke 04: Darko Churlinov findet seine Lieblingsrolle
Von Yannik Möller
Beim wichtigen 4:1-Sieg von Schalke über Nürnberg hat Darko Churlinov einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Kaum durfte der Offensivspieler auch vollends offensiv ran, wusste er zu überzeugen. Mit diesem Einsatz hat er sich zweifelsohne für die vorläufige Startelf empfohlen.
Durch die Ausfälle von Simon Terodde und Marius Bülter musste Schalke 04 auch am Freitag wieder etwas umdisponieren. U23-Stürmer Rufat Dadashov, der in der Vorwoche von Beginn an aufspielen durfte, musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen kehrte Darko Churlinov zurück.
Seine Schulterprobleme hatte er endlich überwunden, sodass er von Co-Trainer Sven Piepenbrock direkt in die Startelf geworfen wurde. Eine mit Dimitrios Grammozis abgesprochene Entscheidung. Der Cheftrainer ist wegen seiner Covid-Erkrankungen weiterhin in Quarantäne. Nach über einem Monat Pause durfte er also direkt starten.
Kurzum: der 21-Jährige hat seinen Job sehr gut gemacht. Neben Marvin Pieringer lief er im Zweier-Sturm auf, wenngleich er eher die unterstützende Rolle übernahm. Teilweise ließ er sich etwas ins Mittelfeld fallen, manchmal wich er ein wenig nach außen aus. Ihm war über seine vollen 89 Minuten Spielzeit anzumerken, dass er richtig Lust auf diese Aufgabe hatte.
Churlinov mit Empfehlungsschreiben für die S04-Startelf: Für mehr Angriff in der Offensive
Für die allermeisten Schalker war er wohl Spieler des Spiels. Das so wichtige 1:0 bereitete er mit einem erfolgreichen Dribbling im Sechzehner - eine Seltenheit bei S04 - auf Thomas Ouwejan vor. Später konnte er das vorentscheidende 3:1 selbst erzielen und sich damit für seinen Auftritt belohnen. Dazu spielte er drei wichtige Schlüsselpässe, die zu weiteren Torchancen führten.
Auch seine Arbeit gegen den Ball war sehr wichtig. Bis zu seiner späten Auswechslung zog er noch so gut wie jeden Sprint durch, was immer wieder wichtige, weil vergleichsweise hohe Balleroberungen zur Folge hatte. Ein dribbelstarker, engagierter und torgefährlicher Auftritt des Nordmazedoniers.
Dass er diese Leistung bei seinem ersten wirklichen Einsatz als Offensiv-Waffe abliefert, ist ein weiterer Vorteil für ihn. Als Rechtsaußen hat er schon gespielt, als Linksverteidiger musste er bereits ran - auch im zentralen Mittelfeld hatte er schon für gute Momente gesorgt. Aber im Angriff konnte er seine Stärken endlich richtig ausspielen.
Nun bleibt zwar nur noch die Partie beim Hamburger SV, bis es in die Winterpause geht. Dennoch dürfte sich Churlinov vorerst in der Startelf festgesetzt haben. Unabhängig davon, ob Bülter nächsten Samstag wieder einsatzbereit ist - die Leihgabe vom VfB Stuttgart muss nach dieser Leistung erneut aufspielen. Alles andere wäre unverständlich - zumal Churlinov dort für Lichtblicke gesorgt hat, wo es sonst massiv hapert
Die Offensive ist derzeit die große Schwachstelle von Königsblau. Mit seinen Dribblings und seinem Tempo hat er sowohl für sich, als auch für seine Mitspieler wichtige Räume und Möglichkeiten eröffnet. Genau das, was schon so häufig in dieser Saison gefehlt hat.