Nach Kiel-Remis: Bülter spricht Klartext und hadert mit Bankplatz
Von Yannik Möller
Auf Schalke sprach Marius Bülter nach dem enttäuschenden Remis gegen Kiel von einem "Rückschlag". Damit ist er der Einzige, der sich so klar äußert. Zudem sprach er sich, wenngleich etwas zaghafter, für ein anderes Stürmer-System aus.
Es war schon überraschend, dass Marius Bülter am frühen Sonntagnachmittag erstmal auf der Bank Platz nehmen musste. Normalerweise hatte er mit Simon Terodde immer das Sturm-Duo auf Schalke gebildet, sobald beide einsatzbereit waren. Gegen Kiel hingegen bekam Darko Churlinov den Vorzug, der sich vor der Winterpause hatte empfehlen können.
Dass das Spiel auch nicht gewonnen wurde, sorgte verständlicherweise für noch mehr Frust bei Bülter. "Das ärgert mich beides. Aber es gilt, das abzuhaken", erklärte er anschließend bei Sky (via Reviersport).
Der 28-Jährige war es bislang gewohnt, einer der absoluten Stammspieler bei S04 zu sein - und das in der Regel auch völlig zurecht. Nicht umsonst hat er in 19 Einsätzen bereits sechs Tore erzielen und sieben weitere direkt vorbereiten können. Da Dimitrios Grammozis aber nur mit zwei Stürmern spielen lässt, aufbauend auf der Dreierkette in der Abwehr, konnte der Offensivspieler nur die letzte halbe Stunde auf dem Platz stehen.
"Ich glaube auch, dass es mit drei Stürmern funktionieren würde", schob er eine System-Diskussion vorsichtig an. Einen mutigeren Ansatz, mit zwei klar offensiv agierenden Flügelspielern und einem Mittelstürmer, würde Bülter offenbar bevorzugen. Seine Ambitionen sind klar: "Aber ich will auch spielen, wenn wir nur zu zweit spielen."
Dieses Level an Frust könnte genau den Konkurrenzkampf bringen, durch den sich die verschiedenen Angreifer zu Höchstleistungen anstacheln. Nicht zu vergessen ist dabei auch Marvin Pieringer. Er hatte gegen Kiel zwar gelbgesperrt gefehlt, in seinen letzten Einsätzen aber immer einen guten Mehrwert eingebracht. Für das kommende Wochenende ist auch er wieder eine Option.
"Das ist schon ein Rückschlag": Bülter mit Frust über zu wenig Torchancen
Bülter wählte allerdings nicht nur zur Aufstellung, sondern auch zum Spiel an sich klare Worte. Während Grammozis betonte, man könne "auf keinen Fall zufrieden" sein, nannte der Offensivspieler die Dinge beim Namen: "Das ist schon ein Rückschlag, das muss man so sagen."
Seine Erklärung: "Wir hatten vor der Rückserie gesagt, dass wir uns solche Ausrutscher nicht mehr leisten dürfen. Das war aber einer, das muss man ganz klar sagen. Wenn man sich die anderen Ergebnisse anguckt, war das eine Chance, um vorbeizuziehen und wir haben sie nicht genutzt."
Seiner Meinung nach lag das vor allem an den mal wieder fehlenden Torchancen. Ein Problem, das sich seit dem ersten Spieltag wie ein roter Faden durch die bisherige S04-Saison zieht. Regelmäßig ist Königsblau auf die Gefahr durch die Standards von Thomas Ouwejan angewiesen. Doch beim 1:1 fehlte auch diese Gefahr.
"Wir hatten die Spielkontrolle und auch ein, zwei gute Möglichkeiten in der ersten Halbzeit, aber es war alles nicht zwingend genug", ärgerte sich Bülter weiter. "Wir haben nicht die Topchancen herausgespielt. Es haben in allen Bereichen ein paar Prozent gefehlt."
Ebenfalls ein Thema, das mit den von ihm angesprochenen drei Angreifern angegangen werden könnte...